BLKÖ:Ströhl, Hugo Gerard
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Strobl, tirolische Sängerfamilie |
Nächster>>>
Ströhmer, Ludwig | ||
Band: 40 (1880), ab Seite: 68. (Quelle) | |||
Hugo Gerhard Ströhl bei Wikisource | |||
Hugo Gerard Ströhl in der Wikipedia | |||
Hugo Gerard Ströhl in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 120488574, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Gottfried Wenzel, Verfassers des noch heute stark verbreiteten Buches „Der Mann von Welt“, mit ihrem Kinde auf eine kleine Pension angewiesen blieb. Schon Vater und Großvater waren Dilettanten im Zeichnen, und namentlich Letzterer als geschickter Caricaturist in dieser Kunst zu Linz bekannt, welches Talent sich auf seinen Enkel vererbt zu haben scheint, der bereits im Alter von drei Jahren zu zeichnen begann, aber nicht etwa nach Art der Kinder, die in ein paar spitzen oder stumpfen Winkeln, welche sie auf das Papier ziehen, auch schon das Bild eines Vogels oder sonst eines Gegenstandes zu sehen glauben. In Wels galt Ströhl sowohl in der Volks- als später in der Unterrealschule als der beste Zeichner, und da die Zimmerherren seiner Mutter Ingenieure waren, so sah auch der Knabe in deren Berufe das Ziel, dessen Erreichung er sich zur Lebensaufgabe machte. Nach beendeter Unterrealschule kam er auf die Realschule zu Linz, wohin die Mutter dem Sohne bald nachzog. Aber nun begannen für ihn des Künstlers Wanderjahre, Tage unsagbarer Entbehrungen und Bedrängnisse. Zum Glück nahmen sich mitleidige Menschen des hilflosen Knaben insoweit an, daß er das Leben hinfristen konnte, bis es ihm gelang, einige Privatlectionen zu erhalten, die ihm wenigstens über die nothwendigsten Lebensbedürfnisse hinweghalfen. [69] Nachdem er im Jahre 1870 die Maturitätsprüfung abgelegt hatte, ging er auf die Ferialzeit als Hofmeister in das Haus des Grafen Taxis in Tirol, worauf er zur Fortsetzung seiner Studien das Wiener Polytechnicum besuchte. Die kleinen Ersparnisse, die er dahin mitgebracht hatte, waren aber bald aufgezehrt. Die alte, nur schwer gebannte Noth stellte sich von Neuem ein. Es kamen Tage der bittersten Bedrängniß, und er mußte Alles aufbieten, um nur nicht zu verhungern. Da begann er Allerlei, er schrieb komische Geschichten für ein Wiener Blatt („Die Donaunixe“), malte Bilder für Musterbücher u. s. w. Auch verschaffte ihm sein Talent für komische Darstellungen Zutritt in einigen Familien, wo er sich überdies durch sein gefälliges Wesen sehr beliebt machte. Auf die Solovorträge, die er daselbst gehalten, reducirt sich übrigens die in einem Wiener Blatte über ihn gebrachte Notiz, daß er Schauspieler gewesen sei. Nun wagte er den Versuch, in der k. k. Akademie der bildenden Künste sich fortzubilden, aber aus ihren Sälen vertrieb ihn nur zu bald der Kampf um den täglichen Erwerb. Wie früher die technischen Studien, so mußte er jetzt die Kunst seiner Noth zum Opfer bringen. Da sann er denn ernstlich darüber nach, etwas zu unternehmen, um sein Dasein auf die Dauer zu fristen, denn ein Leben wie das bisherige, von der Hand in den Mund, hätte er nicht länger ertragen können. Um diese Zeit wurde in Wien das „Illustrirte Familienjournal“ gegründet, und er trat als Mitarbeiter in dasselbe ein, um es in illustrativer und belletristischer Richtung mit Arbeiten zu versorgen. Gewann er schon hierdurch sein tägliches Brod, so sollte sich bald darauf seine Lage noch besser gestalten. Ein Bildercyclus „Ueber das Hundeasyl“, welches er dem Wiener Witzblatte „Der Floh“ zugeschickt hatte, gefiel und die Redaction engagirte den jungen Künstler mit einem Monatsgehalt von zweihundert Gulden. Nun fehlte es nicht an Arbeit, um das Wie, wie er selbst eingesteht, kümmerte er sich damals wenig, es blieb ihm auch bei einem Unternehmen, welches auf die Woche berechnet war, gar nicht Zeit, den Gestalten seines Witzes und Humors weitere Aufmerksamkeit zu widmen. Kaum entstanden, wurden sie in Holz geschnitten und abgedruckt. Aber sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Der gesunde Humor, die Schalkhaftigkeit, die aus seinen Figuren hervorguckte, gefielen. Durch den bald darauf hereingebrochenen Krach wurde er in seiner Entwicklung nach dieser Richtung gestört. Nach der Katastrophe fand sein Engagement bei dem „Floh“ ein Ende. Nun erst verlegte er sich auf das regelmäßige Kunststudium und trat in die Kunstgewerbeschule des österreichischen Museums, in welcher er Schüler des tüchtigen Professors Laufberger [Band XIV, S. 220] wurde. Diesem Meister verdankt er seine eigentliche künstlerische Ausbildung. Nun fand er als Lehramts-Candidat für das Zeichenfach Beschäftigung, arbeitete aber zugleich auch für verschiedene Wiener Blätter, wodurch er als Illustrator immer bekannter wurde. Denn er zeichnete damals eben Alles, Porträts, Landschaften, Architectur u. s. w. Im Jahre 1873 oder 1874 zeichnete er für das Witzblatt „Die Bombe“ einen Cyclus von Schwarzbildern, „Schwoarzkerscháln“ betitelt – etliche Bilder tragen auch die Ueberschrift: „Schnadahüpfeln“[70] – welche mit jeder Fortsetzung mehr Theilnahme fanden. Er führte uns darin oberösterreichische Gestalten: den Holzknecht, die Sennerin, den Jäger, den Schullehrer und Gerichtsdiener, vornehmlich aber Scenen des Liebens und Lebens in den Bergen jenes Landes mit frappanter Naturwahrheit, mit jenem Realismus vor, welcher sich gegenwärtig in der Kunst nur zu breit macht, in diesem Genre aber ganz am rechten Platze ist. Diese Silhouetten fanden so großen Beifall, daß sie den Absatz des Blattes steigerten und später sogar in einer Separatausgabe unter dem Titel: „Schwoarzkerscháln. Silhouetten zu oberösterreichischen Schnadahüpfeln, gezeichnet von Hugo Ströhl“ (Wien 1878, bei Moriz Perles, schmal 4°.) erschienen. Ein vollständiges Exemplar enthält außer dem einen Feston von Alpenblumen darstellenden Titelblatte auf dem folgenden Blatte das Bildniß des Franz von Piesenham (Stelzhamer), dem das Buch gewidmet ist; dann folgen: ein Blatt Vorwort, zwei Blätter: Notenbeispiele mit Melodien der Gsangln und mit einer Erklärung der gangbarsten Wörter im Volksdialekt, welche diese „Gsangln“ enthalten, und nun beginnt die leider unnumerirte Reihe der Silhouetten, 52 an der Zahl, den Schluß bildet ein Blatt, das uns in ganzer Figur den Künstler selbst im oberösterreichischen Bauernanzug, grüßend, die Zeichenmappe unter dem rechten Arm, Feder und Zeichenstift in der Rechten, auf einem Edelweißzweige stehend, zeigt. Alle Blätter sind mit seinem vollen Namen und der Jahreszahl, das letzte mit seinem Monogramm und der Jahreszahl 77 bezeichnet. Ein vollständiges Exemplar der „Schwoarzkerscháln“ enthält somit außer dem Umschlag 58 Blätter mit Einschluß des Titels, der Widmung, der Vorrede und der Noten. Außer diesen Silhouetten zeichnete er noch eine Menge anderer Blätter – eine Auswahl der besseren oder interessanteren folgt S. 71 – und beläuft sich die Zahl derselben seit dem Jahre 1872 auf über 3000 Nummern. Im Herbst 1875 wurde er an die Kunstgewerbeschule an Stelle Teirich’s berufen, seit Herbst 1876 lehrte er figuralisches Zeichnen an der Vorbereitungsschule daselbst. Im letztgenannten Jahre legte er auch die Staatsprüfung für den Unterricht in Freihandzeichnen und Geometrie an Mittelschulen ab. Im Juli 1877 verließ er die Kunstgewerbeschule, in welcher die Verhältnisse ihm täglich unbehaglicher wurden. Er behielt jedoch den schon früher übernommenen Unterricht an den gewerblichen Fortbildungsschulen in Währing, sowie in Hernals, wo er zugleich die Modelierschule leitete. Diese letztere Thätigkeit gab er auch dann nicht auf, als er im Herbst 1878 ein Atelier für Kleinkunst unter der Firma: „Atelier für graphische Arbeiten“ eröffnete. Buch- und Papierausstattung, also Kleinornamentik sind sein Hauptfeld, Vignetten und Zierleisten für Bücher der Hauptbedarf. Das Geschäft nahm unter seiner umsichtigen Leitung in kürzester Zeit einen ungeahnten Aufschwung, und vermag er gar nicht allen an ihn gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Für Deutschland hat er bereits einen eigenen Vertreter, mit dem Wohnsitz in Cassel. Sein Kundenkreis erstreckt sich aber auch auf Leipzig und Bern, und für die Luxuspapierfabrik Max Krause in Berlin liefert sein Atelier bereits den ganzen Bedarf [71] an Cartons u. s. w. Er selbst begab sich, um das Geschäft näher zu studiren, im August 1878 eigens nach Berlin und machte sich mit dem Detail vertraut, worauf er an die Compositionen schritt, welche im Winter 1879/80 herauskommen sollen. Bis jetzt noch lieferte er die Compositionen zu den bei Spamer erscheinenden „Brevieren“ und die Zeichnungen zu den Einbänden dieser Bücher. Daß unter solchen Arbeiten die eigentlich künstlerischen zurücktreten mußten, ist um so begreiflicher, wenn man bedenkt, daß es eben galt, einen neuen Geschäftszweig zu begründen und zu entwickeln. Doch widmet Ströhl seine Muse noch immer jenen Schöpfungen, zu denen ihn Humor und Phantasie ganz vorzüglich befähigen. Außer den schon angeführten „Schwoarzkerscháln“ erschienen noch von ihm: „Das Buch vom gesunden und kranken Herrn Meyer. Humoristisches Supplement zu sämmtlichen Werken von Bock, KIencke, Reclam u. A. in zierliche Reimlein gebracht von M. Reymond. Mit 162 Illustrationen von H. G. Ströhl“ (Bern 1877, Georg Frobeen und Comp., 12°., Titelblatt und 232 S.), worin Text und Zeichnung sich überbieten und beide in gesundem Humor, schlagfertigem Witz und zwerchfellerschütternder Satire wetteifern. Das Buch erlebte in kürzester Zeit vier Auflagen. Diesem folgte „Das Buch vom bewussten und unbewussten Herrn Meyer. Humoristisches Supplement zu Hartmann’s „Philosophie des Unbewussten“, in zierliche Reimlein gebracht von M. Reymond. Mit 95 Illustrationen van H. G. Ströhl“ (Bern und Leipzig 1879, Georg Frobeen und Comp., Titelblatt, VII und 188 Seiten, 12°.). In Text und Zeichnung ein ebenbürtiges Seitenstück zu dem vorigen, das noch im Jahre seines Erscheinens eine zweite Auflage erlebte. Außerdem har er noch mehrere andere Arbeiten theils begonnen, theils ihrem Ende nahe gebracht, so eine Folge von sieben Illustrationen zu Wittmann’s „Musikalischen Momenten“, mehrere Stimmungslandschaften und Vignetten für ein von Hartleben in Pesth herausgegebenes „Jagd-Album“, und Illustrationen zu altdeutschen Sprüchen, japanischen Märchen und zu einem „Stoannageln“ betitelten Illustrationen-Album, einem Seitenstück zu seinen bald beliebt gewordenen „Schwoarzkerscháln“. Doch können dieselben nur langsam fortschreiten, da Ströhl einstweilen sein Hauptaugenmerk auf sein junges Institut, welches seine eigenste Schöpfung ist, gerichtet hat.
Ströhl, Hugo Gerard (Zeichner und Leiter eines Ateliers für graphische Arbeiten in Wien, geb. zu Wels in Oberösterreich am 24. September 1851). Er entstammt einer bayerischen Adelsfamilie. von welcher ein freiherrlicher Zweig noch heute blüht. Seinen Vater Adolph, einen k. k. Finanzbeamten, verlor er bereits im Alter von zwei Jahren durch den Tod, infolge dessen die Mutter, eine Enkelin des bekannten Schriftstellers und Gymnasial-Professors- Uebersicht einiger in illustrirten Blättern erschienenen Zeichnungen Ströhl’s. Wie in der Biographie erwähnt wurde, erhebt sich die Zahl der Zeichnungen aller Art, welche Ströhl in den Jahren 1870 bis auf die Gegenwart geliefert hat, auf mehr als 3000 Nummern. Aus diesen Tausenden machen sich einzelne Blätter entweder durch ihre Composition oder durch den ihnen zu Grunde gelegten Gedanken oder sonst durch einen oder den anderen Umstand bemerkbar und bilden mitunter ein Stück Culturgeschichte Wiens, welche der scharfbeobachtende und witzige Künstler in seinem Blatte zum Ausdrucke brachte. Ströhl zeichnete alles Mögliche, so z. B. lieferte er für die „Illustrirten politischen Blätter des Floh“, welche im Wiener Weltausstellungsjahre 1873 als Beilage dieses Witzblattes erschienen, eine Folge von Ansichten der Bauten der Wiener Weltausstellung, welche nur durch ihre nackte Treue noch für spätere Zeit einigen Werth haben, da sie uns einzelne Punkte der Ausstellung genau, in fast primitiver Form vergegenwärtigen, so z. B.: „Die Alpenhütte“ [Nr. 50]; – „Den persischen Pavillon“ [Nr. 24]; – den „Pavillon der ersten k. k. priv. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft“ [Nr. 56]; – „Den russischen [72] Kaiser-Pavillon“ [Nr. 54]; – „Das schwedische Bauernhaus“ [Nr. 19]; – „Den norwegischen Pavillon“ [Nr. 26]; – „Den Cercle oriental“, – „Das siebenbürgisch-sächsische Bauernhaus“, – „Die russische Restauration“, – „Das Vorarlberger Haus“ u. m. a. – Auch manche Costumblätter in wenngleich ziemlich flüchtigen und nur leicht schattirten Umrissen brachte er, so z. B.: „Siebenbürger Sachsen“ [Nr. 32]; – „Frauen aus den russischen Steppen“ [Nr. 50]; – „Japanerinen“ [Nr. 46]; – „Bregenzerinen“ [Nr. 38]; – „Walachische Weintrinker“ [in der „Neuen illustrirten Zeitung“, 1873, Nr. 40]. – Von seinen zahllosen Witz- und Spottbildern gedenken wir nur einiger besonders drastischen im „Floh“, so z. B.: „Die Geschichte vom armen Doctoranden“ [1873, Nr. 57]; – „Aus der Petition des böhmischen Episkopates zu Gunsten der römischen Ordens-Generalate“ [ebd., Nr. 37]; – „Wohlgemeinter Vorschlag“ [ebenda, Nr. 56]; – „Börse und Carneval“ [ebd., Nr. 6]; – „Bei Ankunft des Schah’s“ [ebenda, Nr. 7] u. m. a. – Als er noch in der Kunstgewerbeschule thätig war, veröffentlichte die Zamarski’sche „Neue illustrirte Zeitung“ mehrere mit großer Genauigkeit gezeichnete Muster für Frauenarbeiten, so u. A. ein „Spitzenmuster aus Siena vom Jahre 1593“ [1876, Nr. 15]; – „Die Eckstücke eines Taschentuches aus der italienischen Renaissancezeit“ [1877, Nr. 8]; – „Das Decorationsstück für ein Sophakissen; Applicationsstickerei in modern persischem Styl“ [1877, Nr. 19]. – Und nun lassen wir noch einige Arbeiten folgen, welche nicht nur die Vielseitigkeit des Künstlers bezeugen, sondern auch durch irgend ein Moment bemerkenswerth erscheinen. und zwar die Bildnisse der „Frau Hedwig Niemann-Raabe“ [im „Illustrirten Musik- und Theater-Journal“ 1875, S. 181 und 182]; – der Componisten „Th. Kullak“ [ebenda, Nr. 5] und „Peter Lohmann“ [ebd., Nr. 8]; – die Copie eines im österreichischen Museum befindlichen Bildnisses des „Franz von Assisi“ [„Neue illustrirte Zeitung“ 1877, Nr. 12]; – die Illustrationen: „Frühlings-Ankunft“ [ebd. 1874, Nr. 13]; – Schlußscene aus H. von Kleist’s „Hermannsschlacht“ [in Reinsdorf’s „Illustrirtem Musik- und Theater-Journal“ 1875, S. 114]; – „Bilder aus Alt-Wien“ [„Neue illustrirte Zeitung“ 1876, Nr. 48]; – „Kaffee um acht Kreuzer“, Wiener Genrebild [ebenda 1873, Nr. 14]; – „Der „Niglo“ im Familienkreise der Kaiserin Maria Theresia“. Nach einem in Schönbrunn befindlichen Originale [in von Vincenti’s „Heimat“ IV. Jahrgang, Seite 157]; – „Der alte Musikant“ [„Neue illustrirte Zeitung“ 1876, Nr. 4]; – „Die Vergeltung“ [ebenda 1877, Nr. 11]; – „D’Liab“ [ebd. 1876, Nr. 19]; – „Eisblumen“ [ebd., Nr. 3]; – „Der Hausball“ [ebd. 1877, Nr. 7]; – „Von der Welser-Haide“ [ebenda 1877, Nr. 12]; – eine Folge von Chargen im französischen Geiste gehalten: „Incroyable“ – „Wespe“ [„Bombe“ 1. Februar 1874]; – „Sheik ul Islam“ – „Fränkische Favoritin“ [ebd. 15. Februar 1874]; – „Emancipationsmoden: Fräulein Redactrice en chef“ – „Fräulein Postofficial“ [ebenda 26. April 1874]; – „Illustrirte Botanik. Nachtveilchen – Maiglöckchen“ [ebenda 29. Mai 1874]; – die Ansichten von „Schloß Forchtenstein“ [in v. Vincenti’s „Heimat“ 1878, S. 356]; – „Rattenberg in Tirol“ [in der „Neuen illustrirten Zeitung“ 1873, Nr. 39]; und außer den in der Biographie schon erwähnten „Schwoarzkerscháln“ eine Folge von Schattenbildern, worin S. bisher das Beste geleistet: „Schluß der Seebadesaison“ [ „Bombe“ 27. September 1874]; – „Weihnachts-Silhouetten“ [„Neue illustrirte Zeitung“ 1875, Nr. 52], ein Blatt, das dem Besten von Konewka’s Schattenbildern an die Seite gestellt werden kann; – „Im Prater“ 2 Bilder [„Kaktus“ 1874]; – „Wiener Schattenseiten“ [„Bombe“ 10. April 1874]; – „Ungarische Volkslieder“ 4 Bilder [ebd. 28. März und 11. April 1874]; – „Guslalieder“. 2 Bilder [„Neue illustrirte Zeitung“ 1876, Nr. 6 und 8]; – „D’Sädligkeit“ [ebd., Nr. 37]; – „Amerikanisch“ [„Bombe“ 17. Mai 1874]; – „Die Fischerin“ [ebd., 2. August 1874]; – „Dá grüen Kefá“, Gedicht von Stelzhamer [„Neue illustrirte Zeitung“ 1877, Nr. 32] ein reizendes Bildchen; – „Weaner Tanz“, 8 Bilder [„Bombe“ 21. April], Blätter voll des köstlichsten Humors; – „Ich möchte wohl wissen, welches unser Vater ist“ [„Bazar“ 1. März 1878, S. 82], ein Blatt von unverwüstlich komischer Wirkung; – „Eine dunkle Pratergeschichte“ [„Floh“ 24. Mai 1873]; – „Illustrirtes [73] Börsentelegramm aus Pest“ [ebenda, 1873, Nr. 60]; – „Aus Dalmatien“ [„Bombe“ 18. April 1875, Nr. 15] und „Zur ultramontanen Wahlagitation“ [„Floh“ 31. Mai 1873, Nr. 40]. Obgleich sich nun Ströhl der praktischen Richtung der Kunst, dem Kunstgewerbe zugewendet hat, wozu ihn seine Vielseitigkeit besonders befähigt, denkt er doch, wie wir dies aus der Biographie erfahren, dem rein Künstlerischen nicht ganz zu entsagen, was sonst zu bedauern wäre, denn im Schattenbilde auf diesem allerdings kleinen, aber nicht undankbaren Gebiete – ist er Meister und seine humorvollen und naturwahren Auffassungen des Menschen, insbesondere des Volkslebens, würde Jeder, der sich an den „Schwoarzkerscháln“ und den beiden „Herrn Meyern“ erlustigte, schwer vermissen.
- Oesterreichische Kunst-Chronik. Herausgegeben von Dr. Heinrich Kabdebo (Wien, 4°.) I. Jahrgang (1878/79) Nr. 4, S. 62; Nr. 5, S. 77; Nr. 10. Seite 157.
- Porträt. Lithographie, bezeichnet: Fernando 75 mit der Ueberschrift „Hugo Ströhl“ in der „Bombe“ vom 12. November 1878, Nr. 45.