BLKÖ:Diesbach, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Dies, Albert Christoph |
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Band: 3 (1858), ab Seite: 288. (Quelle) | |||
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Boscowichs (s. d. II. Bd. S. 82) über die Newton’sche Philosophie docirte. 1767 erhielt er die theologische Doctorwürde. In diesem Jahre bereitete ihm eine am Vorabend des Maria Empfängnißfestes gehaltene Predigt, worin sich ein Professor der Theologie, welcher dem Dominicaner-Orden angehörte, getroffen und beleidigt fand, einige Unannehmlichkeiten. Der Getroffene schrieb in einem Tractatus de Deo wider Diesbach, wodurch die Aufmerksamkeit des Publicums nun noch mehr auf jene Rede gelenkt, zugleich aber auch die ganze Streitfrage beendigt wurde. Im J. 1770 übernahm er das Lehrfach der Dogmatik, trieb jedoch nebenbei genealogische Studien. Auch leitete D. die Erziehung des Grafen Browne zu Linz und ertheilte dem Erzh. Franz Unterricht in der Mathematik. D.’s Schriften sind theils solche, zu deren Abfassung er durch die von ihm bekleideten Lehrämter gedrängt wurde, theils solche, welche er als Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschungen veröffentlicht hat. Zu ersteren zählen: „De corporum attributis ad mentem Boscowichii“ (Pragae 1761, 2. Aufl. Ebenda 1764); – „Lex virium secundum Boscowichium“ (Ebd. 1763);– „De Ephemerarum apparitione Pragae Bohemorum observata“ (Ebenda 1765); – „Institutiones Philosophiae de corporum communibus attributis ad mentem Cl. Rogerii Boscowich“ (Ebenda 1767); – „Tractatus, Institutiones theologicae de Legibus“(Ebenda 1771); – „Tractatus de fide e charitate“ (Ebd. 1770); – „De jure et justitia“ (1771); – „Tractatus de angelis et daemonibus“ (1772); – „Tractatus de actibus humanis“(Ebenda 1773, 4°.). – Zu letztern gehören seine historisch-genealogischen Arbeiten: „Tabularium Boemo-genealogicum Bohuslai Balbini recognitum et usque ad aetatem nostram continuatum“ (Prag 1770) 4°.). Es ist dies die erste Decade der von D. verbesserten und fortgesetzten genealogischen Tabellen des Balbinus, sie enthält die Genealogien folgender 10 böhm. Adelsfamilien: der Kaunitz, Kinsky, Kolowrat, Lobkowitz, Schafgotsche, Schlick, Sternberg, Salm, Trautmannsdorf, Wrbna. Die zweite Decade hinterließ er in Handschrift. Von der Genealogie der Kaunitz erschien im Namen des Jesuitenordens böhm. Provinz 1770 eine deutsche von dem Orden dem Grafen von Kaunitz, ehemaligen Landeshauptmann Mährens, zugeeignete deutsche Ausgabe. „Memoriae posthumae Episcoporum Reginae Hradecensium ...“ (Ebenda 1771); – „Syntagma Kolowrateum“ (1767). – In Handschrift interließ er außer der bereits erwähnen 2. Decade der geneal. Tabellen u. a. eine Abhandlung über die auf dem Fürstenberg’schen Gute Podmokl in Böhmen vorgefundenen Goldmünzen.
Diesbach, Johann (Geschicht- und Naturforscher, Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Prag 10. April 1729, gest. nach Kaysers Bücherlexikon 2. Dec. 1792). Studirte zuerst in seine Vaterstadt und trat 1746 in den Orden der Gesellschaft Jesu. Nach vollendeten Probejahren studirte er Philosophie, ertheilte 1851 und 1854 zu Olmütz und Brünn Unterricht in den Humanitätswissenschaften, kam 1760 an’s Theresianum nach Wien, erhielt 1763 die philosophische Doctorwürde zu Prag, trug daselbst 4 Jahre Philosophie vor und war der Erste, der seine philosophischen Ansichten nach den Grundsätzen- Pelzel (Franz Martin), Böhmische, Mährische [289] und Schlesische Gelehrte aus dem Orden der Jesuiten (Prag 1786, 8°.) S. 262. – [De Luca] Das gelehrte Oesterreich (Wien 1776, Ghelen) I. Bdes. 1. St. S. 95. – Meusel (J. G.), Das gelehrte Deutschland 4. Aufl. (Lemgo 1783, 8°.) I. Bd. S. 330. – Erster Nachtrag S. 117. – Zweiter Nachtrag S. 58. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835 u. f., 6 Bde.) VI. Bd. u. Suppl S. 421.