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ADB:Tümpling, Philipp von

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Artikel „Tümpling, Philipp von“ von Paul Mitzschke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 785, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:T%C3%BCmpling,_Philipp_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 23:40 Uhr UTC)
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Tümpling: Philipp v. T., auf Tümpling, Heiligenkreuz und Kasekirchen, sachsen-altenburgischen Hofmarschall, geboren in Tümpling bei Kamburg a. S. am 22. Januar 1616, † in Altenburg am 15. Juni 1669. Als 16jähriger Jüngling trat er von Altenburg aus, wo er Page war, 1632 in das Gefolge Axel Oxenstierna’s ein und folgte diesem auf den Kriegsfahrten nach Sachsen, Berlin und Franken. In Frankfurt a. M. trat er 1633 als Begleiter in die Dienste von A. Oxenstierna’s Sohn Johannes und betheiligte sich an dessen diplomatischen Missionen nach den Niederlanden, England, Dänemark, Schweden und Preußen. Als sich Kursachsen durch den Prager Separatfrieden 1635 von Schweden getrennt hatte, nahm T. seine Entlassung von Oxenstierna. Zunächst hielt er sich nun ein Jahr am Hofe zu Altenburg auf und kämpfte dann von 1636 im Dienste des Grafen Heinrich von Nassau-Dietz auf dem spanisch-niederländischen Kriegsschauplatze. Im J. 1639 trat er unter die Fahnen Bernhard’s von Weimar, quittirte aber nach dessen Tode noch im nämlichen Jahre den Kriegsdienst und fand wieder in Altenburg beim Herzog Friedrich Wilhelm II. Aufnahme. Dieser ernannte ihn 1647 zum Amtmann von Allstedt, 1655 von Roda, Leuchtenburg und Orlamünde, wo er reichlich Gelegenheit fand, an Heilung der Kriegsschäden mitzuarbeiten. Das Vertrauen des Herzogs berief ihn 1656 als Hausmarschall nach Altenburg, und 1663 ward er dort zum Hofmarschall ernannt. In Gemeinschaft mit dem Kanzler W. K. v. Thumbshirn wirkte er auch hier erfolgreich daran, dem im Kriege zerrütteten und heruntergekommenen Lande wieder aufzuhelfen. Sein Interesse an Erhaltung und Pflege deutschen Wesens und deutscher Sprache bekundete er durch Theilnahme an der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, in die er 1660 als „der Aufrichtige“ aufgenommen wurde. Durch das Testament des Herzogs von 1668 war er zum Mitvormund für dessen Sohn, Friedrich Wilhelm III., bestellt worden, doch raffte ihn der Tod schon am 15. Juni 1669 zu Altenburg weg. Aus seiner Ehe mit Sibylla Justina v. Sack hinterließ er eine zahlreiche Nachkommenschaft, die jedoch im J. 1867 in der Person des Regierungsrathes Alfred v. T. zu Breslau ausgestorben ist.

C. M. v. Schöning und W. O. v. Tümpling, Geschichtliche Nachrichten über die v. Tümpling’sche Familie, S. 150–155. – Wolf v. Tümpling, Philipp Heinrich v. Tümpling, in den „Mittheilungen der Osterländ. Alterthumsforsch. Gesellschaft“ IX, 169–176 u. Gesch. d. Geschlechts v. Tümpling III, 211–234.