Abrede
Sehr mäßig. | Die Melodie mündlich, aus Schlesien. (Umgegend von Hainau.) |
ins Rosengärtelein;
das Gärtlein war gezieret :|:
mit schönen Blümelein.
zum Fenster steckt ers nein:
„Thust schlafen oder wachen,
Herzallerliebste mein?“
von dir hab ich keine Ruh;
wenn ich könnt mit dir reden,
von Herzen wollt ichs thun.‘‘‘
das Knäblein eingelōn;
er fand sein Liebchen weinen,
seit gestern weint sie schon.
ein seidnes Tüchelein:
„Nimm hin, nimm hin, Herzliebste,
trockn ab dein Aeugelein!
das fiel mir ja nicht ein,
nur solln die Leut nicht wissen
von unsrer Lieb und Treu.
so tritt nicht vorn hervor,
tritt in den hindersten Winkel,
für gwiß, ich zieh dich vor!
so sieh du mich nicht an;
dann werdn die Leute denken,
die sind einander gram.
dann kränk du dich nur nicht;
ich red mit einer Andern,
ich denk allein an dich.
so wart nur nicht auf mich:
geh fort das schmale Steiglein,
für gwiß, ich komm dir nach!“
(J. G. Meinert, „Alte teutsche Volkslieder in der Mundart des Kuhländchens. Wien u. Hamburg 1817.“ S. 227. – Str. 3 nach L. Erk, „Die deutschen Volkslieder“ etc. B. I, H. 6, S. 55, Nr. 46.)
1. Ich gieng wol nächten späte ins Gasttwirths Gärtelein; das Gärtlein war gezieret mit schönen Röselein. (Hainau.) – 2. Ich pflückte mir eins abe, zum Fenster gab ichs nein: „Schatz, schläfest oder wachest, Herzallerliebste meint?“ (Hainau.) – 7. Vgl. Liederhort. S. 256. – Schwenken, schwenken, die Mädchen im Tanzen emporheben. (Nach Meinert eine „beliebte Sitte.“)