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BLKÖ:Fuchs, Maria Karoline Gräfin

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fuchs, Johann Samuel
Band: 4 (1858), ab Seite: 391. (Quelle)
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Fuchs, Maria Karoline Gräfin (Aja und Obersthofmeisterin der Kaiserin Maria Theresia, geb. in Wien 14. Jänner 1681, gest. ebenda 27. April 1754). Eine Tochter des Ferdinand Ernst Grafen von Mollart, kais. Hofkammer-Vicepräsidenten, aus dessen Ehe mit Katharina von Seeau. In ihrer Jugend war sie Hofdame bei der Erzherzogin Maria Anna, nachmaligen Königin von Portugal, welche sie nicht nach Portugal begleiten durfte, da man bei der großen Huld, welcher sie sich von Seite der Erzherzogin erfreute, besorgte, sie würde zu großen Einfluß auf sie nehmen. Später wurde sie der Liebling der Kaiserin Elisabeth, Gemalin Karls VI. u. durch diese zur Aja der Erzherzoginnen Maria Theresia u. Anna ernannt. [392] Maria Karolina war (seit 10. März 1710) mit dem verwitweten Grafen Christoph Ernst von Fuchs, Würzburg’schen Gesandten am kaiserl. Hofe vermält, der als kais. Gesandter am ober- und niedersächsischen Kreise zu Hamburg (5. Jänner 1719) starb. Die Gräfin erfreute sich der besonderen Huld der großen Kaiserin, deren Erzieherin sie war. Sie lebte bei Hof bis an ihres Lebens Ende. Als sie erkrankte, kam die Kaiserin eigens von Schönbrunn nach Wien und konnte nur mir vieler Mühe vom Krankenbette weggebracht werden; als sie 73 Jahre alt starb, wurde sie auf der Kaiserin Befehl, welche ihrer Erzieherin damit ein Zeichen ihrer zärtlichen Dankbarkeit geben wollte, in der Kaisergruft bei den Kapuzinern in Wien beigesetzt. Es ist dies die einzige nicht fürstliche Leiche in dieser Gruft. Sie hatte zwei Tochter, die ältere Josepha (geb. 4. April 1711, gest. 19. Jänner 1764) war in erster Ehe mit dem Reichshofrath Graf Nostitz, in zweiter (seit 1745) mit Grafen Daun vermält, dem nachmaligen berühmten Feldmarschall (s. d. III. Bd. S. 167); die zweite, Maria Ernestina Antonia (geb. 1713), mit dem Grafen Losi.

Ueber Maria Karoline Gräfin Fuchs: Bergmann (Joseph), Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des östr. Kaiserstaates vom 16. bis zum 19. Jahrhunderte (Wien 1814–1858, 4°.) II. Bd. S. 381. – Wisgrill (Fr. K.), Schauplatz des landsäßigen niederöstr. Adels (Wien 1794–1804) III. Bd. S. 121 [theilt die Inschrift ihres Sarges mit. Uebrigens weichen Wisgrills Angaben von jenen Bergmanns und Wolfs ab]. – Wolf (Adam), Aus dem Hofleben Maria Theresia’s. Nach den Memoiren des Fürsten Jos. Khevenhüller (Wien 1859, Gerold) 2. Aufl. S. 80 [nach diesem gest. 21. April 1754].