ADB:Vogelhuber, Georg
Proske’schen Bibliothek zu Regensburg, hier nur mit Vogelhueber gezeichnet. Seine weltlichen Lieder sind von großer harmonischer Einfachheit, doch seine als Tenor zu Grunde gelegten Melodien, die vielleicht [140] auch sein Eigenthum sind, tragen den echten volksthümlichen Charakter und gehören zu dem Besten, was wir aus jener Zeit besitzen. Ganz besonders die Melodie zu „Wo soll ich mich hinkeren, ich armes Brüderlein“ ist von einer Anmuth und Formvollendung, wie man sie aus dieser frühen Zeit kaum zu erwarten gewohnt ist. Der vierstimmige Satz bedeckt leider die schöne Melodie trotz seiner Einfachheit in einer Weise, daß sie nur zur Geltung kommt, wenn man sie allein heraushebt, wie ich es auch in den Monatsh. XXVI, 111 gethan habe. Die Messe ist mir unbekannt.
Vogelhuber: Georg V., ein Componist aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts, der vielleicht noch im 15. Jahrhundert geboren ist. Unsere Kenntniß über ihn beschränkt sich nur auf vier deutsche mehrstimmige Lieder und eine Messe über sanctus spiritus zu 4 Stimmen, erstere sind in meiner Bibliographie verzeichnet und zum Theil in Partitur abgedruckt in Monatsh. f. Musikgesch. XXVI, 108 und letztere befindet sich in einem Chorbuche des 16. Jahrhunderts, Mscr. 773 der bischöfl.