BLKÖ:Hunkár, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 9 (1863), ab Seite: 433. (Quelle) | |||
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Michael Horváth [s. d. S. 320], und Anton Hunkár. Erst im Jahre 1861 tritt H. wieder in den Vordergrund. Als nämlich mit dem kön. Einladungsschreiben vom 14. Februar 1861 auf den 2. April d. J. der ungarische Landtag – der erste seit dem Jahre 1848 – einberufen ward, wurde auch Anton Hunkár im Wahlbezirke Zircz, Veszprimer Comitates, in denselben gewählt. In der mehrwöchentlichen Debatte, ob die feierliche Ansprache, welche das Haus nach seiner Einberufung, der parlamentarischen Sitte gemäß, an den König zu richten pflegt, in Form einer Adresse, eines Beschlusses oder gar eines Manifestes zu geschehen habe, welche Debatte Deák mit seiner berühmten Rede eröffnete und für die Adresse stimmte, sprach auch H. in der 30. Sitzung [434] (vom 27. Mai 1861) in einer kurzen Rede voll historischer und trauriger Reminiscenzen, sich Deák anschließend, für die Adresse. Auch nahm er in dieser Session, nachdem der Alterspräsident Ladislaus Palóczy (gest. 27. April 1861) gestorben, dessen Sitz in gleicher Eigenschaft ein, nachdem in der 19. Sitzung des Repräsentantenhauses (vom 7. Mai) dasselbe von Sigmund Bernat aufmerksam gemacht worden war, daß A. Hunkár, als ein Mann, der sich sowohl auf dem Felde der Ehre, als auch am grünen Tische gleiche Lorbern gesammelt, diesen Platz einzunehmen habe.
Hunkár, Anton (Mitglied der ungarischen Magnatentafel im Jahre 1848). Entstammt einer im Veszprimer Comitate ansäßigen Adelsfamilie; H. war vor Ausbruch der ungarischen Revolution Obergespan des Veszprimer Comitates, bereits auf dem letzten Preßburger Reichstage als Abgeordneter thätig und durch seinen lakonischen parlamentarischen Humor bekannt. Als Mitglied der Magnatentafel im 1848ger Reichstage stand er zur revolutionären Regierung und leitete, als die Croaten anrückten, in seiner Gespanschaft Widerstand mit den ihm zu Gebote stehenden Mitteln. Als er am 31. December 1848 für die Räumung von Pesth-Ofen stimmte, bekräftigte er sein Votum mit der Ansicht, daß, obgleich Ofen 150 Jahre unter türkischer Botmäßigkeit gestanden, die ungarische Nation doch nicht zu Grunde gegangen sei. Leider war Niemand in der Versammlung anwesend, der H. erinnert hätte, durch wen Pesth-Ofen vom türkischen Joche befreit worden. Als endlich das Unterhaus zur Ausarbeitung des ungarischen Unabhängigkeitsmanifestes drei Mitglieder ernannt hatte, fügte das Oberhaus diesem Redactionsausschusse zwei Mitglieder bei, den Bischof von Csanad,- Levitschnigg (Heinrich Ritter von), Kossuth und seine Bannerschaft. Silhouetten aus dem Nachmärz in Ungarn (Pesth 1850, Heckenast, 8°.) Bd. II, S. 124. – Nagy (Iván) Magyarország családai czimerekkel és leszármazási táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1859, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 186. – Der ungarische Reichstag 1861 (Pesth 1861, Carl Osterlamm, 8°.) Bd. II, S. 30.