Die untreue Braut (Erk, Variante 2)
Mäßig. | Die Melodie mündlich, aus dem Oldenburgischen. |
ein wunderschönes Lied: :|
|: ein Mägdlein von achtzehn Jahren
das hatte zwei Knaben lieb. :|
der Andr ein Bändersknab.
Das Mägdlein thät sich nit schämen,
es nahm den Bändersknab.
der auf dem Wasser fuhr;
er fährt sein Schiff zu Lande
bis daß er die Jungfrau fand.
da sie aufbund ihr Haar:
„Gott grüß dich, o mein Engelein,
mein herzallerliebster Schatz!
du nähmst den Bändersknab;
so gieb du mir die Treuheit,
die ich dir geben hab!“
ich weiß von keinem Geld;
der Reiter soll mich holen,
wenn ich von Treuheit weiß!‘‘‘
als da die Hochzeit war,
da kam ein stolzer Reiter,
der setzt sich obenan.
ich kann nicht fröhlich sein.“
Trompeten und Schalmeien
die gehen insgemein.
den Tanz wol mit der Braut;
er schwenkt sie dreimal rumme,
damit zur Thür hinaus.
ein Land, es war wol breit.
Der Hals war ihr zerbrochen,
die Seel war eigen sein.
nehmt ihr von Zwein kein Geld!
den Ersten thut behalten,
den Zweiten schickt ins Feld.