BLKÖ:Klüpfel, Johann Andreas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 12 (1864), ab Seite: 122. (Quelle) | |||
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Maria Theresia mit einer goldenen Denkmünze begnadet worden war. K. hat folgende Werke durch den Druck veröffentlicht: „A qua rerum omnium corporearum principium primum“ (Rottwilae 1764, 4°.); – „Dissertatio Augustiano-theologica de statu naturae purae“ (Friburgi 1768, 4°.), welche Schrift ihm viele Gegner bereitete, so daß er zur Abwehr die folgende: „Liber apologetici de eximiis dotibus naturae rationalis ante peccatum“ (ebd. 1769, 2. Tit. Aufl. 1770, 8°.) herausgab; – „De victrici delectatione ad Joan. Nepom. Schad Can. reg. Epistola“ (Neapoli [Aug. Vind.] 1772, 8°.); diese Schrift gab er unter dem Pseudonym Joh. Laur. Berti Eremita August. ex campis Elysiis heraus; – „Dominus sacerdos secundum Ordinem Melhisedech“ (Frib. 1772); – „Dissertatio theologica de precibus pro defunctis“ (ebd. 1773, 4°.); – „Tertulliani mens de indissolubilitate matrimonii in infidelitate contracti, conjuge alterutro ad fidem Christi converso“ (ebd. 1774 u. 1780, 4°.); auch in Riegger’s Oblectamentis (1776) abgedruckt; – „Ad Ioa. Sal. Semlerum Halensem theologum epistola prima“ (Friburgi 1776, 8°.); – „Panegyricus Josepho II. nomine Musarum Friburgensium 1777 dicatus“ (Frib. 1779, Fol.); – „Oratio in obitum Mariae Theresiae Romanorum Imperatricis“ (Frib. Brisg. 1781, Fol.); – „Dissertatio historico-theologica de libellis martyrum“ (Frib. 1778, 8°.); – „Vindiciae Vaticinii Isajae VII. 14 de Emmanuele“ (ebd. 1779, 4°.); – „Commentatio historica sistens Lutheranorum novissima dissidia de Canone scripturarum“ Constant. 1780, 8°.); – „Sammlung bischöflicher Verordnungen und Hirtenbriefe, welche seit 1780 besonders in Teutschland erschienen sind. Zur Aufklärung der Kirchengeschichte, des Kirchenrechtes [123] und des deutschen Staatsrechtes“, 1. Theil (Straßburg [Rastadt] 1786, 8°.); – „Institutiones theologiae dogmaticae in usum auditorum“, Pars I et II (Viennae 1789; edit. 2da 1802; edit. 3a 1807; quartis curis recogn. opera et studio Gr. Ziegler, ebenda 1819, neue Auflage 1821, gr. 8°.); einen Auszug dieses Werkes in einem Bande bearbeitete Caj. Geist (Wien 1804, 2. Aufl. 1830, gr. 8°.); – „Necrologium sodalium et amicorum literatorum auctore superstite“ (Frib. 1809 [Gräffer in Wien]), gr. 8°.); – „Commonitorium S. Vincentii Lerinensis“ (Viennae 1809). Außerdem besorgte K., der ein vortrefflicher Lateiner war, die lateinische Uebersetzung von des Franz Giftschütz’ „Pastoraltheologie“ (Wien 1789); ferner die Herausgabe zweier theologischer Sammelwerke, und zwar die „Bibliotheca vetus ecclesiastica“ (Friburgi 1780, gr. 8°.), von der jedoch nur ein Theil des 1. Bandes erschienen ist, und der „Bibliotheca nova ecclesiastica“, 7 Bde. (Ulm und Freiburg 1775–1785, gr. 8°.); jeder Band besteht aus vier Heften und mehrere Hefte erschienen in wiederholten Auflagen, ein noch heute geschätztes theologisches Sammelwerk. Nach seinem Tode wurden von Anderen herausgegeben: „Septem psalmi poenitentiales paraphrasi elegiaca ex expositione prosaica illustrati“ (Wien 1823, gr. 8°.); – „De vita et scriptis Conradi Celtis Protucii praecipui renascentium in Germania litterarum restauratoris primique Germanorum poetae laureati opus posthumum edid. J. K. Ruef“ (Frib. 1814, gr. 8°.); edit, absolvit C. Zell, 2 partes (ebd. 1813–1827, 4°.). K. starb im hohen Alter von 77 Jahren.
Klüpfel, Johann Andreas, mit dem Klosternamen Engelbert (gelehrter Augustiner, geb. zu Wipfeld im Würzburgischen 18. Jänner 1733, gest. 8. Juli 1811). Trat im Jahre 1750 in den Augustiner-Eremitenorden zu Würzburg, studirte dann die Philosophie zu Preßburg in der Schweiz und Theologie zu Freiburg im Breisgau, welches damals noch österreichisch war und zum sogenannten Vorderösterreich gehörte, bis es im Jahre 1801 von Oesterreich an Modena und 1805 an Baden und Württemberg kam, welch letzteres seinen Antheil vom Breisgau an Baden überließ. Nachdem Klüpfel im Jahre 1756 zu Constanz die h. Weihen erlangt hatte, wurde er 1758 Lehrer zu Münnerstadt, 1763 in Oberndorf, bald darauf aber Professor der Theologie in Mainz und Constanz, bis er 1767 in gleicher Eigenschaft nach Freiburg kam, wo er nahezu 40 Jahre das Lehramt versah und endlich 1805 in Quiescenz trat. Zwei Berufungen, eine nach Würzburg, die andere nach Wien, hatte K. abgelehnt. Klüpfel war ein aufgeklärter und tiefgelehrter katholischer Theolog und wie die Biedermanns-Chronik ihn schildert: „ein Schrecken und eine Geißel der mit ihm zugleich docirenden Jesuiten unter den Freiburger Professoren“. Auch hatte er Händel mit dem Bischof von Constanz, weil er qua Censor ein Buch „vom Ablasse“ gereinigt hat. K. hatte deßhalb manche Unannehmlichkeiten, aber die Bemühungen seiner Widersacher, ihn um Lehramt und Censorstelle zu bringen, scheiterten an den Gegenbemühungen seiner Gönner, die er in den hohen und höchsten Kreisen hatte, wie er denn auch in Folge seiner wissenschaftlichen Leistungen von der Kaiserin- Hug (Joh. Leonh. v.), Elogium E. Kliipfelii etc. (Friburg. et Constant. 1811, 8°.). – Meusel (Joh. Georg), Das gelehrte Teutschland (Lemgo 1783, Meyer, 8°.) Vierte Ausgabe, Bd. II, S. 304; I. Nachtrag, S. 338; II. Nachtrag, S. 176. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bandes 1. Stück, S. 264 [daselbst heißt es: K. sei zu Wippfeld im Günzburg’schen geboren; das ist ein Irrthum und soll heißen zu Wipfeld im Würzburg’schen]. – Oesterreichische Biedermanns-Chronik. Ein Gegenstück zum Fantasten- und Prediger-Almanach (Freiheitsburg [Akademie in Linz]1785, 8°.) I. (und einziger) Theil, S. 118.