Zum Inhalt springen

Liebesdienst (Erk, Variante 2)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Liebesdienst
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 101–102
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[101]
30a. Liebesdienst.
(Mündlich, aus der Gegend von Heilbronn.)
1.
Es war ein Markgraf an dem Rhein,

der hatte drei schöne Töchterlein. :|:

2.
Zwei Töchter früh heirathen weg,

die Dritte hat ihn ins Grab gelegt.

3.
Dann gieng sie singen vor Schwesters Thür:

„Ach, braucht ihr keine Dienstmagd hier?“

4.
‚‚‚Ei Mägdlein, du bist viel zu fein,

du gehst gern mit den Herrelein.‘‘‘

5.
„Ach nein, ach nein, das thu ich nicht,

meine Ehre mir viel lieber ist.“

6.
Sie dingt das Mägdlein auf ein Jahr,

das Mägdlein dient ihr sieben gar.

7.
Und als die siebn Jahr umme warn,

das Mägdlein fieng zu kränkeln an.

8.
‚‚‚Sag, Mägdlein, wenn du krank sollst sein,

sag an, wer sind die Eltern dein?‘‘‘

9.
„Mein Vater war Markgraf an den Rhein,

meine Mutter Königs Töchterlein.“

10.
‚‚‚Ach nein, ach nein, das glaub ich nicht,

daß du meine jüngste Schwester bist.‘‘‘

[102]
11.
„Und wenn du mirs nicht glauben willst,

so geh an meine Kiste hin;

12.
„Darin thut es geschrieben stehn,

da kannst du es mit Augen sehn.“

13.
Und als sie an die Kiste trat,

rannen ihr die Thränen die Backen rab.

14.
‚‚‚Ach bringt mir Weck, ach bringt mir Wein!

das ist mein jüngstes Schwesterlein.‘‘‘

15.
„Ich will kein Weck, ich will kein Wein!

will nur ein kleines Särgelein.“

(Vgl. „Des Knaben Wunderhorn.“ 1, 83. – Neuste Aufl. 1, 94.)