ADB:Vogelgesang, Johannes
Martin Luther selbst gepflanzt hat, ordenlich beschriben und menigklich zulesen in lustige reymen gestellet. Durch Joannem Avicinium Burgavum“, welches mit einer Vorrede von Johann Naß (s. A. D. B. XXIII, 257) 1570 zu Ingolstadt gedruckt wurde (76 Bl. Goedeke, Grundriß, 2. Aufl., II, 489). Schon 1549 erschien „Ein heimlich Gesprech von der Tragedia Johannis Hussen zwischen D. Martin Luther und seinen guten Freunden. Auf die weiß eyner Comedien. Durch Joan. Vogelgesang“ (23 S. Goedeke II, 360). Diese Komödie ist veranlaßt durch die von Joh. Agricola von Eisleben (s. A. D. B. I, 146) 1537 zu Wittenberg veröffentlichte: Tragedia des Johannis Huß. G. Kawerau (Ueber den Verfasser der Tragedia Johannis Huß, im Archiv für Litteraturgesch. 10, 6) sucht nachzuweisen, daß der Verfasser derselben nicht unser V., sondern Simon Lemnius (s. A D. B. XVIII, 236) sei. V. gibt sich deutlich nicht nur als Katholiken, sondern als Gegner Luther’s zu erkennen. Es beruht also auf einem unverzeihlichen Irrthum, wenn Joannes Avicinius von Sixtus V. 1590 in die erste Classe des Index der verbotenen Bücher, also unter die ketzerischen Schriftsteller gesetzt wurde und noch jetzt darin steht (Reusch, Geschichte des Index I, 515).
Vogelgesang: Johannes V., lateinisch Avicinius, aus Burgau, ist der Verfasser des polemischen Gedichtes: „Chronologia evangelica, das ist ein summarischer Außzug der neuevangelischen Chronicken, darinn der anfang, erweiterung unnd früchten des newen Christenthumbs, wie es D.