Zum Inhalt springen

ADB:Tümpling, Heinrich von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Tümpling, Heinrich von“ von Paul Mitzschke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 784–785, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:T%C3%BCmpling,_Heinrich_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 38 (1894), S. 784–785 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Heinrich von Tümpling in Wikidata
GND-Nummer 138805598
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|38|784|785|Tümpling, Heinrich von|Paul Mitzschke|ADB:Tümpling, Heinrich von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138805598}}    

Tümpling: Heinrich v. T., auf Blösien und Tümpling, Dompropst des Hochstifts Merseburg, geboren in Merseburg am 22. September 1699, † daselbst am 13. Mai 1773. Er studirte in Halle Jurisprudenz und die classischen Sprachen und unternahm dann Reisen nach Holland, Frankreich, England und Oesterreich. Im J. 1721 ward er Majorpräbendat am Hochstift Merseburg, 1723 Canonicus major, bald darauf Regierungsassessor, rückte 1746 zum Senior, 1757 zum Dechanten und 1760, trotz Widerstrebens des sonst allmächtigen Ministers Grafen v. Brühl, zum Propste des dortigen Domcapitels auf. In den schwierigen Verhältnissen, in die das Hochstift Merseburg während des siebenjährigen Krieges gerieth, zeigte er sich als ein Mann von Klugheit und Würde gepaart mit Festigkeit und Geschäftserfahrung, der die Rechte und Interessen des Domcapitels zu wahren verstand. Nach Beendigung des Krieges ließ er es sich angelegen sein, den verarmten Unterthanen wieder aufzuhelfen, wie er überhaupt als Wohlthäter der Bedürftigen – „egenorum subventor“ heißt es auf seinem Grabmal im Dom zu Merseburg – gerühmt wird. Ein Freund der Wissenschaften und tüchtiger Kenner der lateinischen Sprache fand er Freude daran, die studirende Jugend zu fördern, insbesondere arme strebsame Jünglinge [785] auf Schulen und Universitäten zu unterstützen. Trotz seiner Neigung zum classischen Alterthum war er durchaus deutsch gesinnt und bewirkte z. B., daß die Berufungen der Merseburger Capitelspfarrer nicht mehr in lateinischer, sondern in deutscher Sprache ausgefertigt wurden. Für das Merseburger Domarchiv und die Stiftsbibliothek sorgte er in mannichfacher Weise. Er war vermählt mit Friederike Henriette Freiin v. Schwan.

C. M. v. Schöning und W. O. v. Tümpling, Geschichtliche Nachrichten über die v. Tümpling’sche Familie, S. 57 f. – Wolf v. Tümpling, Gesch. des Geschlechts v. Tümpling III, 75–118.