Die untreue Braut (Erk, Variante 1)
Mäßig. | Mündlich, aus Schlesien. (Hainau, Liegnitz, Hirschberg.) |
ein wunderschönes Lied
|: von einer Kaufmannstochter,
ei ei ei, ja Tochter,
die sich in Zwei verliebt. :|
der Andr ein Kaufmannssohn;
den Schiffsmann ließ sie fahren,
ei ei ei, ja fahren,
den Kaufmannssohn sie nahm.
fuhr er über Berg und Thal.
Sie schwur auf ihre Seele,
ei ei ei, ja Seele,
sie nahm ihr keinen Mann.
ich weiß von keiner Treu:
der Schwarze soll mich holen,
ei ei ei, ja holen,
wenn ich von Liebe weiß!“
da gieng die Hochzeit an;
der Schwarz wol aus der Hölle,
ei ei ei, ja Hölle,
der setzt sich obenan.
nur tanzen mit der Braut:
Den ersten den er tanzte,
ei ei ei, ja tanzte,
zum Fenster tanzt er naus.
zerbrach ihr Hals und Bein:
Ade, ihr wackern Mädchen,
ei ei ei, ja Mädchen,
verliebt euch nicht in Zwei!
ganz traurig und betrübt:
„Warum bist du so traurig,
ei ei ei, ja traurig,
ja traurig und betrübt?“
ja traurig und betrübt?
Mein Ehr hab ich verloren,
ei ei ei, verloren,
dazu mein feines Lieb.‘‘‘
1, 1. Ich will euch mal Eins singen. – 3, 3. Zeuch hin, du falsches Mädchen! hast dich in Zwei verliebt. – 4, 3. Der Teufel (Böse) soll mich holen. – 7, 3. Ihr Jungfern, laßt euch rathen, verliebt euch nicht in Zwei! – 9, 3. Mein Ehr hast mir genommen, dazu mein liebes Kind.