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Der wilde Jäger (Mündel)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Curt Mündel
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Titel: Der wilde Jäger
Untertitel:
aus: Elsaeszische Sagen, in: Alemannia, Band XI, S. 26
Herausgeber: Anton Birlinger
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Adolph Marcus
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Erscheinungsort: Bonn
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[26] 15 Der wilde Jäger

Oft hört man über das Hochfeld, die höchste Erhebung der Nordvogesen, den wilden Jäger mit lautem Jagdruf dahinstürmen. In selbst siht man nicht, wol aber oft seine Hunde, die er mit dem lauten Ruf: Ho tata! Ho tata! anfeuert.

Eine Frau, die mit irem Mann gegen Abend zum Hochfeld anstig, erblickte plözlich zwei große Hunde, die sie stumm umkreisten. Der Mann gebot ir durch Zeichen Stillschweigen, und beide schritten eilend und schweigend weiter. Plözlich hörten sie über sich den Jagdruf und Rossegewiher. Erst als die beiden halbtot das nächste Forsthaus, die „Melkerei“, erreichten, verschwanden die Hunde und verstummten die Rufe.

Einem Holzhauer, der mit noch mereren Genossen in einer Holzhütte am Hochfelde lag, ergieng es schlimmer. Als er den Lärm der Jagd hörte, trat er in die Türe der Hütte und rief den Jagdruf laut mit. Ein furchtbarer Windstoß faßte in und warf in in die Hütte zurück, wo er betäubt ligen blib. Seine Genossen schlossen rasch die Türe. Lange tobte der Sturm um die Hütte und jeden Augenblick glaubten die Holzhauer, daß diselbe zusammenbrechen würde.

Auch auf dem Elsberge, am St. Odilienberge, zeigt sich der wilde Jäger. Dort glauben einige, daß es ein alter Förster Namens Henseler sei, der, als er starb, gesagt hätte, er würde den Wald noch 100 Jare hüten. Der alte Jäger hatte auf dem Berge eine kleine Hütte, der Ort heißt jezt noch „Henselers Hütt“.