BLKÖ:Knesevich von Szent-Helena, Vincenz Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Kneysl, auch Kneyßl | ||
Band: 12 (1864), ab Seite: 147. (Quelle) | |||
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Martin Freiherrn von K. [s. d. Vorigen]. Trat, nachdem er die Schulen zu Fiume und Görz besucht, 17 Jahre alt, in die kön. ungarische Leibgarde und aus derselben 1775 als Unterlieutenant in das Infanterie-Regiment Nr. 56. Im Jahre 1778 als Oberstlieutenant zu Wurmser-Huszaren übersetzt, wurde er im Regimente Rittmeister und Schwadronscommandant; im Türkenkriege Major des Vukasovich’schen Freicorps und später dessen Commandant, bei welcher Gelegenheit auch das Corps den Namen Knesevich-Freihuszaren erhielt. Als nach dem Türkenkriege das Corps aufgelöst wurde, kam er als überzähliger Major zu Wurmser-Huszaren zurück, bis er im Jahre 1792 als erster Major zu Vecsey-Huszaren eingetheilt wurde. Im Jahre 1796 zum Oberstlieutenant befördert, wurde er schon im folgenden Jahre auf ausdrücklichen kaiserlichen Befehl Oberst und Regiments-Commandant des Huszaren-Regiments Erzherzog Joseph, welches unter seiner energischen Führung zu einem der vorzüglichsten Reiter-Regimenter der kaiserlichen Armee sich hob. Das Regiment glänzte in der Schlacht bei Cassano an der Adda (27. April 1799), in welcher es unter Anführung seines Obersten, dann des Oberstlieutenants Hertelendy (Bd. VIII, S. 401] und des Majors Dobai den Sieg entschied. Bald darauf bei Vaprio durchbrach es die unseren rechten Flügel mit einer Umgehung bedrohenden feindlichen Bataillone, worauf die Waffenstreckung der Division Serrurier bei Verderio folgte und dessen beabsichtigte Vereinigung mit der zurückweichenden Armee Moreau’s vereitelt wurde. Feldmarschall Souwarow, der Oberbefehlshaber der vereinten österreichisch-russischen Armee erkannte K. auf dem Schlachtfelde den Maria Theresien-Orden zu, welchen er auch durch Allerh. Verleihung außer Capitel in der 57. Promotion (vom 15. Mai 1799) erhielt. Nicht minder ausgezeichnet focht K. mit seinem Regimente in den Tagen des 17., 18. und 19. Juni. Am 17. unterstützte er die Division des Feldmarschall-Lieutenants Ott, indem er dem zum Rückzuge an die Tidone gezwungenen Feinde allen möglichen Nachtheil zufügte; am 18. und 19. wies er alle Versuche Macdonald’s, wieder über die Trebia vorzurücken, energisch zurück, griff eine feindliche, 5 Bataillone und 600 Reiter starke Colonne, welche bereits bei La Pernica vorgedrungen und unsere linke Flanke stark bedrohte, rasch an, hieb viele Feinde nieder, nahm deren 300 gefangen und trieb den Rest in die [148] Flucht. Mit gleicher Auszeichnung focht er noch bei Novi und hatte rühmlichen Antheil an der Belagerung von Coni. Im Jahre 1800 zum General-Major befördert, befehligte er eine um Radkersburg in Steiermark verlegte Brigade und behielt dieses Commando bis zu seiner im Jahre 1809 erfolgten Ernennung zum Feldmarschall-Lieutenant. Als der Feldzug des Jahres 1809 eröffnet wurde, sammelte er um Agram, nachdem das Corps des Generals Stoichevich in Dalmatien durch die Franzosen arg gelitten, ein neues dritthalbtausend Mann starkes Corps, mit welchem er im Juli d. J. in Dalmatien einfiel und unter dem Zuzuge des von allen Seiten den Kaiserlichen sich anschließenden Volkes das ganze Land mit Einschluß von Zara dem Kaiser zurückeroberte, während die Verhandlungen des Waffenstillstandes statthatten und dieser nach den bereits vollbrachten Thatsachen eintrat. Im nämlichen Jahre wurde K. Inhaber des 3. Dragoner-Regiments Herzog Friedrich Wilhelm von Württemberg, heute Kaiser Franz Joseph-Kürassiere Nr. 11. Im Mai 1812 trat K. in Pension. Als ihn im folgenden Jahre die Stände Ungarns zum Vicecapitän der Königreiche Dalmatien, Croatien und Slavonien erwählten und diese Wahl die kaiserliche Bestätigung erhielt, trat er im September 1813 wieder in die Activität. Im Jahre 1815 übernahm er nach Erkrankung des Feldzeugmeisters Fürsten Reuß-Plauen das Militär-Gouvernement im Venetianischen, in welcher Stellung er die erforderlichen Vorkehrungen gegen Murat’s Vorrückung zu treffen hatte. Kurze Zeit darauf zog sich K., unter Einem zum General der Cavallerie ernannt, bleibend in den Ruhestand zurück, den er noch mehrere Jahre auf seinem Gute Szent-Helena im Szalader Comitate Ungarns verlebte und daselbst er auch als Greis von 77 Jahren sein thaten- und ruhmreiches Leben beschloß.
Knesevich von Szent-Helena, Vincenz Freiherr (General der Cavallerie und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Grachacz im Likaner Grenz-Regimentsbezirke 30. November 1755, gest. zu Szent-Helena im Szalader Comitate Ungarns 11. März 1832). Der jüngste Sohn des k. k. General-Majors- Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 580 und 1741. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien 1850, 8°.) Bd. III, S. 558. – Porträt. A. Bartsch del. et sc. (Fol., rad.).