BLKÖ:Stephanie, Anna
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 38 (1879), ab Seite: 215. (Quelle) | |||
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[216] und guten Anlage sogleich in den ersten tragischen Rollen und als Minna in Lessing’s „Minna von Barnhelm“ viel Beifall fand. Nachdem sie Stephanie den jüngeren geheirathet, blieb sie auch nach ihrer Heirath bei der Bühne. Sie spielte junge Heldinen im Trauerspiele, komische Charaktere und junge Liebhaberinen im Lustspiele. Eine ihrer Glanzrollen und welche ihr Spiel am besten charakterisirt, war Marie im „Deutschen Hausvater“. Als sie älter werdend ihr Rollenfach wechselte, glänzte sie vor Allem im Fache der stolzen, coketten Frauen. So spielte sie vortrefflich die Orsina in Lessing’s „Emilie Galotti“, in Schröder’s „Stille Wasser“ das eitle, herrschsüchtige, zuletzt aber doch von Liebe und Manneskraft besiegte Weib, die Elvire in „Rolla’s Tod“ u. a. Mit einer schönen äußeren Erscheinung verband sie ein ungewöhnliches Feuer und Adel der Bewegungen, der umsomehr zur Bewunderung hinriß, als er aus sich selbst entsprang und nicht künstlich einstudirt und vor dem Spiegel anprobirt war. Sie war 51 Jahre alt geworden, als sie starb, und dadurch des Mißgeschickes ledig, sich als Künstlerin selbst überleben zu müssen. Ueber ihre Tochter Wilhelmine, welche sich mit dem Hofschauspieler Maximilian Korn verheirathete und die Erbin des Talentes der Mutter war, vergleiche die Biographie Korn Wilhelmine [Band XII, S. 463).
Stephanie, Anna (Schauspielerin, geb. zu Prag 1751, n. A. 1753, gest. zu Wien 2. Februar 1802), eine geborene Mika, nachmals verheirathete Stephanie. Als sie im Jahre 1771 zum ersten Male in der Rolle der Gabrielle de Vergy auftrat, berichteten die Blätter über sie, daß sie, obgleich sie aus den Händen der rohen Natur kam, doch wegen ihrer glücklichen Bildung- (Schwaldopler), Historisches Taschenbuch [auch u. d. T. Geschichte des 19. Jahrhunderts]. Mit besonderer Rücksicht auf die österreichischen Staaten (Wien, Anton Doll, kl. 8°.). Zweites Bändchen (1802), S. 232. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien, 8°.) Bd. V, S. 153. – (De Luca), Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, von Trattnern, 8°.), I. Bds. 2. Stück, S. 388 [nach diesem geb. 1753]. – Gallerie von teutschen Schauspielern und Schauspielerinnen der älteren und neueren Zeit (Wien 1783, Epheu, 8°.) S. 232.