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Abschied eines Soldaten

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Titel: Abschied eines Soldaten
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 300–301
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
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[300]
134. Abschied eines Soldaten.
Erste Lesart.


Mäßig. Mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen. (Dreieichenhain, Odenwald etc.)
Noten
Noten


Zweite Lesart.


Mäßig. Mündlich, aus Schlesien und dem Brandenburgischen.
Noten
Noten


1.
Wer bekümmert sich und wenn ich wandre

hier aus dieser Compagnie?
ists die Eine nicht, so ists die Andre,
wer bekümmert sich und wenn ich wandre;
morgen gehts in aller Früh.

2.
Alsdann geb ich meinem Pferd die Sporen,

zu dem Thore gehts hinaus:
„Schönster Schatz, du bleibst mir auserkoren :|:
bis ich wiedrum komm nach Haus.“

3.
Sie dreht sich um und um und weinet bitterlich,

denn der Abschied fällt ihr schwer;
ihre Aeugelein die geben Wasser,
fließen wie das rothe Meer.

[301]
4.
Finstre Nacht die hat mich überfallen,

ich muß bleiben in dem Feld;
da will ich mein Zelt aufschlagen
in dem weit und breiten Feld.

5.
Und jetzt lad ich meine zwei Pistolen,

thu vor Freuden zwei drei Schuß,
meim Feinbliebchen wol zu Gefallen,
weil ich von ihr scheiden muß.

(Vielfach mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen, Badischen, Brandenburgischen, aus Thüringen, Schlesien u. s. w.)

2, 1. Jetzund geb ich meinem Pferd die Sporen, zu dem Thor reit ich hinaus: „Schönster Schatz, du bleibst mir unverloren“ etc. – 2a. „Sollt ich wiederum nach Hause kommen, schönster Schatz, heirath ich dich; liebst du aber diese Zeit ein Andern, schönster Schatz, verlaß ich dich.“ – 3a. ‚‚‚Schönster Schatz, laß dich erbarmen, steig herab von deinem Pferd; ruhe sanft, ja sanft in meinen Armen bis die Sonne untergeht! (wiederkehrt.)‘‘‘ 3b. „Schönster Schatz, laß mich nur reiten in der schönen Sommerzeit, daß ich komm ein Stücklein weiter, bis die Sonne früh aufgeht.“ – 5, 1. Jetzund spann ich meine zwei Pistolen, etc. – 5a. „Spielet auf, ihr Musikanten, spielet auf ein Saitenspiel, meim Feinsliebchen zu Gefallen; sie war die Schönste unter Allen: mags verdrießen wen es will!“ (Vgl. Simrock’s Volkslieder. S. 240.)