BLKÖ:Hunyadi von Kéthely, die Grafen, Genealogie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 9 (1863), ab Seite: 434. (Quelle) | |||
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Georg Fejer in seinem Werke: „Genus, incunabula et virtus Joannis Corvini de Hunyad, regni Hungar. Gubernatoris, Argumentis criticis …“ (Budae 1844, typis typogr. Reg. Univers. Ung.) das Erschöpfendste und mannigfache Irrthümer Berichtigende gesagt hat, in verwandtschaftliche Verbindung bringen. Untersuchungen über die Richtigkeit dieser Ansicht anzustellen, ist nicht die Aufgabe dieses Lexikons. Thatsache ist es, daß die heutigen Grafen Hunyadi von Kéthely auch den Raben mit dem Ringe im Herzschilde ihres Wappens führen. Dieser Rabe aber ist das vom Könige Sigmund dem oberwähnten Johann Hunyad verliehene Wappen, von welchem der Beiname Corvin, den der berühmte Hunyad führte, entstanden ist, und dessen Ursprung auf eine romantische, unter dem Titel „Der Rabe der Corvine“ allbekannte Begebenheit zurückgeführt wird. Was die Grafen Hunyadi von Kéthely betrifft, so ergeben genealogische Forschungen, daß ihr Ursprung in das Ende des 16. und den Anfang des 17. Jahrhunderts nachweisbar zurückreiche. Als Stammvater gilt Andreas Hunyadi, aus dessen Ehe mit Barbara Viszocsanyi außer sechs Töchtern zwei Söhne, der älteste Ladislaus (gest. 1694) und der jüngste Franz, abstammen, welche beide ihr Geschlecht fortgepflanzt und zwei Linien, die ältere und die jüngere, gebildet haben. I. Die ältere Linie. Ladislaus war mit Susanna Apponyi vermält; von seinen beiden Söhnen Ignaz und Michael blühen nur die Nachkommen des Ersteren; jene Michael’s, die zwar mehrere Zweige bildeten, scheinen erloschen zu sein. Ignaz war mit Anna Bogády vermält; sein Sohn Ladislaus besaß aus der Ehe mit Katharina Apponyi außer mehreren Töchtern die Söhne Johann und Alexander. Letzterer, vermält mit Therese Gräfin Festetics, pflanzte diese Linie fort. Von seinen beiden Söhnen hatte der jüngere Vincenz aus seiner Ehe mit Josepha Rajkovich nur Eine Tochter Vincenzia, vermälte Baronin Neszern. Der ältere Sohn Franz war mit Christine Farkas vermält, und von seinen Söhnen Ludwig und Joseph sind noch Nachkommen vorhanden, u. z. von jenen des Letzteren aus seiner Ehe mit Maria Rózsa drei Töchter: Maria, Ottilia [435] und Ilona, und von jenen des Ersteren aus seiner Ehe mit Josepha Cassian drei Söhne: Oscar (geb. 1837), Ivan (geb. 1838) und Arthur (geb. 1839). II. Die jüngere oder gräfliche Linie. Diese stiftete Andreas Hunyadi’s jüngster Sohn Franz (gest. 1690). Dieser war mit Elsbeth Varsányi vermält und besaß aus dieser Ehe die zwei Söhne Ladislaus und Andreas. Letzterer pflanzte die Linie fort. Er war mit Judith Hancsek vermält, welche ihm die Söhne Stephan (gest. 1743), Joseph, Georg und Anton gebar. Georg (geb. 1693, gest. 1770) trat 1711 in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er im Collegium zu Tyrnau Rhetorik und Poetik lehrte und später Rector verschiedener Collegien wurde. Er gab heraus: „Orator novellus, editi anni poetici specimine ad eloquentiam se se comparans“ (Claudiopoli 1726). Anton wurde von Kaiser Franz I. Stephan mit Diplom vom 24. März 1753 in den Freiherrnstand erhoben. Seine Gemalin Barbara Mattyasovszky gebar ihm eine Tochter und einen Sohn. Letzterer, Johann (gest. 1821), brachte den Grafenstand in die Familie, der ihm von Kaiser Franz II. mit Diplom vom 6. Juni 1792 verliehen wurde. Aus seiner Ehe mit Therese Gräfin Palffy stammen zwei Söhne, Graf Joseph und Graf Franz welche mit ihren Kindern den heutigen Stand dieser Linie bilden. Graf Joseph (geb. 1801)[WS 1] ist seit 1. October 1825 vermält mit Henriette gebornen Fürstin Liechtenstein (geb. 1. April 1806). Sternkreuz-Ordens- und Palastdame. Aus dieser Ehe stammen drei Söhne und fünf Töchter, Erstere: Graf Johann Baptist (geb. 7. Juli 1826, gest. 7. December 1861); der Graf Johann war auf dem letzten ungarischen Reichstage, 1861, Mitglied des Repräsentantenhauses für den Wahlbezirk Legyeltót im Somogyer Comitate und machte, erst 35 Jahre alt, seinem Leben selbst ein Ende; Graf Emmerich Joachim Franz (geb. 22. Juli 1827), k. k. Kämmerer, Oberstlieutenant und erster Stallmeister Sr. Majestät des Kaisers, und Graf Alois (geb. 28. Februar 1842); Letztere: die Gräfinen Maria (geb. 19. November 1828); Franzisca (geb. 3. April 1832), vermält (seit 30. Mai 1850) mit Ludwig Grafen von Bombelles, k. k. Oberst; Sophie (geb. 14. März 1835), Sternkreuz-Ordensdame, vermält (seit 8. August 1855) mit Ottocar Grafen von Wickenburg, k. k. Rittmeister; Karolina (geb. 26. December 1836), Hofdame Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth, und Ida (geb. 23. April 1849). Des Grafen Joseph Bruder, Graf Franz (geb. 17. September 1804), k. k. Kämmerer, ist (seit 1. September 1825) vermält mit Julie Gräfin Zichy von Vásonykeö (geb. 27. Jänner 1808), Sternkreuz-Ordensdame, und stammen aus dieser Ehe vier Söhne und Eine Tochter; Erstere: die Grafen Ladislaus (geb. 26. Juli 1826), Mitglied der Grafenbank der Magnatentafel, vermält (seit 2. Juni 1856) mit Sarólta, geb. Gräfin Csáky von Kereszthszegh und Adorján (geb. 20. November 1828); Coloman (geb. 14. October 1828), k. k. Oberst und Commandant des Huszaren-Regiments König von Preußen Nr. 10; Wilhelm (geb. 7. März 1830) und Paul (geb. 4. October 1838), k. k. Oberlieutenant bei Graf Haller-Huszaren Nr. 12; Letztere: Gräfin Julie (geb. 26. August 1831), vermält (seit 1. August 1853) mit dem Fürsten Michael Obrenowitsch, regierenden Fürsten von Serbien.
Hunyadi von Kéthely, die Grafen. Genealogie. Die Hunyadi sind ein altes ungarisches Adelsgeschlecht, welches einige Genealogen mit der berühmten Familie der Hunyade, aus welcher der große Johann Hunyad, ferner Ladislaus und Mathias stammen, und über welche der gelehrte- Kneschke (Ernst Heinrich Dr.), Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1854, [436] T. O. Weigel. 8°.) Bd. III, S. 171. – Nagy (Iván) Magyarország családai czimerekkel és leszármazási táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1859, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 186–199. – Historisch-heraldisches Handbuch (Gotha 1856, Just. Perthes, 32°.) S. 364. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha 1856, Just. Perthes, 32°.) 35. Jahrg. (1862), S. 387. – Fejér (Georg.), Historia Academiae Scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regia literaria (Budae 1835, 4°.) p. 60. – Wappen. Quadrirter Schild mit Herzschild. Im goldenen Herzschild ein dürrer brauner Stamm (nach anderen Abbildungen ein natürlicher Rasen), auf dessen nach rechts gebogenem dürrem (nach Anderen blättrigem) Zweige ein rechts gekehrter schwarzer Rabe sitzt, welcher im Schnabel einen goldenen Ring hält. 1 und 4: in Silber ein auf grünem Boden stehender einwärtsgekehrter (nach Nágy in 4 auswärtsgekehrter) schwarzer, mit beiden Vorderpfoten ein Schilfrohr haltender Bär (nach Lehotzky tres spicas tenens); 2 und 3: in Blau ein nach rechts gekehrter geharnischter Arm, welcher in der Faust drei roth gefiederte Pfeile hält. Den Schild bedeckt die Grafenkrone, auf der sich zwei gekrönte zu einander gekehrte Helme erheben. Aus der Krone des rechten Helmes wächst zwischen zwei schräg auswärts gestellten Fahnen ein mit den Sachsen einwärtsgekehrter geschlossener schwarzer Adlerflug. Die Fahnen sind Roth und Silber mit gewechselten Tincturen und an silbernen Stangen. Aus der Krone des rechten Helmes erheben sich zwei goldene Büffelhörner, denen der geharnischte Arm mit den Pfeilen von 2 und 3 eingestellt ist. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten schwarz und golden. Schildhalter: Zwei aufrechtstehende Windspiele. –
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Josef von Hunyady (Wikipedia).