Wär ich ein Knäblein geboren
ich will dir geben guten Lohn;
ich wär so gern auf den Abend –
Curante Margretchen –
zu Landsberg in dem Krug.
zu Landsberg in dem Krug,
so setz dich bei mir nieder,
Curante Margretchen –
wie ander zart Jungfräulein thun!“
für ihr Würzgärtelein:
„Ach Tochter, herzliebste Tochter,
Curante Margretchen –
wie stehst du hier allein?“
was gebt ihr mir fürn Rath:
es geht mir all Abend und Morgen –
Curante Margretchen –
ein stolzer Reiter nach.‘‘‘
den Rath den geb ich dir:
laß du den Reiter fahren,
Curante Margretchen –
bleib noch ein Jahr bei mir!“
der Rath der ist nicht gut;
ich hab den Reiter lieber –
Curante Margretchen –
denn all eur Hab und Gut.“
denn all mein Hab und Gut,
so bind deine Kleider zusammen –
Curante Margretchen –
und zieh mit ihm davon!“
der Kleider sind nicht viel;
gebt mir dreihundert Gülden,
Curante Margretchen –
kauf ich mir was ich will.‘‘‘
der Gülden sein nicht viel,
es hat sie dein Vater verrauschet –
Curante Margretchen –
in Würfel- und Kartenspiel.“
in Würfel- und Kartenspiel,
so klag ichs Christ vom Himmel,
Curante Margretchen –
daß ich ein Mägdlein bin!
so zög ich frisch ins Feld
und ließ mir die Trommel für schlagen,
Curante Margretchen –
und zehret von meins Herren Geld.‘‘‘ –
frisch frei gesungen hat?
Das hat gethan ein Reiter gut –
Curante Margretchen –
zu Landsberg in der Stadt.
drei zarte Jungfräulein,
sie habens nicht vergessen –
Curante Margretehen –
beim Meth und kühlen Wein.
die Ander fein Annelein;
die Dritte will ich nicht nennen,
Curante Margretchen –
die soll mein eigen sein!
3, 2. Würzgärtlein, Wurz- oder Krautgärtlein; mhd. wurz, f., im gen. würze, Kraut; pl. würze, wohlriechende Kräuter, Gewürz. – 4, 5. Ursprünglich: ein freier Schuhknecht nach. So auch in den folgenden Strophen 5, 6 etc. – 14. Vgl. Uhland. I, 60.