Zum Inhalt springen

BLKÖ:Hartleben, Conrad Adolph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 7 (1861), ab Seite: 406. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Konrad Adolf Hartleben in der Wikipedia
Adolf Hartleben in Wikidata
GND-Eintrag: 10436047X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Hartleben, Conrad Adolph|7|406|}}

Hartleben, Conrad Adolph (Verlagsbuchhändler, geb. zu Mainz 26. August 1778).[BN 1] Der jüngere Sohn des Franz Joseph H. und Bruder des Theodor Conrad H. [siehe über Beide Näheres in den Quellen]. Conrad Adolph trat 1793, 15 Jahre alt, in das churmainzische Regiment als Cadet ein und wohnte der fast ein Jahr dauernden Blockade und allen Kriegsereignissen des Jahres 1793 bei. 1794 trat er aus churmainzischen Diensten, begab sich 1795 mit seinem Vater nach Wien, wo er sich den Studien widmete und 1797, als das allgemeine Aufgebot berufen wurde, dieselben wieder verließ, um in die Universitäts-Brigade einzutreten, in welcher er von dem Marschall, Prinzen von Württemberg, zum Officier befördert wurde. Schon im folgenden Jahre bestimmten ihn Familienverhältnisse, den Kriegsdienst wieder zu verlassen und sich mit literarischen Unternehmungen zu beschäftigen. 1801 begann er die Herausgabe der „Malerischen Darstellungen aus Oesterreich“, das erste Werk dieser Art, das viele ähnliche Unternehmungen zur Folge hatte. Im Jahre 1802 erkaufte H. die Buchhandlung des Sigmund von Ivanics in Ofen und am 13. December 1803 erhielt er die Bewilligung zur Errichtung einer Buchhandlung in Pesth, welche er im folgenden Jahre eröffnete. Nun begründete H. alsbald ein Verlagsgeschäft, welches durch die Gediegenheit der Werke, ihre Menge und Schönheit der Ausstattung, sich zu einer Bedeutenheit aufschwang, die ihm eine Stelle in der Reihe der ersten und solidesten deutschen Verlagsbuchhändler in der Gegenwart einräumt und in Oesterreich seinen Namen der an den Fingern abzuzählenden kleinen Zahl derjenigen anreiht, welche die Ehre des deutschen Buchhandels im Kaiserstaate aufrecht zu erhalten geholfen haben. H. begründete auch eine Verlags-Expedition in Leipzig und zeichnet seine Werke mit der Firma: „C. A. Hartleben’s Verlags-Expedition in Pesth, Wien und Leipzig“. Was H.’s Verlag betrifft, kann hier in Anbetracht der Stärke desselben nur einiger besonders durch die Schönheit [407] der Ausstattung und ihren innern Gehalt hervorragenden Werke gedacht werden, als da sind: Galleti’s Weltkunde, wovon 1856 eine ungarische Uebersetzung begonnen und 1860 die zwölfte deutsche (Jubel-) Ausgabe vollendet wurde, H. erhielt dafür (1861) die goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst; Hammer’s Geschichte des osmanischen Reiches; desselben Constantinopolis; Bilder-Magazin der Weltkunde; Cabinet des Naturfreundes; die bildliche Naturgeschichte aller drei Reiche u. v. A. H. lebt gegenwärtig, ein rüstiger Greis von 83 Jahren, noch immer seinen Verlag persönlich leitend, in Wien.

Neuer Plutarch oder Biographien und Bildnisse der berühmtesten Männer und Frauen aller Nationen und Zeiten. Vierte Auflage, redig. von August Diezmann (Pesth, Wien und Leipzig 1858, C. A. Hartleben’s Verlags-Expedition, kl. 8°.) Bd. IV, S. 192. – Hartleben’s Vater und Bruder haben längere Zeit, der Erstere in Wien gelebt, der Letztere in Salzburg als Lehrer gewirkt, daher in nachstehenden Zeilen ihrer gedacht wird.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Hartleben, Conrad Adolph, Buchhändler [s. d. Bd. VII, S. 406], gestorben zu Wien 5. April 1863.
    Wiener Zeitung 1863, Nr. 83 (12. April), S. 116. – Presse (Wiener polit. Journal) 1863, Nr. 95. [Band 11, S. 424]