Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Hans Ernst Knoch
← Ludwig Gebhard von Hoym | Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen (1918) von Adolf Hantzsch Hans Ernst Knoch |
Ursula Margarete von Neitschütz → |
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. |
[19] Nr. 20. Knoch, Hans Ernst, 1641–1705, kurfürstlicher Geheimer Rat und Oberkonsistorialpräsident, trat nach Beendigung seiner Universitätsstudien in den sächsischen Staatsdienst, wurde 1667 Hofrat, bald darauf Gesandter in Mainz, dann in Darmstadt, 1676 militärischer Erzieher der beiden Söhne Johann Georg III., Johann Georg und Friedrich August. 1685 begleitete K. den erstgenannten Prinzen auf seiner europäischen Reise und übernahm 1686 im Oberkonsistorium das Amt des Präsidenten, das er einige Jahre vor seinem Tode niederlegte. Sowohl August der Starke wie auch dessen Vater haben dem hohen Staatsbeamten K. dauernd ihre Gunst bewahrt.
Seine Wohnung hatte er in dem von ihm 1688 erkauften Gebäude, das am Anfange der Inneren Pirnaischen Gasse (jetzt Landhausstraße) an der linken Seite stand und der Familie fast 90 Jahre verblieben ist. 1760 brannte es mit ab. An seiner Stelle befindet sich seit 1798 das Haus Landhausstraße 7 (O.-Nr. 154).
K. besaß auch den sogenannten „Hartmannschen Garten vor dem Pirnaischen Thore unweit der Elbe gelegen“, der von ihm sehr wahrscheinlich als Sommerfrische benutzt worden sein mag. [20] Erst war das umfangreiche Grundstück Eigentum der Kurfürstin Magdalene Sibylle († 1687), dann ihres Sohnes Johann Georg III. gewesen, der es noch 1687 an K's. erste Gattin verkaufte. Von ihr ging es durch Erbschaft an ihren Gemahl über. Nach den fürstlichen Vorbesitzern führte das Gartengrundstück seit 1763 die Bezeichnung „Vorwerk Kurfürstens Hof“, und im 19. Jahrhundert hieß es im Volksmunde kurz „Kurfürstens“. Während der Jahre 1802–24 wurden von den damaligen Besitzern einige Teile des Grundstückes abgetrennt, verkauft und später bebaut. Auf einem jener Trennstücke steht das 1902–1905 errichtete Güntzbad, Elbberg Nr. 3 und 4. Eine weitere Grundstücksteilung erfolgte um 1870 bei Anlegung der Steinstraße. Auf dem Areal des Stammgrundstückes von „Kurfürstens“ wurde damals das noch heute Steinstraße 13 (O.-Nr. 26) stehende große Gebäude mit Konzert- und Tanzsaal erbaut, dem man den Namen „Eldorado“ beilegte.