Zum Inhalt springen

ADB:Urban, Wilhelm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Urban, Wilhelm“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 351, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Urban,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 13:52 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Urenheimer, der
Band 39 (1895), S. 351 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Wilhelm Urban (Schauspieler) in der Wikipedia
Wilhelm Urban in Wikidata
GND-Nummer 117314668
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|39|351|351|Urban, Wilhelm|Hermann Arthur Lier|ADB:Urban, Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117314668}}    

Urban: Wilhelm U., Schauspieler, wurde im J. 1795 zu München geboren. Am 28. November 1813 trat er zum ersten Mal als „Fridolin“ in dem gleichnamigen Schauspiel Holbein’s in einer größeren Rolle auf der Hofbühne seiner Vaterstadt auf, der er seit dem folgenden Jahre bis zu seinem am 28. Februar 1833 erfolgten Tode als eines ihrer besten Mitglieder angehörte. Obwol er nur klein von Gestalt war, so entzückte er doch als jugendlicher Liebhaber durch seine lebhaften, schwarzen Augen und durch seine reine, melodische Stimme. Er besaß einen entschiedenen Sinn für das Große, und zeichnete sich durch künstlerischen Ernst, große Innigkeit und Feinheit der Auffassung aus. Unter anderen spielte er die Titelrolle in Goethe’s „Tasso“ und „Faust“, sowie den Pylades in der „Iphigenie“, ferner den Bassanio in Shakespeare’s „Kaufmann von Venedig“, vor allem aber glänzte er als „Hamlet“, dessen Monolog im dritten Acte er unübertrefflich gesprochen haben soll. Häufige Gastspiele, z. B. in Berlin (1817), Wien (1823) und Hamburg machten seinen Namen auch außerhalb Münchens berühmt, doch scheint er den Wienern nach den Aufzeichnungen in Costenoble’s Tagebüchern wenig gefallen zu haben. U. hat sich auch als Dichter versucht. Er schrieb ein „Dramatisches Phantasiegemälde“ in einem Act unter dem Titel: „Das erwachte Gewissen“, das in Berlin am 12. Juli 1817 mit Musik von Lindpaintner aufgeführt wurde, und lieferte eine freie Bearbeitung von Shakespeare’s „Komödie der Irrungen“, die im J. 1832 über die Münchener Bühne ging.

Vgl. K. Herloßsohn, H. Marggraff u. A., Allgemeines Theaterlexikon. Neue Ausgabe. VI, 151. Altenburg und Leipzig 1846. – F. Grandaur, Chronik des kgl. Hof- und Nationaltheaters in München. München 1878. (Register). – C. L. Costenoble, Aus dem Burgtheater 1818–1837. Wien 1889. Bd. 1 und 2 (Register). – C. Schäffer und C. Hartmann, Die kgl. Theater in Berlin. Berlin 1886. S. 26, 122, 166.