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Harfnerlied am Hochzeitmahle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Ludwig Uhland
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Titel: Harfnerlied am Hochzeitmahle
Untertitel:
aus: Gedichte von Ludwig Uhland, Seite 12–13
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1815
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: MDZ München = Commons.
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[12]
Harfnerlied am Hochzeitsmahle.


Festlich ist der Freude Schall
Durch dies hohe Haus geschwebet,
Und ein dumpfer Widerhall
Aus der Gruft emporgebebet.

5
In der schönen Jubelnacht

Habt der Väter ihr gedacht,
Manche hohe That besungen
Aus der Vorzeit Dämmerungen.

Oft war dieses Saales Raum

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Schimmervoll bei frohen Festen,

Wie mit jedem Lenz der Baum
Prangt in frischen Blüthenästen.
Ach! die hier in Fröhlichkeit
Treuer Liebe Bund geweiht,

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Drunten in der Schlummerhalle

Ruhen sie beisammen alle.

Auf des Lebens Bahn dahin
Fleugt der Mensch mit Sturmeseile,
Dann in treuer Freunde Sinn

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Dauert er noch kurze Weile.

Durch den Saal, in Erz und Stein,
Stehn der Vorwelt lange Reihn,
Können nicht das Auge heben,
Nicht das Wort der Liebe geben.

[13]
25
Keine ewig helle That

Hebt dich aus der Nacht der Grüfte;
Niemand sah des Donners Pfad,
Noch den Fittig sanfter Lüfte.
Wie du auf zu Gott geblickt,

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Wie des Freundes Hand gedrückt,

Wie der Liebe Kuß gegeben,
Das entschwindet mit dem Leben.

Auch das Kind, das lächelnd sich
In der Mutter Arm geschmieget;

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Und der Greis, der wonniglich

Enkel auf dem Schooß gewieget;
Und die Braut, mit Jugendlust
Hängend an des Treuen Brust:
Alle lebten schönes Leben,

40
Alle soll das Lied erheben!