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Die zwo Jungfraun

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Textdaten
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Autor: Ludwig Uhland
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Titel: Die zwo Jungfraun
Untertitel:
aus: Gedichte von Ludwig Uhland, Seite 110
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1815
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: MDZ München = Commons.
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[110]
Die zwo Jungfraun.


Zwo Jungfraun sah ich auf dem Hügel droben,
Gleich lieblich von Gesicht, von zartem Baue;
Sie blickten in die abendlichen Gaue,
Sie saßen traut und schwesterlich verwoben.

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Die Eine hielt den rechten Arm erhoben,

Hindeutend auf Gebirg und Strom und Aue;
Die Andre hielt, damit sie besser schaue,
Die linke Hand der Sonne vorgeschoben.

Kein Wunder, daß Verlangen mich bestrickte

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Und daß in mir der süße Wunsch erglühte:

O säß’ ich doch an Einer Platz von Beiden!

Doch wie ich länger nach den Trauten blickte,
Gedacht’ ich im besänftigten Gemüthe:
Nein! wahrlich, Sünde wär’ es, sie zu scheiden!