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Die hohe Ruhe

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Die hohe Ruhe
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aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 349
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons und Google
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Die hohe Ruhe.

Von Karlsruhe zieht eine schnurgerade Landstraße nach dem eine halbe Stunde entfernten Mühlburg. Auf diesem Wege ging, vor ungefähr 20 Jahren, Abends, als es schon dunkel war, eine Mühlburger Frau, um Milch nach Karlsruhe zu bringen. Als sie an die steinerne Bank kam, welche, auf einer kleinen Erhöhung, am Saum des Hardtwaldes steht und die „hohe Ruhe“ heißt, sah sie drei Männer darauf sitzen, die im Mondschein Karte spielten. Einer derselben rief ihr zu, sie möge ihm aus ihrer Tabakspfeife (?) Feuer gehen, was sie auch that, und dann weiter ging, sich über die seltsame Spielgesellschaft verwundernd. Auf einmal merkte sie, daß sie von der geraden Straße, die sie schon unzähligemal bei Tag und Nacht gekommen, abgekommen, und tief in den Hardtwald gerathen war. Obgleich darin wohlbekannt, wußte sie doch diesmal weder aus noch ein, und mußte viele Stunden umherirren, bis sie, Nachts um zwei Uhr, am Waldeck aus dem großen Uebungsplatz heraus kam, wo sie endlich sich zurecht fand.

(S. Mone’s „Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit.“ 1835. 3. Jahrg.)