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Die deutsche Studentenschaft bei Bismarck in Kissingen 1890

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Titel: Die deutsche Studentenschaft bei Bismarck in Kissingen 1890
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 18, S. 573, 579, 580
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[573]

Die deutsche Studentenschaft bei Bismarck in Kissingen 1890.
Aus der neuen „Gedächtnis-Ausgabe“ des Prachtwerkes „Unser Bismarck“ von C. W. Allers und Hans Kraemer.


Anmerkung Wikisource:

Vers in der rechten Bildecke:

„Schwingt die Schläger, senkt die Fahnen,
Grüsst mit lautem Jubelruf
Ihn, den ersten der Germanen,
Der erfüllt den Traum der Ahnen,
Deutschlands Grösse neu erschuf!“

rechts signiert, datiert und bezeichnet: „C W Allers 91 / Kissingen“ [579] Die deutsche Studentenschaft bei Bismarck in Kissingen 1890. (Zu dem Bilde S. 573.) Unter den großartigen Huldigungen, welche [580] dem „Altreichskanzler“ im Sommer 1890 aus allen Kreisen der Nation dargebracht wurden, war diejenige der deutschen Studenten am 10. August vom feurigen Enthusiasmus begeisterter Jugend getragen. Dem in Kissingen zur Kur weilenden Fürsten wurde an diesem Tage von einer zahlreichen Abordnung der Studentenschaft fast aller deutschen Universitäten ein Ehrenhumpen festlich überreicht. Fahnen wehten, Schläger blinkten, donnernder Jubel brauste ihm entgegen, als er zum Danke unter die Versammelten trat. Es war ein ergreifender Anblick, die hochaufgerichtete Gestalt des eisernen Kanzlers inmitten der Vertreter von Deutschlands studierender Jugend zu sehen, und ergreifend waren auch die Worte, in denen der Fürst die Bedeutung des historischen Momentes zusammenfaßte. „Wir gehören zwei verschiedenen geschichtlichen Generationen an,“ sagte er, „ich derjenigen Kaiser Wilhelms I, der kämpfenden, erwerbenden, erbauenden, die im Abscheiden begriffen ist. Ihnen gehört die Zukunft, an deren politischer Gestaltung Sie in Amt und Würden, auf der Kanzel, im Parlament oder wenigstens als Wähler mitzuwirken berufen sind.“ Er warf einen Rückblick auf die schweren Kämpfe, unter denen der nationale Einheitsgedanke des deutschen Volks zur Verwirklichung kam, und feierte die deutschen Universitäten als die Träger dieses Gedankens schon zu einer Zeit, als an eine politische Verwirklichung desselben noch nicht zu denken war. Dann rief er die heutige Generation deutscher Studenten auf, die ihnen überlieferte Verfassung des Reichs als heiliges Vermächtnis zu hüten. Er schloß mit der Mahnung „an die Träger des nationalen Gedankens auf den deutschen Hochschulen, die den prometheischen Funken des Nationalgefühls auf die künftigen Geschlechter übertragen“, sich daran zu gewöhnen, in jedem Deutschen zuerst den Landsmann, nicht den politischen Gegner zu sehen. Dann trank er unter jubelndem Zuruf aus dem kostbaren Humpen auf das Wohl der deutschen Hochschulen, auf das Wohl der studierenden Jugend.

Der bedeutsame Vorgang ist damals von C. W. Allers auf dem Bilde festgehalten worden, das wir auf S. 573 wiedergeben. Er zeichnete es für das Prachtwerk „Unser Bismarck“, dem wir auch das meisterhafte Porträt auf S. 577 entnehmen, welches den Altreichskanzler an seinem Arbeitstisch in Friedrichsruh darstellt. Das Werk „Unser Bismarck“ von C. W. Allers und Hans Kraemer bildet in seinem Reichtum an unmittelbar nach dem Leben gezeichneten Bildern von wahrhaft künstlerischem Wert ein bleibendes Denkmal des eisernen Kanzlers, das ihn in unmittelbarster Natürlichkeit darstellt. Die soeben veranstaltete wohlfeile „Gedächtnis-Ausgabe“ in Lieferungen wird dem Werk gewiß zu der volkstümlichen Verbreitung verhelfen, die es in vollem Maße verdient.