ADB:Zeeuw, Marinus van
Quintin Massys an, daß bis vor kurzem sein Name unbekannt war und man seine Bilder jenem zuschrieb. Das älteste uns bekannte Bild des Künstlers ist ein heiliger Hieronymus vom Jahre 1521 im Museum zu Madrid. Eine Wiederholung davon befindet sich im Hofmuseum zu Wien. Die alte Pinakothek in München besitzt zwei vorzügliche Gemälde von seiner Hand- von denen das eine vom Jahre 1538 einen Geldwechsler mit seiner Frau, das andere vom Jahre 1542 einen Steuereinnehmer in seiner Geschäftsstube darstellt. Das Dresdner Bild vom Jahre 1541, auf dem man gleichfalls einen Geldwechsler mit seiner Frau erblickt, geht direct auf ein Original des Massys im Louvre zu Paris zurück. Sehr ähnliche Wiederholungen desselben Gegenstandes werden im Museum zu Madrid und in der Kopenhagener Galerie aufbewahrt. Weitere Werke des Künstlers sind in der Londoner Nationalgalerie, in den Museen zu Antwerpen, Genua und Wien und in englischem Privatbesitz zu suchen. Er starb im J. 1567 oder später.
Zeeuw: Marinus van Z., gewöhnlich Marinus van Roymerswale oder auch Marinus der Seeländer genannt, hieß eigentlich Marinus Claeszoon und war in Roymerswale auf der Insel Walcheren um das Jahr 1500 geboren. Seine Lehrzeit machte er in Antwerpen durch, wo sein Vater Mitglied der Lucasgilde war. Er schloß sich so eng an die Art des- Vgl. M. Rooses, Geschichte der Malerschule Antwerpens. Uebersetzt von Reber. München 1881, S. 62–63. – E. v. Engerth. Kunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses. Gemäldebeschreibendes Verzeichniß. Wien 1884, II, 255–257. – F. Reber, Katalog der Gemälde-Sammlung der kgl. älteren Pinakothek in München. München 1887, S. 30, Nr. 138, 139. – C. van Mander, Le livre des peintres. Traduction par H. Hymans. Paris 1885, II, 63–65. – K. Woermann, Katalog der kgl. Gemäldegalerie zu Dresden. Große Ausgabe. 3. Auflage. Dresden 1896, S. 273. – Repertorium für Kunstwissenschaft. Berlin und Stuttgart 1887, X, 283.