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Die Place-Royale in Brüssel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
CCCCXIV. Die Kohlenminen bei Newcastle Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Neunter Band (1842) von Joseph Meyer
CCCCXV. Die Place-Royale in Brüssel
CCCCXVI. Der Mont-Rosa
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PLACE ROYALE
in Brüssel

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CCCCXV. Die Place-Royale in Brüssel.




Brüssel[1] gehört bekanntlich unter die schönsten Städte; die Rue Royale, die Rue de la Madalaine, die Boulevards sind herrlich; das herrlichste von allen ist die Place Royale, die Krone des neuen Brüssels; denn das alte, wo Alba hauste und Egmont und Hoorn wohnten, hat mit jenem nichts gemein. Hier sieht man eine alt-spanische Stadt, dort ein Paris.

Die Place Royale wird von den Palästen umschlossen und öffnet sich in den vier Winkeln nach den schönsten Straßen der Stadt und nach dem Park. Der Palast in der Fronte gehörte bis vor kurzem dem Prinzen von Oranien. Des Gebäudes Charakter ist Einfachheit; aber jener grandiosen, königlichen Art, welche nur verhüllt, um die Pracht kenntlicher zu machen. Gegenüber ist der Palast der Deputirten, so herrlich als jener. Der Sitzungssaal nimmt das Centrum ein; in den Seitenflügeln sind die Locale der Ministerien. Jener ist ein Halbzirkel, dessen Chorde die Präsidententribüne bildet. Dieser gegenüber erheben sich in 5 Reihen über einander die Bänke der Deputirten. An einer langen Tafel hinter denselben sitzen die Stenographen, welche für die verschiedenen Journale die gehaltenen Reden aufzeichnen. Ueber der Tribune sind die Logen der Diplomatiker; gegenüber aber die prächtigen Gallerien des Publikums, zwei über einander, jede von 40 Säulen getragen. So ist der Versammlungsort des belgischen Senats, angemessen seinem Zwecke, würdig einem Volke, das sich frei gekämpft, frei seinen König gewählt hat.