BLKÖ:Kohen, Joël
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 12 (1864), ab Seite: 287. (Quelle) | |||
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Boer [Bd. II, S. 17], dann begab er sich nach Triest zurück, wo er seiner Praxis und der Literatur lebte. Auf einer im Jahre 1802 in Italien unternommenen wissenschaftlichen Reise lernte er die berühmtesten Aerzte der Halbinsel, Männer wie Aldini, Borda, Caldani, Mascagni, Rasori, Scarpa, Vaccani u. A. kennen und knüpfte wissenschaftliche Verbindungen an. Sein poetisches Talent, genährt an den besten Mustern der deutschen Dichtung, beurkundete sich frühzeitig in metrischen Arbeiten, von denen eine Sammlung bereits erschien, als er erst 16 Jahre zählte. Sie führt den Titel: „Versuche in der Dichtung, herausgegeben von dem Schüler Joël Kohen“ (Triest 1794, 8°.). Bei verschiedenen festlichen Gelegenheiten veröffentlichte er Oden und Festgedichte, denen Schwung und Phantasie nicht abgesprochen werden kann. Ob eine im Jahre 1803 bereits zum Drucke vorbereitete Sammlung von theils gedruckten, theils ungedruckten Gedichten und eine Abhandlung über das Pathetische in den schönen Künsten und Wissenschaften auch herausgekommen, ist mir nicht bekannt. Auch auf ärztlichem Gebiete war er wissenschaftlich thätig, und gab aus dem Italienischen des Doctor G. Rasori heraus: „Geschichte des epidemischen Fiebers, das in den Jahren 1799 und 1800 zu Genua geherrscht hat“ (Wien 1803, Camesina, 8°.). Die Gesellschaft seiner Vaterstadt Arcadia Romano-Sonziaca erwählte ihn im Jahre 1802 unter dem arkadischen Namen Erino Corebio zu ihrem Mitgliede.
Kohen, Joël (Schriftsteller, geb. zu Triest 24. April 1778). Von deutschen israelitischen Eltern geboren, erhielt er im Hause eine treffliche Erziehung, wie es die Verhältnisse des Vaters, eines wohlhabenden Kaufmanns, gestatteten. Neben Erlernung der modernen Sprachen beschäftigten ihn vornehmlich deutsche Sprache und Literatur. In Görz hörte er die Philosophie und wählte dann die Medicin zum Berufsstudium. Zu diesem Zwecke begab er sich 1795 nach Wien, wo er 1800 die medicinische Doctorwürde erhielt. Einige Zeit prakticirte er im Gebärhause unter Professor Dr.- Annalen der Literatur und Kunst in den österreichischen Staaten (Wien, Degen, 4°.) II. Jahrg. (1803), Bd. 2, Intelligenzblatt Nr. 23 (August), Sp. 184; – dieselben, Hauptblatt S. 264.