Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):203
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CCII verso:
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ADrianus der vierdt auß engelland puertig. Als er ein bischoff zu albana was vnd von babst Eugenio dem dritten als ein cardinal in das land Norweden gesendt wardt. vnd das volck daselbst zum cristenlichen glawben gebracht het. do wardt er nach absterben Anastasii zu babst erkorn vnd alßpald von den Roemern mit bette vnd mit bedroungen angesunnen eim roemischen rat die pflegnus vnd regirung der statt zelassen. vnd in sant iohanßen kirchen zeziehen vnd darinn zeweyhen. vnd nach dem er sich aber das zethun widersetzet es wuerde dann ein verfueerer Arnaldus genant vormals von Eugenio verpannt auß der statt getriben. do schluogen sie einen cardinal der zu dem babst geen wolt. darumb leget der babst singen vnd leßen ernyder. vnd solchs beschahe villeicht in der letsten fastwochen. also das das volck ein große andtung dar ab het. dem nach warden ettlich roemisch ratgeben abgesetzt. vnd der benannt verfueerer arnoldus außgetriben. vnd das oesterlich ambt durch den babst in sannt Johanns kirchen gehalten. vnnd Gwilhelmus der koenig Sicilie von entwendung wegen vil kirchlicher gueeter mit schwerer verfluchung beladen. vnd Friderich der erst von disem babst mit der kaiserlichen kron bekroenet. Diser babst ist der erst der sein wonung in der alten statt gehabt het. deßhalben dann dieselb statt pewlicher vnd wesenlicher wardt. Als er aber darnach auff der Roemer bitte vnnd anrueffen wider in die statt kome vnd abermals von den roemischen ratgeben angefochten wardt die statt zefreyen. do zohe ein gein arggnanum. daselbst starb et vnlang darnach in dem fuenften iar seins babstthumbs.
ALexander der dritt von Senis puertig wardt nach absterben adriani durch bestymmung. xxii. cardinel zu babst erkorn. Vnnd wiewol er ordenlich erwelet wardt so hat er doch vil vnd mancherlay anstoeße vnd widerstands erlidden. vnd dess was ein anfang Octauianus ein roemer vnd cardinal. der ward auch zu babst aber allain von dreyen bestimbt vnd Victor genant. Derselb Victor schluog sich an den roemischen kaiser. So het alexander sein zuoflucht zu koenig Philippsen zu franckreich. vnd ein versammlung zu Claromonte. darinn verpannet er den kaiser vnd auch Octauianum. Demnach machet kaiser Friderich wider alexandrum drey ander bebst nacheinander. Aber die roemischen ratherren waren disem alexandro guenstig. darumb forderten sie ine auß franckreich gein rome. In mittler zeit empfiengen ettliche welsche voelcker den trost vnd hoffnung sichselbs zu freiheit zebringen vnd griffen gegen kaiser Friderichen zu der waffen vnd weere. do zohe der kaiser mit versammeltem heer in welsche land bis gein Rom. daselbst warden dem zornigen grimmigen kayser die thor vnnd pforten geoeffnet vnnd eingelassen. do besorget sich der babst vor dem kaiser also hat das er mit seinem gesinde bey nachtlicher weil auß rom gein beneuentum. vnd von dannen in seins kochs klaydern haymlich gein Venedig fluhe. Als man ine aber daselbst erfuore do wardt er mit gepuerlicher solemnitet empfangen vnnd der hertzog vnd das volck von ime gebenedeyet. Do nw der kayser berichtet wardt das der babst zu Venedig wer do schicket der kayser Ottonem seinen sun mit heereßkraft zu wasser fuer Venedig den babst herauß zefordern. Aber Sebastian der venedisch hertzog stellet sich gegen ime zu weer vnd vberwunde ine gefangen gein Venedig fueerende. also wardt zwischen dem babst vnd kaiser ein frid gemacht. vnd derselb frid des andern tags darnach von dem kaiser also angenomen das er alles das der kirchen zugehoeret ir volgen laßen solt. vnd der babst gepote dem kaiser offenlich vnder sant Marxen kirchen thuer das er sich auff die erden strecken vnd ablass vnd vergebung bitten solt[.] do trate der babst dem kaiser auff seinen hals vnd sprach. Es steet geschriben. Ob der schlangen vnd ob dem basilisck wirdstu wandern vnd treten den leoben vnd dracken. do sprach der kaiser. Ich bin nit dir sunder Petro dess nachkomen du bist gehorsam. Also wardt die sach zwischen babst vnd kaiser befridet. vnnd der babst kome zum dritten mal gein rom vnnd hielt ein concili darinn er vil zu gemainem nutz der kirchen erspreißlichs ordnet. Zu letst starb er nach vil muee vnd arbait. im. xxi. iar seins babstthumbs.
CCIII recto:
[Bearbeiten]FRiderich der erst barbarossa zugenambt von gepurt ein schwab ein sun hertzog Friderichs zu schwaben des bruders koenig Cunrats auß dem durchleuechtigsten geschlecht der Karln geporn ist in dem iar des herren tawsent hundert.liii.[3] nach koenig Cunraten zu Franckfurt mit gemayner wale der churfuersten roemischer koenig erkorn worden. vnd regiret. xxxviii. iar. Als er nw erstlich alle zwittrachtigkeit in teuetschen landen zu frid vnd einigkeit gebracht het do zohe er mit großem heer in Lombardiam fuer die statt Terdonam. vnd nach erobrung derselben mit solcher eyle gein rom das sich der babst vor ime besorget vnnd mit den cardineln in die alten statt fluhe. Aber nach vil hin vnnd her geschickter botschaft kom koenig Friderich zu dem babst dem erpote er gepuerlich ere mit demueetiger geperde vnd sicheret ine vnd empfieng die kayserlichen kron von ime. dieselben weil hielten die roemer der stat thor oder pforten beschloßen. darnach vberfieln sie die teuetschen die heraußen mit großer heereßkraft lagen vnd blyben beder seyten vil lewt tode. vnd wiewol sich der kaiser darob erzuernet yedoch wardt er durch den babst wider gegueetigt. darnach zohe der kaiser widerumb in teuetsche lannd vnd ließ sich von seiner gemahel marggrafen Diepolds von Voburg tochtrr von syppschaft wegen des pluots schaiden. vnd vermehlet sich mit iunckfrawen Beatrix des grafen von Burgundi tochter zu der ee. Zu derselben zeyt machet er den hertzog zu beheim zu einem koenig. vnnd das oesterreichisch marggrafthumb zu einem hertzogthumb. Als aber babst Adrianus gestorben was do begunde der kaiser dem nachkomenden babst Alexandro zumal widerwertig zesein. also das er Cremam die reichen statt in Lombardia belegeret vnd dazwischen land vnd stett der roemischen kirchen zusteende angriffe. auch die statt Terdonam pluenderet. vnd Mayland der erden gleich schlayffet. vnd das volck daselbst zehen meyl von der statt zewonen bedrunge. vnnd darnach der statt Cremam vil beschwerde zufueeget. Nw gieng solchs andern welschen voelckern zu hertzen also das die von Bern[4] Padua vnd Vincentz ein puentnus wider den kaiser macheten. Als die ding an den kaiser lanngten do berueeffet er seine teuetschen allenthalben zusamen vnd fueeret die mit hilff vnd beystand der von Papia vnd Cremona fuer Bern. Vnd nach dem sich aber der kaiser vor dem babstlichen gewalt besorget do hanndelt er mit babst alexandro listigclich. vnd als aber Otto sein sun zu Venedig gefangen gehalten wardt vnd Friderich vergebung vnd ablaß durch fleiß der Venediger (als hieuor steet) erlanget do begabet er Sebastianum den hertzog vnd sein nachkomen. vnd den rat zu Venedig mit vil zierden vnd freyheten. Do nw kaiser friderich zu letst vmb sein verhanndlung wider die kirchen gein dem babst außgesoenet was do hielt er in versamlung der fuersten einen tag zu Nuermberg. daselbst bestettiget er den frid. vnd schicket die frids brieff durch teuetsche land vnd name das creuetz an sich wider die vnglawbigen. vnnd mit aylff wagenburgen durch hungern. bulgarey vnd traciam gein Constantinopel zu. Von dannen hulffe ime ysaac der kriechisch kaiser gein Boßphorum. souil fleissigclicher als vil er sich langzeit vor seinem gewalt vnd mechtigkeit mer besorget het. also erobret er erstlich von den tuercken die statt Philomeniam vnd zohe fuerter fuer yconium. dieselben vnd auch die daran stoßenden gegent mit rawb vnd prand verwueestende. darnach rayset er fueroan in klein Armeniam. daselbst bracht er alle ding in seinen gewalt. also das sich Saladinus der tuerckisch kaiser weder vor noch nach nye mer seiner außtilgung besorgete. aber ein vnselige stund vnderzucket solche hoffnung der cristen. dann als er eins tags mit hitz vnd schwayß beladen wardt do ryte er vnerspehet vnd vnbesunnen in ein padlfließends wasser zuckentz wasser vnd ertranck. Diser kayser wz ein großtettig. kuenmueetig. mylt. gestreng vnd redgesprech man. vnd außerhalb der kirchen verfolgung in vil dingen also hohberuembt das nach dem großen kaiser Karln in großtettigkeit der geschihten kawm ime ein gleicher gefunden wirdt.
[K]Etzerey der Waldensier oder armen von Lyon hat diser zeit anfang gehabt von einem Lyonischen burger Waldo genant. Der was reich vnnd verließe seine gueeter den armen außtailende. vnnd vnderstund sich auß tewflischer verlaytung die euangelischen armuot gentzlich zehalten. vnd nach dem er aber ein vngelert man was so hieße er ime ettliche bueecher mit ettlichen spruechen der heilligen teuetsche oder in seiner sprach schreiben vnd vnderstund sich auß erplaßem gaist. wiewol der schrift vnuerstendig zepredigen. also sammlet er vil iungere vnd seet vil schedliches samens die prelaten vnd pfafheit verachtende. vnd als er aber nach vil vermanung in seiner verstockung verharret do wardt er als ein arger ketzer verpannet vnd auß seinem vaterland vertriben.