BLKÖ:Kohl, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Kohen, Joël |
Nächster>>>
Kohl, Clemens | ||
Band: 12 (1864), ab Seite: 287. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Anton Kohl in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[288] 700 fl. zu dem Zwecke, daß er sich auf der Universität zu Göttingen, dieser altberühmten Pflanzschule historischer Forschung und Kunst, im Fache der Geschichte weiter ausbilde. Während seines Aufenthaltes daselbst, wo er unter Professor Waitz seinen Studien oblag, erkrankte K. schwer und mußte, nachdem er so weit gekräftigt war, eine Reise zu ertragen, nach seiner Heimat transportirt werden, wo er nach längerem Leiden in der Blüthe seiner Jahre starb, eben als er seinem Ziele, eine Professur der Geschichte zu erlangen, sehr nahe war. Die Spanne Zeit, die ihm zugemessen war, hat K. ernstlich benützt. Noch als Studirender wirkte er für die wissenschaftliche Lesehalle der deutschen Studenten in Prag, deren Ausschußmitglied er durch längere Zeit war, in der verdienstlichsten Weise. 21 Jahre alt, unterzog er sich der Beantwortung einer von der Prager philosophischen Facultät aufgeworfenen Preisfrage und die preisgekrönte Schrift: „Quellenmäßige Darstellung des Verhältnisses Böhmens zum deutschen Reiche, von der goldenen Bulle Kaiser Friedrich’s II. (1202) bis zur Thronbesteigung König Ottocar’s II. (1253)“ war die Frucht seiner Studien darüber. Ein Jahr vor seinem Tode noch veröffentlichte er „Die Wiedereinführung der katholischen Lehre in der königlichen Bergstadt Schlaggenwald“ (Karlsbad 1861, Franieck, gr. 8°.), mit welcher Schrift er einen interessanten Beitrag zur Geschichte des Reformationswerkes Kaiser Ferdinand’s II. liefert. Während seines Aufenthaltes in Göttingen arbeitete er an einem größeren historischen Werke: „Das Königthum in Böhmen“, welches unvollendet in seinem Nachlasse sich befindet. Kohl, durch und durch deutsch, zählte zu den Begründern des historischen Vereins in Böhmen, dessen kräftige Entwickelung zu sehen ihm leider nicht vergönnt war.
Kohl, Anton (Geschichtsforscher, geb. zu Schlaggenwald im Jahre 1837, gest. ebenda 8. Juni 1862). Nachdem er mit ungewöhnlich gutem Fortgange die philosophischen Studien zu Prag beendet hatte, bereitete er sich für ein Lehramt der Geschichte vor und erhielt im Jahre 1861 von Seite des Staatsministeriums ein Jahresstipendium von- Prager Morgenpost (polit. Journal, Fol. 1862, Nr. 161. – Tagesbote aus Böhmen (Prag, Fol.) 1862, Nr. 153.