BLKÖ:Hefele, Melchior
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 8 (1862), ab Seite: 198. (Quelle) | |||
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[199] im 18. Jahrhunderte, in dessen zweiter Hälfte er starb). Obgleich dieses Künstlers so viele Quellen [s. unten] gedenken, so sind doch die Mittheilungen über ihn sehr mangelhaft. Seine Bildung schien er an der Akademie der bildenden Künste in Wien erhalten zu haben, wo ihm 1742 der erste Architekturpreis zu Theil wurde. Später erhielt er eine Anstellung als Architekt, als welcher er mehrere Entwürfe zu Triumphbögen, Trauergerüsten, Altären u. dgl. m. ausgeführt. Der Hochaltar in der berühmten Wallfahrtskirche auf dem Sonntagsberge in Niederösterreich V. O. W. W. ist von seiner Hand; die Basreliefs desselben hat H. in Metall gegossen. Eine Abbildung dieses Altars ist im Stiche erschienen. Wie Nagler meldet, soll er den großen Zauner in der Kunst des Metallgusses unterrichtet haben. Nach Ballus [s. d. Quellen] ist er der Erbauer des erzbischöflichen Palastes auf dem Johannesplatze zu Preßburg, dessen Abbildung auf der Vignette des Titelblattes der Beschreibung der Stadt Preßburg von Ballus zu sehen ist.
Hefele, auch Hefeln und Heferl, Melchior (Architekt und Metallgießer, geb. zu Kaltenbrunn in Tirol, lebte- Die Künstler aller Zeiten und Völker oder Leben und Wirken der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler u. s. w. Begonnen von Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner und Seubert, gr. 8°.) Bd. II, S. 354. – Tirolisches Künstler-Lexikon (Innsbruck 1830, Fel. Rauch, 8°.) S. 86. – Staffler (Joh. Jacob), das deutsche Tirol und Vorarlberg topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Fel. Rauch, 8°.) Bd. l, S, 217. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 42 [nennt ihn gar Weinkopf-Heferl. Da ist dem trefflichen Nagler ein kleines Versehen passirt; es sollte stehen: „er wird von Weinkopf in seinem Werke Heferl genannt“. Anton Weinkopf nämlich in seiner „Beschreibung der k. k. Akademie der bildenden Künste“ (Wien 1783) nennt ihn Heferl; anderwärts heißt er Hefele, was sein wahrer Name ist; und Hormayr nennt ihn gar Hefeln. Meyer in seinem „Universal-Lexikon für die gebildeten Stände“, Bd. XV, S. 211, schreibt Nagler den komischen Namen: „Weinkopf-Heferl“ nach]. – Ballus (Paul von), Preßburg und seine Umgebungen (Preßburg 1823, A. Schwaiger und J. Landes, 8°.) S. 190. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate. Geographisch dargestellt (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8“) S. 364. – Hormayr’s Archiv für Geschichte, Statistik u. s. w. (Wien, 4°.) Jahrgang 1817, S. 372 [heißt daselbst Hefeln].