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Die Klosterruine zu Eldena

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Die Klosterruine zu Eldena
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 237–238
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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202. Die Klosterruine zu Eldena.

Von dem ehemaligen reichen Kloster und der Kirche zu Eldena sieht man jetzt noch schöne Ruinen, die weit ins Land und in die See hineinschauen. Unter der Ruine sollen noch allerlei Wunder in der Erde verborgen seyn. Insbesondere soll ein großes, tiefes Gemach da seyn, zu welchem ein finsterer Gang führt, den man aber jetzt nicht mehr kennt. In dem Gemache steht ein Tisch, auf dem ein schwarzer Pudel liegt; neben dem Tische steht eine große schwarze Kutsche. Diese wird von dem Hunde bewacht. Was es sonst noch für eine Bedeutung hiermit hat, weiß man nicht. Es wird aber, wie die Leute sagen, an den Tag kommen, wenn der Schutt von der Ruine einmal ganz weggeräumt ist und man dann den Gang zu dem Gemache wird wiedergefunden haben.

Vor ungefähr siebenzig oder achtzig Jahren kamen einst zwei Kapuziner aus Rom nach Eldena; die fragten bei dem damaligen Landreuter nach einer verborgenen Thür, welche in das alte Gemäuer unter der Ruine führen sollte. Der Landreuter gab ihnen seinen Knecht mit, und weil die Kapuziner genau die Gegend anzugeben wußten, wo die Thür seyn solle, so fanden sie diese wirklich bald unter dem Schutte, den der Knecht nach ihrer Anweisung auf die Seite schaffen mußte. So wie die Kapuziner nun die Thür berührten, that sich diese von selbst auf, und die Kapuziner mit dem Knechte traten durch dieselbe unten in das Gemäuer. Hier kamen sie in mehrere Zimmer. In den ersten war nichts zu sehen; zuletzt kamen sie aber in eins, in welchem viele Leute am Schreiben saßen. Von diesen wurden sie wohl aufgenommen, und dann wieder entlassen, nachdem die Kapuziner viel Heimliches mit ihnen [238] gesprochen hatten. Als der Knecht wieder an die Oberwelt kam, fand es sich, daß er drei Jahre fortgewesen war.

Mündlich.