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Haan:Carl Otto Müller

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Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon, Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, S. 224 f.
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[224]

seit 1869 ordentl. Professor des Sächsischen Rechts an der Universität Leipzig und Appellationsrath, Ritter des Königl. Sächs. Verdienst-Ordens,

geboren am 12. Mai 1819 zu Wittenberg. Vorgebildet auf der Thomasschule zu Leipzig, bezog er 1838 die dasige Universität und setzte seine Studien zu Halle fort bis zum Jahre 1842. Durch den persönlichen Einfluß seiner Halleschen Rechtslehrer gedieh sein Plan sich der Docentenlaufbahn zu widmen zur Reife. Er promovirte durch öffentliche Vertheidigung seiner zur Dissertatio inauguralis umgearbeiteten gekrönten Preisschrift (s. unten) am 14. Mai 1842 und trat gleichzeitig im Landesgericht Halle in den praktischen Justizdienst. Nach Vertheidigung seiner Abhandlung de plagio am 17. November 1843 erlangte er bei der Juristenfacultät zu Halle die venia docendi und behandelte zuerst vorzüglich criminalrechtliche Stoffe, später römisches Civilrecht, während dieser Zeit zum Assessor des Spruchcollegiums zu Halle ernannt. 1850 folgte er einem Rufe [225] als außerordentlicher Professor für römisches Recht an die Universität Greifswald, 1851 aber ging er in gleicher Eigenschaft nach Leipzig, wurde 1859 ordentlicher Professor des römischen Rechts an dasiger Universität und 1859 außerordentl. Beisitzer bei dem Königl. Appellationsgericht mit Sitz und Stimme (seit 1863 mit dem Character eines Appellationsraths), und vertrat von 1864 an die Stadt Leipzig als Abgeordneter zur II. Ständekammer für die damalige Legislaturperiode.


De auctorum et ministrorum criminis differentia dissert. inaug. Halle, 1842. 3½ Bgn.

De plagio commentatio. Halle, 1843. 35 S.

Ueber die Verbrechen gegen die materielle Integrität der Eisenbahnen. Leipzig, 1846. Tauchnitz. 210 S. 1 Thlr.

Die Lehre des Römischen Rechts vor der Eviction. 1. Thl. Halle, 1851. Pfeffer. 321 S. 1 Thlr. 10 Ngr.

Die Stellung des Röm. Rechts auf den deutschen Hochschulen der Gegenwart. (Academ. Antrittsvorlesung.) Leipzig, 1852. Tauchnitz. 2 Bgn.

Lehrbuch der Institutionen des römischen Rechts. Ebendas. 1858. 898 S. 3 Thlr. 22½ Ngr.

De falsa demonstratione heredis institutioni vel legato adjecta commentationes II. Leipzig, 1861, 65. Dürr. 60 S. 12 Ngr.

Bemerkungen über Wesen und rechtliche Bedeutung der notariellen letzten Willenserrichtung nach §. 2108 des bürgerl. Gesetzbuchs, (in der Zeitschr. für Rechtspflege und Verwaltg., 34. Bd., S. 385. 1870.)

Bemerkungen zu §. 822 d. bürgerl. Gesetzbuchs. Leipzig, 1872. Dürr’sche Buchh. (Auch abgedr. in der Zeitschrift für Rechtspflege u. Verwaltung; 37. Bd.)

Hierüber: Verschiedene kleinere Abhandlungen in Zeitschriften.