Der zufriedene Landmann

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Siehe auch: Der zufriedene Landmann (Werkausgabe, 1834)
Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Der zufriedene Landmann
Untertitel:
aus: Allemannische Gedichte, S. 174–177
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1803
Verlag: Macklots Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[174]

Der zufriedene Landmann.


      /kill @eDenkwol, jez lengi au in Sack,
und trink e Pfifli Rauchtuback,
und fahr jez heim mit Eg und Pflug,
der Laubi meint scho lang, ’s wär gnug.

5
     

/kill @eUnd wenn der Kayser usem Roth
in Feld und Forst ufs Jage goht,
se lengt er eben au in Sack,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.

      /kill @eDoch trinkt er wenig Freud und Lust,

10
es isch em näume gar nit just.

Die goldene Chrone drucke schwer;
’s isch nit, aß wenns e Schie-Hut wär.

[175]

      /kill @eWohl goht em menge Batzen i,
doch will au menge gfuttert sy;

15
und woner lost isch Bitt und Bitt,

und alli tröste chaner nit.

      /kill @eUnd wenn er hilft, und sorgt und wacht
vom früeihe Morge bis in d’ Nacht,
und meint, jez heiger alles tho,

20
se het er erst kei Dank dervo.


      /kill @eUnd wenn, vom Treffe blutig roth,
der Jenneral im Lager stoht,
se lengt er endli au in Sack,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.

25
     

/kill @eDoch schmeckts em nit im wilde Gwühl,
by’m Ach und Weh und Saitespiel;
er het thurnieret um und um,
und niemes will en lobe drum.

[176]

      /kill @eUnd Fürio und Mordio

30
und schweri Wetter ziehnem no;

do lit der Granedier im Blut,
und dört e Dorf in Rauch und Glut.

      /kill @eUnd wenn in d’ Meß mit Gut und Geld
der Chaufher reist im wite Feld,

35
se lengt er eben au in Sack,

und holt si Pfifli Rauchtuback.

      /kill @eDoch schmeckts der nit, du arme Ma!
Me sieht der dini Sorgen a,
unds Ei mol eis, es isch e Gruus,

40
es luegt der zu den Augen us.


      /kill @eDe treisch so schwer, es thut der weh;
Doch hesch nit gnug, und möchtsch no me,
und weisch jo nit, wo ane mit;
drum schmeckt der au di Pfifli nit.

[177]

45
     

/kill @eMir schmeckts, Gottlob, und ’s isch mer gsund;
der Weize lit im füechte Grund,
und mitten Thau im Morgeroth,
und mit sim Othem segnets Gott.

      /kill @eUnd ’s Anne Meili flink und froh,

50
es wartet mit der Suppe scho,

und d’ Chinderli am chleine Tisch,
me weiß nit, welles ’s fürnehmst isch.

      /kill @eDrum schmeckt mer au mi Pfifli wohl;
denkwol, i füllmers no ne mol!

55
Zum frohe Sinn, zum freie Muth,

und heimetzu schmeckt alles gut.