BLKÖ:Roner, nach Einigen Ronner von Ehrenwerth, Karl Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 26 (1874), ab Seite: 332. (Quelle) | |||
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[333] etc.“, welches über 3000 Nummern der interessantesten Autographe auswies, darunter Manuscripte von Ariosto, Michel Angelo, Titian, Cherubini, Tasso, Rubens, Machiavelli, Rousseau, Haydn, Mozart, Beethoven u. A. Daß natürlich Fürsten, Staatsmänner, hohe Würdenträger, wie z. B. Maria Theresia, Kaiser Joseph II., Kaiser Franz I., Piccolomini, Kollonitsch, Königsegg und viele Andere, auch darin vertreten waren, davon gibt ein Blick in den Katalog die Ueberzeugung. Von Beethoven befand sich außer einem Briefe an ein Fräulein Girardi ein Manuscript voll Gedanken vor über Gott und Ewigkeit. Leider ist diese Sammlung – wie schon so vieles Andere – für den Kaiserstaat verloren gegangen und durch Verkauf im Auslande in alle Weltgegenden zerstreut worden. Eine Tochter Roner’s, Anna, war die Frau des in den Tirolerkämpfen vom J. 1809 vielgenannten Anton Leopold von Roschmann-Hörburg [S. 352 d. Bds.] und ist in Wien am 9. Februar 1847 gestorben.
Roner, nach Einigen Ronner von Ehrenwerth, Karl Freiherr (k. k. Gubernialrath und Handschriftensammler, Geburtsort und Jahr unbekannt, gest. zu Wien im Jahre 1857). Seine Familie stammt aus Roveredo in Tirol, der Großvater Michael Joseph Roner war im Jahre 1782 mit dem Prädicate Edler von Ehrenwerth geadelt worden; der Vater Christoph Alois war im Jahre 1808 als k. k. Hofrath in Wien gestorben. Der Sohn Karl trat im Jahre 1813 als Conceptspraktikant bei dem k. k. Ober-Landes-Commissariate in Tirol in den Staatsdienst, wurde im August 1815 Rathsprotokollist in Trient, 1818 Rath des Justiz-Tribunals in Vicenza, 1830 Appellationsrath in Mailand und am 28. Juni 1841 Hofrath im lombardischen Senate des obersten Gerichtshofes. Während dieser Dienstleistung war er mit mehreren außerordentlichen Aufträgen und Commissionen betraut worden, die er in so entsprechender Weise ausgeführt, daß er mit ah. Entschließung vom 21. December 1850 das Ritterkreuz des Leopold-Ordens und den Statuten desselben gemäß im Februar 1851 den österreichischen Ritterstand erhielt. Im Jänner 1853 wurde R. dem Justizministerium als Referent zugetheilt, aber noch im November d. J. zum Präsidenten des Ober-Landesgerichts in Triest ernannt und mit ah. Entschließung vom 30. Juni 1854 in gleicher Eigenschaft zum Ober-Landesgerichte in Venedig übersetzt; als solcher erhielt R. am 15. Jänner 1855 die geheime Rathswürde und am 3. December 1856 das Commandeurkreuz des St. Stephan-Ordens, worauf er im Februar des folgenden Jahres in den Freiherrnstand erhoben wurde. In demselben Jahre starb Freiherr Roner, nahezu 70jährig. Für dieses Werk hat er vornehmlich als Autographen-Sammler Interesse, da er während seiner Lebenszeit diese Richtung gepflegt und eine durch Reichthum und Auswahl gleich bedeutende Sammlung zu Stande gebracht hatte. Die Buchhandlung J. O. Weigel in Leipzig brachte dieselbe in den letzten Tagen des October 1857 unter den Hammer. Es erschien über dieselbe ein Verzeichniß: „Catalogue de la riche et précieuse collection de lettres autographes de feu Mr. Charles Ronner de Ehrenwerdt (sic) à Venise- Ritterstands-Diplom ddo. 31. März 1851. – Freiherrnstands-Diplom ddo. 14. Februar 1857. – Pest-Ofner Zeitung 1857, Nr. 204, im Feuilleton: „Eine Sammlung interessanter Handschriften berühmter Männer u. s. w.“ – Wappen. Von Blau und Silber gevierteter Schild. 1 und 4: in Silber ein aufgerichteter rother Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge, einwärts gekehrt; 2 und 3: in Blau eine offene goldene, von einem grünen Lorbeerzweige durchflochtene Krone. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich zwei zu einander gekehrte gekrönte Turnierhelme erheben. Aus der Krone des rechten Helms wächst der rothe Löwe von 1 und 4 hervor; auf der Krone des linken Helms erheben sich zwei mit den Mundlöchern auswärts gekehrte Rüssel, deren rechter von Gold über Blau und linker von Roth über Silber quergetheilt und denen ein auf der Krone aufliegender überbogener rothbekleideter Arm eingestellt ist, welcher ein blankes Schwert an goldenem Gefäße, über sich geneigt, schwingt. Die Helmdecken des rechten Helms sind roth mit Silber, jene des linken rechts roth mit Silber und links blau mit Gold unterlegt.