Zum Inhalt springen

BLKÖ:Körber, Philipp von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Körber, Karl von
Nächster>>>
Körber, Johann von
Band: 12 (1864), ab Seite: 237. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Philipp von Körber in Wikidata
GND-Eintrag: 116296704, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Körber, Philipp von|12|237|}}

Körber, Philipp von (k. k. Oberst, geb. zu Ofen 26. December 1812, gest. zu Kierling bei Wien 18. Juli 1861). Für den Militärstand bestimmt, erhielt er seine Ausbildung in der Wiener-Neustädter Akademie, aus welcher er im October 1832, als einer der befähigtesten Zöglinge, als Lieutenant in das Infanterie-Regiment Nr. 33 eingetheilt wurde. Im Juli 1835 rückte er zum Oberlieutenant im Infanterie-Regimente Nr. 11, im Jänner 1840 zum Capitän im Infanterie-Regimente Nr. 13 und im April 1848 zum Major im Infanterie-Regimente Nr. 25 vor. Den 27. April 1852 wurde er Oberstlieutenant im Infanterie-Regimente Nr. 27, am 15. November 1856 Oberst im nämlichen Regimente. Im Mai 1861 trat er in den Ruhestand über, den er aber nur mehr wenige Monate genoß, da er schon im Juli d. J., erst 49 Jahre alt, starb. Während seiner 28jährigen Dienstzeit wurde K. in mannigfaltiger Weise verwendet; gleich bei seinem Eintritt in die Armee wurde er dem General-Quartiermeisterstabe der mobilen Armee in Italien zugetheilt; als Oberlieutenant war er von 1835–1839 Adjutant des Grafen Clam-Martinitz, welcher um jene Zeit General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand war. Als Hauptmann war er von 1845–1848 ad latus des Generalcommando-Adjutanten in Brünn und von 1848–1849 wirklicher Generalcommando-Adjutant und Militär-Referent daselbst. Aus dieser Stellung trat er als Professor der Kriegskunst und Kriegsgeschichte in die Wiener-Neustädter Akademie, welche er im August 1852 mit jener des Directors der orientalischen Akademie vertauschte. K. war von früherer Zeit her literarisch thätig und schon im Jahre 1832 veröffentlichte er in der damals zu Mailand erscheinenden deutschen Zeitung „Echo“ mehrere historische, geographische und volkswirthschaftliche Aufsätze, und früher noch waren kleinere in Prosa und gebundener Rede, in Almanachen und Unterhaltungsblättern erschienen. Selbstständig hat er herausgegeben: „Bilder aus der Lombardei. Gesammelt in den Jahren 1834 und 1835“ (Wien 1836, Pichler, gr. 8°., mit dem Porträt des Erzherzogs Rainer); – „Zerstreute Blüthen, Novellen und Schilderungen, nebst ausgewählten Fragmenten aus Melchior Gioja’s [238] Schriften“ (Wien 1837); – „Taschenbuch des Militär-Geschäftsstyls für k. k. Militärs. Im Geiste der neueren Zeit verfasst“ (Wien 1838, Heubner, br. 16°.): – „Die militärischen Briefe im untergeordneten und gleichstehenden Rangverhältnisse. Theoretisch und praktisch mit einer Beispielsammlung in deutscher und französischer Sprache u. s. w.“ (Wien 1840, Volke, 16°.). In späteren Jahren gab er nichts Größeres, nur dann und wann in Hirtenfeld’s „Militär-Zeitung“, bei außergewöhnlichen Gelegenheiten, ein und das andere Gedicht, das mit der Chiffre K bezeichnet ist, heraus, die kurz vor seinem Tode gesammelt unter dem Titel „Gedichte“ erschienen sind. Es ist daher fast überflüssig zu bemerken, daß der ungemein fruchtbare Jugendschriftsteller Philipp Körber eine von dem hier in Rede stehenden Oberst Philipp von K. ganz verschiedene Persönlichkeit ist. K. war Mitglied der Atheneen zu Bergamo und Venedig, der Akademie der Künste und Wissenschaften zu Padua, und von Belgien, Parma und der Türkei mit Orden ausgezeichnet.

Oesterreichischer Militär-Kalender. Herausgegeben von Hirtenfeld und Meynert (Wien, kl. 8°.) IV. Jahrgang (1853), S. 230; XIII. Jahrgang (1862), S. 162. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausg. von Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., 8°.) Bd. III, S. 563. – Militär-Zeitung, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1861, Nr. 62, S. 493. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. VI, Supplement, S. 515. – Feierstunden, herausg. von Ebersberg (Wien, 8°.) Jahrgang 1835, S. 689. –