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Der Raubschütz von der Irxenklamm

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Textdaten
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Autor: Georg Queri
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Titel: Der Raubschütz von der Irxenklamm
Untertitel:
aus: Die Schnurren des Rochus Mang, S. 1-2
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Auflage:
Entstehungsdatum: 1909
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Verlag: Berthold Sutter
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Erscheinungsort: München
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Quelle: Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
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Der Raubschütz von der Irxenklamm

Der Gagger Franzl, der ist ein ganz wüschter Jäger. Der fürcht’ sich nit Sünden und scheut den Teufel nit und frißt die Leut schier auf dem Kraut, auf die er einen Zorn hat. Wilderer hat er schon haufenweis zusammengschossen, der Gagger Franzl.

Da hat er immer eine Prügelfreud, wann er so ein’ Lumpen über den Haufen gepelzt hat; und das erzählt er auch gern – aber nur in der Försterei: Wie der Petschauer Hias so einen Sprung gemacht hat am Grat von der Großen Wendt, daß man schier gemeint hat, er will noch einmal schuhplatteln, ein allerletztes Mal. Und sein Hütl ist hochaufgeflogen, akkurat wie beim Schuhplatteln!

Und wie der rote Tiroler vom Ammenderhof so wüscht geschrieen hat; war aber nur in der Hüften getroffen bei dem hundsmiserabligen Licht in der Mondnacht, das schon gleich der Teufel holen soll. Hätt ihm gar nit so viel ausgmacht, dem roten Tiroler, der Hüftenschuß; aber warum laßt er sich da droben auf der Hegginger Halt anschießen anstatt herunten, wo er nicht die schiechen vierzig Meter tief gefallen wär und hätt sich nicht seinen saudummen roten Schädel einghaut?

[2] Und wie der krumme Maurer von der Illingsau an der Pöttinger Wand hat hinaufkraxeln wolln wie ein Laubfrosch und sind ihm auf einmal die Rehposten[1] auf dem Sitzteil, daß sein Kreuz kaput war wie ein Zündhölzl. Dagelegen ist er wie ein Frosch, der krumme Maurer von der Illingsau.

Aber der von vorgestern, der stangenlange Kerl, der unverschämterweis an der Irxenklamm gepürscht hat, der hat’s schnell aufgegeben, das Wildern. Man hat’s ordentlich krachen hören, wie ihm die Kugel das Stirnbein durchschlagen hat.

„Ist schad“, sagte der Gagger Franzl, „daß ich ihn nit kennen tu. Ich derschieß nit gern einen, den wo ich nit kenn. Ich muß ihn doch noch einmal anschaun, den Kerl.“

Der Gagger Franzl nimmt sein Gewehr und geht in die Irxenklamm. Der schwarze Maurus begleitet ihn.

„Warum mußt ihn denn akkurat noch einmal sehn?“ fragt der schwarze Maurus unterwegs.

„Hm. Ja weißt – –“ es paßt ihm nicht recht, dem Gagger Franzl, diese dumme Fragerei.

„Sag, Franzl!“ drängt der Maurus.

„Wannst es schon wissen mußt“, sagt der Franzl, „dann darfst es auch ganz gewiß niemand weitersagen. Weißt, der Kerl hat halt gar soviel schöne Schuh angehabt. Und ganz neue waren’s auch noch.“

Heut hat er sie schon angezogen, der Gagger Franzl. Ist schon wahr, es sind recht schöne Schuh.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. eine grobe Art des Schrotes, auch Fuchs- und Wolfsschrot genannt