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BLKÖ:Wrbna-Freudenthal, Rudolph Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 58 (1889), ab Seite: 190. (Quelle)
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Wrbna-Freudenthal, Rudolf Graf (Staatsmann, Ritter des goldenen Vließes, geb. in Wien 23. Juli, nach Anderen irrig Juni 1761, gest. daselbst 30. Jänner 1823), vom jüngeren (Hořowitzer) Aste der böhmischen Linie. Der älteste Sohn des Grafen Eugen Wenzel und Maria Theresias Gräfin Kollonics, genoß er eine vorzügliche Erziehung. Von früher Jugend hatte er eine Collection von Mineralien angelegt, und nachdem er sich nun dem Studium der Rechte gewidmet, betrieb er nebenbei fleißig das der Mineralogie. Seinem Eifer in der Aufsuchung von Producten des Steinreiches auch in Mannesjahren treu bleibend, brachte er eine Privatsammlung zu Stande, die durch ihren Reichthum zu den ersten ihrer Art zählte. Mit diesem Sammeleifer Hand in Hand wuchs des Jünglings Neigung zur Bergkunde, welche Vorliebe dem Vater umso mehr gefiel, als die Verwaltung der Wrbna’schen Güter einen erfahrenen Hüttenmann erforderte. Nachdem nun der junge Graf die Rechtsstudien an der Wiener Hochschule beendet hatte, bezog er die Bergakademie in Schemnitz, an welcher er sich ganz seinem Lieblingsstudium hingab. Um seine an diesem Institut begonnene montanistische Ausbildung zu vollenden, unternahm er 1784 eine Reise durch Niederungarn und Innerösterreich, auf welcher er die vorzüglichsten Bergwerke dieser Gebiete besuchte und sich über die daselbst bestehenden Einrichtungen auf das genaueste unterrichtete. So vorbereitet, trat er 1785 als Hofsecretär bei der montanistischen Hofstelle in den Staatsdienst. Im Jahre 1787 wurde er vortragender Bergrath. 1790 Hofrath bei der Hofkammer für Münz- und Bergwesen, und nun befand er sich auf einem Posten, der ihm bei den damaligen administrativen Verhältnissen Gelegenheit gab, bei den wichtigsten Verhandlungen in Staatssachen mitzuwirken. Noch während dieser Zeit hatte Kaiser Joseph auf den jungen Grafen sein Augenmerk gerichtet und ihn nebst mehreren anderen jungen Männern des hohen Adels erwählt, der Begleiter des damaligen Thronfolgers Erzherzogs Franz auf dessen Spazierritten zu sein. 1801 erfolgte die Ernennung des Grafen zum Vice-Präsidenten der montanistischen [191] Hofstelle und im folgenden Jahre zum Präses der Canal-Hofbaucommission. In diese Zeit fällt der im Quecksilberbergwerke Idria ausgebrochene Brand, der verhängnißvoll werden konnte, indem er das berühmte Bergwerk mit gänzlicher Zerstörung bedrohte. Aber da waren es die gediegenen Rathschläge des im Bergfache so gründlich unterrichteten Grafen, welche dem Uebel Einhalt thaten, indem er dem als Hofcommissär an die Stelle des Brandes abgeordneten Hofrathe von Leitner die Unterweisungen für alle Fälle gab, so daß derselbe offen gestand, nur diesen sei zunächst die Rettung einer der reichsten Staatsquellen des Kaiserstaates zu verdanken. Das nach dem Luneviller Frieden (1. Februar 1801) von Napoleon geübte Staatsrecht, welches zunächst vom Standpunkte des Eroberers ausging, gewährte wenig Garantien für einen dauernden Frieden, und so begann schon 1805 der Krieg von neuem. Während der letzten Jahre hatte der Graf, um die Verwaltung seiner Güter zu überwachen und theilweise selbst zu führen, sich vom Staatsdienste beurlauben lassen; aber jetzt, da die Kaiserstadt – seit dem Jahre der Türkennoth 1683 zum ersten Male – von der feindlichen Invasion bedroht war, folgte er dem Rufe seines Monarchen, der ihn in dieser schweren Zeit zum Landes-Hofcommissär ernannte. Der Graf, der überdies sich des vollen Vertrauens der Wiener Bürgerschaft erfreute, trat nun ebenso mit Muth als Energie auf, mit welchen Eigenschaften allein er dem übermüthigen Gegner zu imponiren im Stande war. Insbesondere bewies er diese dem französischen Generalintendanten Daru gegenüber bei der Räumung des österreichischen Militärspitals, wo er mit Gefahr seines Lebens den Gewaltmaßregeln der Franzosen entgegentrat. Wenn Museen und Bibliotheken unberührt blieben, so hatte man dies nur dem Grafen zu verdanken, sowie es sein Einfluß war, wenn mancher leidenschaftliche Ausfall in den Kriegsberichten, welcher, oft in der Sprache der Pariser republicanischen Clubs verfaßt, im „Moniteur“ zum Abdrucke kam, in der „Wiener Zeitung“ wesentlich gemildert erschien. Ein Vergleich der französischen Originale mit der deutschen Uebertragung wäre noch heute, wie die Dinge stehen, sehr lehrreich. Als dann am 30. December 1805 der Friedensbote von Hollitsch anlangte und die Verhandlungen der Landes-Hofcommission mit den französischen Behörden fortdauerten, da bewies sich des Grafen Festigkeit und Entschiedenheit in glänzendster Weise, indem er den Forderungen der französischen Behörden, die eine Menge der geraubten Gegenstände als Staatsgut in Anspruch nahmen, unbeugsam entgegentrat und so mehrere Millionen, welche diese Gewaltherren forderten, für Oesterreich rettete. Als nach so schwerer Zeit freundlichere Tage kamen, war der Monarch der Erste, der ein Handschreiben ddo. Hollitsch 12. Jänner 1806 an den Grafen richtete, das mit den Worten begann: „Ehe er es noch mündlich thun könne, danke er ihm schriftlich für das, was der Graf in einer Zeit, die noch keine ähnliche gehabt, für seinen Landesfürsten und seine Mitbürger mit rastloser Anstrengung, beispielloser Rechtschaffenheit und der edelsten Selbstverleugnung gethan...“. Und in der That verdient Graf Wrbna, der Held dieser 65 Tage, der mit unerschüttertem Muthe und hoher Weisheit das Steuer im Sturme geführt und durch Ausübung der vorzüglichsten [192] Bürgertugenden allen ein erhebendes Beispiel gegeben, ein ewiges Gedenken. Mit dem oberwähnten kaiserlichen Handschreiben wurde Graf Wrbna zum Oberstkämmerer ernannt und mit dem Großkreuze des St. Stephansordens ausgezeichnet, und zwar mit der Bemerkung, daß „sein Wirkungskreis nicht bloß auf die gewöhnlichen Verrichtungen des Oberstkämmerers eingeschränkt bleibe, sondern auch auf alle wichtigen Staatsgeschäfte ausgedehnt sei, welche der Monarch zu seiner Beruhigung und zum Wohle seiner Länder Wrbna zu übertragen für nöthig erachten werde.“ In der That genoß von nun ab der Graf das ungetheilte Vertrauen des Kaisers, blieb auf allen Reisen dessen unzertrennlicher Begleiter und in allen wichtigen Angelegenheiten des Staates ihm ein treuer Rathgeber. Als sich Kaiser Franz im Jänner 1808 wieder vermälte und aus diesem Anlaß Auszeichnungen an verdienstvolle Staatsmänner verliehen wurden, erhielt Graf Wrbna das höchste Zeichen kaiserlicher Huld: den Orden des goldenen Vließes, womit vor ihm zwei Sprossen seines Hauses, sein eigener Vater Eugen Wenzel und sein Urgroßvater Johann Franz, waren geschmückt worden. Wieder umwölkte sich der politische Horizont Europas, als nach dem Tage von Bayonne am 6. März 1808 die Fürsten des Continents inne wurden, daß nach der Art und Weise, wie der Eroberer das Völkerrecht ausübe, keine Krone auf einem Fürstenhaupte mehr sicher war, und es also galt, dem Corsen gegenüber sich zu rüsten. Die Schaffung der Landwehr aber betrachtete Napoleon als eine Kriegserklärung, welche es ja in der Theorie auch war, und das Kriegsjahr 1809 begann. Und wieder war es Graf Wrbna, der in diesen ebenso großen als denkwürdigen Tagen treu an der Seite des Monarchen stand, während seine beiden Söhne Eugen und Dominik in dem Heere des Kaisers gegen den Corsen kämpften. Um sich aber ganz der Sache seines Monarchen widmen zu können, und alle Wechselfälle[WS 1] des Lebens erwägend, erwirkte er durch kaiserliches Handschreiben aus Komorn ddo. 15. Juli 1809 die Großjährigkeitserklärung seines ältesten, damals erst 17 Jahre alten Sohnes Eugen und trat ihm in einer zu Znaim am 8. Juli d. J. ausgestellten Urkunde sein ganzes Vermögen ab, ihm aufs wärmste das Schicksal seiner Geschwister empfehlend. Und nun gehörte der Graf ganz seinem Monarchen. Da der größte Theil der österreichischen Waffenschmieden sich in feindlicher Gewalt befand, begab sich der Graf nach Neusohl, um dort die Errichtung einer Gewehrfabrik zu beschleunigen, welche auch in kürzester Zeit unter Leitung des Artillerieobersten Franz Tihavsky ins Leben trat. Als dann Napoleon bei dem Widerstande, der ihm von dem österreichischen Heldenheere entgegengestellt wurde, es für gerathen fand, Frieden zu schließen, übernahm der Graf wie im Jahre 1805 das Amt des landesfürstlichen Hofcommissärs und entwickelte wie schon früher seine segensreiche Thätigkeit. Wieder zeigte er gegen den übermüthigen Feind seine unbeugsame Energie und rettete dem Staate Millionen. Als 1811 infolge des neuen Finanzplanes ein neues Papiergeld – die Einlösungsscheine – ausgegeben wurde, veranlaßte das allgemeine Vertrauen, dessen sich der Graf in allen Theilen der Bevölkerung erfreute, den Kaiser, ihn zum Präsidenten der bei diesem Anlasse aufgestellten Einlösungs- und Tilgungsdeputation zu [193] ernennen, auf deren Arbeiten zum großen Theile der Staatscredit beruhte. Wrbna blieb nun fortan an der Seite des Kaisers, der vor ihm kein Geheimniß besaß und, wenn er in einer Angelegenheit der heikelsten Art die ungeschminkte Wahrheit erfahren wollte, sich stets an den Grafen wendete, welcher, immer der inneren Stimme seiner Ueberzeugung folgend, frei und unbefangen seine Meinung aussprach. Als Gnadenspender des Kaisers theilte Wrbna während eines sechzehnjährigen Waltens an Seite desselben Millionen unter Hilfsbedürftige aus. Als Oberstkämmerer übte er sein Amt als Fürsprecher des Unglücks oder erlittenen Unrechtes mit Wärme und Unbefangenheit aus und half Tausenden und Tausenden in ihrer Noth und Bedrängniß. Als dann die Befreiungskriege das Schicksal Europas entscheiden sollten, war er wie früher des Kaisers unzertrennlicher Begleiter und der treueste Wächter über dessen Sicherheit. In dieser verhängnißvollen Periode, wie früher schon im Jahre 1809, nahm er, so oft der Monarch wegen der vielen feindlichen Streitparteien irgend einer Gefahr ausgesetzt war, sein Nachtlager stets vor des Kaisers Schlafgemach. Nach Beendigung des Krieges zeichnete ihn der Kaiser durch den Orden der eisernen Krone erster Classe, der eben wieder hergestellt worden war, aus; aber auch die übrigen Fürsten, die während der Feldzüge und auf Congressen den Grafen kennen gelernt hatten, schmückten dessen Brust mit ihren höchsten Auszeichnungen. Noch begleitete der Graf seinen Monarchen zum Congresse von Verona. Auf der beschwerlichen Rückreise im December, in kältester Jahreszeit, durch das Suganerthal über den Brenner nach Innsbruck und Salzburg, stellten sich die Anzeichen eines Leidens ein, das schon längere Zeit in ihm gelegen sein mochte. In Wien kam die Krankheit zum vollen Ausbruche. Nach einem letzten Besuche des Kaisers entschlief der Graf am 23. Jänner 1823 Morgens um 4 Uhr im Alter von erst 62 Jahren. Bei der Nachricht von dem Tode Wrbna’s rief der Kaiser, vom tiefsten Schmerze bewegt, aus: „Ich habe meinen besten Freund verloren.“ Wir haben im Vorstehenden den Staatsmann, Rathgeber und treuen Genossen des Monarchen in schwerster Zeit gewürdigt. Es ist noch Manches über diesen seltenen Edelmann, über diesen „treuen Diener seines Herrn“, dieses Musterbild des österreichischen Adels, nachzutragen. Nicht eine Convenienzheirat, wie solche in den höheren Kreisen oft vorkommen, war die Heirat des Grafen, sondern er folgte dem Zuge seines Herzens, als er seinen Vater bat, sich mit Theresia, einer Tochter des Grafen Dominik Kaunitz, Botschafters am königlich spanischen Hofe, vermälen zu dürfen. Damit aber der Sohn nun den Hausstand in einer seiner Stellung entsprechenden Weise führen könne, übertrug ihm der Vater vor der Ehe probeweise die Verwaltung seiner Güter, sich für seinen und seiner übrigen Kinder Bedarf eine bestimmte Summe bedingend. Nun übernahm der Graf die Verwaltung, und nicht durch Ersparungen auf Kosten treuer Diener, die er etwa entlassen hatte, nein, nur durch Verbesserungen in der Verwaltung steigerte er den Ertrag in ansehnlicher Höhe und brachte vornehmlich als einsichtsvoller Hüttenmann die Eisengußwerke zu Komorau auf der Herrschaft Hořowitz in so großen Aufschwung, daß er den Anforderungen, die der Vater an ihn bei Uebertragung seiner Besitzungen gestellt [194] hatte, vollkommen genügte, worauf dann am 28. Juli 1785 die Vermälung erfolgte. Um nun diesen Aufschwung persönlich überwachen und überhaupt die Verwaltung seiner Güter besser führen zu können, erbat er sich die Beurlaubung von seinem Amte, folgte aber sofort dem Rufe seines Kaisers, als das Vaterland von Gefahren bedroht wurde. Dabei unterhielt er im Interesse des Bergbaues und der Vervollkommnung desselben regen Verkehr mit Forschern und Gelehrten, verfolgte mit Umsicht und Sachkenntniß alle neuen Entdeckungen auf diesem Gebiete und entwickelte nach dieser Richtung eine so fruchtbringende Thätigkeit, daß ihn die königlich böhmische Gesellschaft der Wissenschaften schon im Jahre 1804 zu ihrem Ehrenpräsidenten erwählte. Mitten in dieser Thätigkeit traf ihn nach 18jähriger glücklichster Ehe der schwere Verlust seiner Gattin (gest. 25. Juli 1803), die ihm vier Söhne und zwei Töchter geboren hatte. Die Wohlfahrt seines engeren Vaterlandes Böhmen lag ihm stets am Herzen, er nahm oft in erster Linie regen Antheil an der Schaffung jener Institute, welche die Förderung desselben nach verschiedenen Richtungen bezweckten, wir nennen die patriotisch-ökonomische Gesellschaft, das polytechnische Institut, die erste Anstalt dieser Art im Kaiserstaate, die Malerschule, die Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde, das Conservatorium der Musik, die hydrotechnische Gesellschaft zur Vereinigung und Schiffbarmachung der Flüsse Böhmens und das Nationalmuseum, sämmtlich Anstalten, welche bleibende Denkmale des patriotischen Sinnes der Stände Böhmens bilden. Nachdem der Graf sein thatenreiches Leben beschlossen hatte, wurde sein[WS 2] Leichnam in der Hofkirche der PP. Augustiner in Wien eingesegnet und dann in die Familiengruft zu Hořowitz überführt. In einem ihm gewidmeten Artikel finden wir eine Stelle, mit welcher wir am treffendsten unsere Skizze schließen: „Rudolf Graf Wrbna war ein Staatsmann, der, gleich jenen festen Säulen in den Erschütterungen des dreißigjährigen Krieges: Hynek, Bernard und Wenzel von Wrbna, eine Zierde des Staates und der Schmuck seines verdienstvoller Glieder zu keiner Zeit ermangelnden Hauses genannt werden darf; ein Staatsmann, der den Oberstkämmererschlüssel, nicht wie den von den Wrbna jederzeit ruhmvoll geführten Degen, an der Hüfte, sondern als Symbol seines wohlthätigen und wahrheitsliebenden Waltens, billig auf seinem Herzen tragen sollte.“

Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften (Prag, 4°.) neue Folge 1827, Bd. I, S. 36–94. – Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, Fol.) 1823, Beilage 3 (26. Juni). – Darstellung des Lebens und Wirkens dreier hochgesinnter Männer Oesterreichs... des Grafen Rudolf von Wrbna... des Grafen Ignaz Karl von Chorinsky... und des Grafen Prokop von Lazansky (Wien 1823, 8°.) S. 7–37. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte u. s. w. (Wien, 4°.) 1823, S. 444. – Kaukoffer. Berühmte Oesterreicher der Vorzeit. Biographische Skizzen für die reifere Jugend. Aus dem Nachlasse eines Pädagogenveterans (Wien, Pichler’s Witwe, kl. 8°.) S. 185–208. – Lebensabriß des Grafen Rudolf von Wrbna (Ilm. 1824). – Neuer Nekrolog der Deutschen. Herausgegeben von Friedrich August Schmidt (Ilmenau 1824, Voigt, 8°.) I. Jahrg. (1823), 1. Heft S. 89–114. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. VI, S. 193. – (Wigand’s) Conversations-Lexikon für alle Stände (Leipzig 1852, Wigand, gr. 8°.) Bd. XV, S. 317.
Porträts. 1) Lampi pinx., C. Pfeiffer sc. 1806 (Gürtelbild, Fol.). – 2) Lütgendorf [195] rad. 1820, 8°. [sehr selten; der Graf in jungen Jahren in Kammerherrnuniform]. – 3) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges Rudolf Graf Wrbna (Lithographie ohne Angabe des Zeichners und Lithographen 4°., auch nicht häufig).
Medaillen auf Grafen Rudolf Wrbna. 1) Avers. Brustbild, darunter I. HARNISCH. F. Umschrift: RUDOLPH. COM. A. WRBNA S. C. R. M. A CONS. INT. ET SUPR. CUBICUL. PRAEF.. Revers: Mit Ordensdecorationen umhängtes Wappen, darunter MDCCC–XVII.Umschrift: DECORA ANTIQUIS-AEQUATA MERITIS. Silbermedaille 2½ Loth; auch Exemplare in Kupfer und Zinn. – 2) Avers: Brustbild, darunter J. HARNISCH. F. Umschrift: RUDOLPH. COM. A. WRBNA S. C. R. M. A CONS. INT. ET SUPR. CUBICUL. PRAEF. Revers: Ein Genius mit gesenkter Fackel bekränzt ein mit Wrbna’schen Wappen geziertes Grabdenkmal. Umschrift: QUIS DESIDERIO SIT MODUS. Im Abschnitt: NATUS XXIII JUL. MDCCLXI | OBIIT XXX. JAN. MDCCCXXIII. – 3) Avers: Der Kopf des Grafen. Unten Lang f. Umschrift: RUDOLPHUS COMES A WRBNA AVR. VELL. EQUES S. C. R. A. M. CONSIL. INT. ET SUPR. CUB. PRAEF. Revers: Ein hohes Monument, das fast die ganze Fläche der Medaille ausfüllt. Auf den Stufen kniet eine trauernde Figur, sich auf eine Aschenurne stützend, vor ihr ein Bienenkorb. Auf der oberen Hälfte des Denkmals das gräfliche Wappen, über diesem 2 Hämmer (als Zeichen, daß sich der Graf mit Vorliebe mit dem Bergbau beschäftigte). Im Segment: NATUS DIE 23. JUL. 1761. DENATUS DIE 30. JAN. 1823. LANG F. Die Größe ist 13½ nach Mionet. In Silber. – 4) Brustbild. Darunter J. DETLER. Umschrift: RUDOLPH GRAF V. WRBNA, K. K. ÖST. OBERSTKÄMMERER. Einseitige Bronzemedaille. Abbildungen sämmtlicher vier Medaillen enthält Miltner’s Beschreibung der bisher bekannten böhmischen Privat-Münzen und Medaillen auf Tafel LXXVI, Nr. 651, und Tafel LXXVII, Nr. 652, 653, 654.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Wechselfalle
  2. Vorlage: ein