Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):143
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verso:
[Bearbeiten]Das sechst alter
Jar der werlt. vm. vic. xciij. Jar christi.iiijc.xciiij.
Simachus ausz sardia puertig wardt nach absterben anastasij nit on grosze zwitracht zu babst erkorn. dann ettlich pfafheit weleten simachum. so weleten etlich laurencium. Dauon entstunde in dem roemischen rat und volck ein grosze aufruor unn zertaylung. Deszhalb wardt ausz gemayner folg ein concili zu ravennna aufgesetzt. also nach erfarung der sachen in beywesen des konigs theodorici wardt simachus zu babst bestetigt. der dann ausz geprauch groszer guotmiltigkeit den benannten laurentium zu eim nicterinischen bischoff machet. Simmachus hat die manicheyschen ketzer ausz rom vertriben und ire buecher offenlich verprennt. Auch vil kirchen eintweders gezieret oder von grund auff erpawet. und den armen bei sant peters und pauls kirchen wonung gezymmert und sie nottuerftiger ding versehen. dann er was ein liebhaber der armen. ein entlediger der gefangnen. Er setzet am suntag oder an der martrer tag grloria in excelsis deo zesingen. und liesz nichtz underwegen das zu der ere des almechtigen gotes gehoeret. unnd starb als er.xv.iar.vi.monat.xxij.tag geseszen was. Deszmals ruoet der stuol siben tag.
Die fuenft zwayung was zwischen simmachum und laurentium als vor steet. Aber imm vierden iar darnach berueffeten ettliche ausz der briesterschaft durch hilff unn beystand festi und probini der ratthern den benanten laurentium herwider. Demnach schicket der konig petrum den bischof zu altino gein rom den bastlichen stuol nach ausztreibung ihener beder zehalten. Aber simmachus verantwurtet sich vor gehaltem concili beschuldigter ding unn erlanget mit gemayner folg allerminigclichs das die vorgenanten laurentius und petrus als ursacher aller ubel verschicket werden solten. Ausz dem erwuchs zu rom ein solche grosze auffruor das vil ausz der bristerschaft und auch auz dem volck. auch ausz den gaistlichen iunckfrawen eyntzling erschlagen warden. In solcher zwittracht wardt auch gordianus der briester ertoedt. Dise verfolgung het sich auch nit geendet wo faustus der ratherr sich der briesterschaft erbarmende wider probinum den ursacher solchs ubels zu der waffen nit gegriffen het.
Hormiszda ausz campania hat nach angang seins babstthumbs ausz vermanung theodrici ein land szuersamlung zu rom gehabt. unn mit gemainem rat die euthicianischen ketzer verdambt. und in derselben versamlung vil ordnung aufgerichtet. Unn erstlich keinen offentlich buoszwirckenden hinfuer zu der weyhung zefuendern. auch die hohzeit der christen nit haimlich sunder offentlich zehalten. Auch keinen altar in geweyhten kirchen on sunderliche erlawbnus des bischofs auffzerichten. Diser hat die kriechischen versoenet. die briesterschaft eingezogen. unnd von dem franckreichischen konig koestliche gab. deszgleichen auch von instino dem kaiser empfangen. So hat auch der konig theodoricus sant peters gotzhawsz koestlich begabt. Also das der babst kaiser unn konig aneinander mit begabungen der gotzhewszer fuertreffen wolten Simmachus starb als er.ix.iar.xviij.tag geseszen was. der stuol ruoet sechs tag.
Iohannes diss namens der erst babst ausz thuscia hat als ein fleisziger hanthaber rechts cristlichs glawbens zu ausztilgung ketzerlichs namens die arrianer auszgetriben und ir kirchen den rechten christen zugeaignet. das empfieng theodericus der konig zu verdriesz und sendet disen iohannem den babst und andere zu iustino zebegeren die arrianischen widereinzestzen oder er wolt alle cristenlich kirchen zerstoeren. Als aber dise botschaft den kaiser iustinum nit pigen mochten do baten sie waynende den kaiser sich des undergangs und verderbnus welschs lands zeerbarmen. do er solchs erwarb unnd wider gein rauenna zu theoderico kom wardt er alszpald in fangknus geworffen. darinn starb er als er zway iar und acht monat geseszen Der stuol ruoet. lviij. tag.
Jar der werlt. vm. vic. xciij. Jar crhisti.vc.xciiij.
Felix diss namens der vierdt babst hat den patriarchen zu constantinopel der sich vomm glawben nayget verflucht. und als ein guter frummer man vil gepew zu rom aufgericht. Und sunder den tempel cosine und damiani der noch vor awgen ist. Diser verordnet die krancken vor iren tode zeoelen. Unnd als er aber nach der ordnung vil briester diacon und bischoff geweyhet. unnd den babstlichen stuol vier iar. zwen monat unnd dreyzehen tag beseszen het do starb er amm. xi. tag des monats octobris. und der stuol ruoet deszmals drey tag.
recto:
[Bearbeiten]der werlt
Iustinus der elter hat von der menschwerdung des herrnn.vc.vnn.xviiij.iar das kaiserthumb erlangt. und sich als einen ernstlichen liebhaber und beschirmer rechts cristenlichs glawbens beweist und alszpald zumm babst sein botschafter geschickt den gewalt des babstlichen stuols zebestetigen und allen kirchen frid zesuchen. zu disem kaiser wardt vn hormiszda dem babst der heillig man und bischoff germanus von widergentzung wegen des glawbens geschickt und guotlich empfangen und durch ine vil zweifellicher menschen imm glawben befestigt. und er als ein fleisziger handhaber des glawbens berueeft. und durch ine nach seinem vermuegen der der ketzer namenn auszgelescht. und allermaist alle arrianer ausz constantinopel vertriben unn ire kirchen den rechtglawebigen cristen zugeaignet darumb dann konig theodoricus als hieuor steet simachum und boetium die roemer und auch babst iohannem verfolget. aber die goetlich rachsale hat solche grawsame verfolgung eylends gestraft. dann amm.xcviij. tag nach solcher vorhandlung starb er eins gehen tods. des sele sahe ein ainsidler in die inseln lippara zwischen babst iohannem unnd simacho dem ratherrnn in den hafen des abgots vulcani. nit weit von der wonung des aysidlers farnn und versencket werden Aber als iustinus ein fast alt man kaiserlicher wirdigkeit und des reichs sorgen.xi.iar gepflegen het und iustinianus seiner schwester sun zu kaiser geordnet wardt do ruoet er zu constantinopel im frid. Alodoueus der erst christenlich konig in franckreich ist nach absterben childerici seins vaters an das konigreich getretten und hat .xxx. iar geherrscht und was ein mechtiger unn streithaftiger man. der hat crothildem chilperici des konigs zu burhundia tochter in solcher masz erworben. dann als clodoueus verstund das dieselb crothildis schoen und wolgestalt was also das sie andere iunckfrewlein irs alters an turgenten. wolkundenheit un zucht ubertreffe. do sendet er botten haimlich zeerspehen ob sie sich ime vertrewten wolt. die iunckfraw wardt des konigs ruom unn seins reichs machtigkeit berichtet und verwilliget. aber sie name in solcher vermehlung allain das ausz das clodoueus nach dem sie ein cristin wer auch ein crist werden solt. unn wiewol clodoueus ir zusaget das er nach abred des gedings den tawf empfahen wolt. yedoch hielt er seiner personhalb solchs nicht. sunder liesz zwen suen ausz ir geporn getawft werden. unlang darnach beweget er einen krieg wider gundobaldum seins weibs vetternn und wider die burgundier. darinn erobret er ettlich stett. doch wardt derselb krieg durch sein weib gestillet. Do understund er sich eins andern kriegs wider die teuetschen. die dann nit minder denn die seinen an stercke und waffen zum streit angeschickt warnn. Als er aber im kampff und streit die seinen in der flucht sahe. do wardt er gedechtig seins zusagens das er auff vilfeltig vermanung seins gemahels zeuerstrecken versawmbt het. unn maynet dass ime solche widerwertigkeit des streyts allain vonderselben versamlichkeyt wegen begegent wer. demnach gelobet er dem got hymels und erden den sein weib anbettet das ee ir mit volziehung seins zusagens volgen wolt wenn die seinen mit erniderlegung irer feind den obsige behielten. do wendet sich das gluock also gehling das die vormal fluechtigen und zerstrewten frantzosen ire feynd abtriben unn in die flucht kereten. do er anhayms kom ward er im.xxv.iar seins reichs von sancto remigio dem bischoff mit aller menig der frantzosen getawft. unnd fuerdan das konigreich der frantzosen geauffet und der cristenlich stand zu erquickung gestellt. die arrianer vertriben unn die cristen widereingesetzt. unn die statt pariss zu einer hawbtstatt des konigreichs geordnet. Amalasiuntha die tochter deszmals ein wittib hat nach absterben Theoderici des konigs gothoruz on manlich leibs erben mit athalario dem sun das kunigreich geerbet. Aw was athalaricus gar iung darumb stund die sorg und regirung alle auff der konigin. sie flisze sich das kind der schrift unn guotter sitten zeunderweisen. so regiret sie gar ernstlich sich der gewaltsamkeit uber die gothier aufhaltende. unn uber weipliche gewonheit sich der weiszheit und fuersichtigkeit geprauchende. des vaters boesze gesetz rechtfertigende. und den kindern boecij und simachi ire vaterliche in gemainen pewtel genommene guoeter widergebende. Als aber die gothi andeten das ir konig nit in der schrift sunder in ritterlicher ubung zelernen wer do fiele er ausz gailheit und fuerwitzigkeit seins lebens in mancherlay seuechen. und starb imm.xvij.iar seins alters. do name sie thodatum iren freuennd zu eim mitregirer des reichs. der wz hohgelert. aber zu auszrichtung der gescheft und werltlichen henndel treg und langksam. und wiewol er ausz guenstiger fuerderung der konigin in das reich aufgenomen wardt so hat er sie doch in vergeffnng der danckperkeit gefangen und verschicket. und mit solcher undtrew vil gothier betrueebet unnd darnach die konigin toedten laszen unnd ime ir tochter zu eim gemahel unnd gesellin des reichs genomen unnd nachfolgend nit mer dann funff iar geregirt.