Die schöne Agnete
Mäßig. | Mündlich, aus der Gegend von Guben. |
von dem Berg wol über die See;
er freite das königliche Töchterlein,
die schöne Agnete.
von dem Berg wol über die See,
worüber sie sollte spazieren gehn
die schöne Agnete.
von dem Berg wol über die See,
bis daß die Brücke hinunter sank
mit der schönen Agnete.
von dem Berg wol über die See,
bis daß sie sieben Söhne gebar,
die schöne Agnete.
von dem Berg wol über die See,
da wollte sie zur Kirche gehn
die schöne Agnete.
von dem Berg wol über die See,
da neigte sich der Kirchenschrank
vor der schönen Agnete.
von dem Berg wol über die See,
da stand der kleine wilde Wassermann
vor der schönen Agnete.
von dem Berg wol über die See,
oder willst du dein Leben auf Erden lassn (lahn),
du schöne Agnete?“
von dem Berg wol über die See,
viel liebr will ich mein Leben auf Erden lassn,
ich arme Agnete.‘‘‘
von dem Berg wol über die See,
und hieb ihr ab den Kopf so zart,
der schönen Agnete.
von dem Berg wol über die See:
auf jedem Tröpfchen Blut ein Engelein saß
von der schönen Agnete.