Ein Denkmal für die Gebrüder Grimm
[224] Ein Denkmal für die Gebrüder Grimm. Hundert Jahre sind im Januar nächsten Jahres verflossen, seit Jacob Grimm, der Aeltere des berühmten Brüderpaares, in Hanau geboren wurde. Noch fehlt den Gebrüdern Grimm in ihrer Vaterstadt ein Denkmal, das sie doch wie wenige deutsche Gelehrte verdient haben, und es lag daher nahe, Angesichts des hundertsten Geburtstages von Jacob Grimm endlich die Errichtung eines solchen in’s Auge zu fassen. Wie aber die Bedeutung der Gebrüder Grimm weit hinausreicht über ihre Vaterstadt und über das alte Kattenland Hessen, wie sie eine wahrhaft nationale ist, so wird auch die ganze Nation dazu beitragen müssen, wenn ein würdiges, dem edlen Brüderpaare entsprechendes Denkmal errichtet werden soll. Und wir glauben, daß der soeben veröffentlichte Aufruf des Comité’s nicht ungehört verhallen wird; gilt es doch das Andenken zweier deutscher Gelehrten zu ehren, welche uns die lange verlorenen Schätze unserer Vorfahren wiedergebracht, den Anfängen unserer deutschen Sprache nachgeforscht und die deutsche Grammatik eigentlich begründet und ausgebaut, die köstlichen deutschen Volksmärchen gesammelt und durch ihre Forschungen sowohl wie durch ihr mannhaftes Verhalten in einer trüben Reactionsperiode so bedeutend zur Hebung und Erstarkung des deutschen Nationalgefühls beigetragen haben. Geldsendungen für den Denkmalbau nehmen die Herren Ludwig Limbert (vor dem Canalthor 2h) und Ph. Heinr. Zeuner (Sterngasse 1) in Hanau entgegen.