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ADB:Strobel, Adam Walther

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Artikel „Strobel, Adam Walther“ von Wilhelm Wiegand in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 334, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Strobel,_Adam_Walther&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:13 Uhr UTC)
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Band 37 (1894), S. 334 (Quelle).
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Strobel *): Adam Walther St. wurde in Straßburg am 23. Februar 1792 geboren. Er besuchte das protestantische Gymnasium seiner Vaterstadt und studirte an dem dortigen Seminar Theologie. Frühzeitig aber fühlte er sich zum Lehrberufe hingezogen, schon 1811, noch vor seiner Ordination, übernahm er eine Lehrerstelle an der Pfarrschule von Alt-St. Peter. Neunzehn Jahre lang verwaltete er dieselbe unter voller Anerkennung seiner Behörde, bis er 1830 an das Gymnasium berufen wurde. Hier wirkte er noch zwanzig Jahre in bescheidener Weise, aber reichlich durch die Liebe seiner Schüler belohnt, bis er im J. 1850 sich vom Amt zurückzog, um ganz seiner wissenschaftlichen Arbeit zu leben. Er sollte diese Muße nur sehr kurze Zeit genießen, da er bereits am 28. Juli 1850 verschied.

Historische und litterargeschichtliche Studien hatten ihn immer beschäftigt, vorzugsweise auf die Vergangenheit seines elsässischen Heimathslandes gerichtet. Schon 1824 gab er eine kurzgefaßte „Geschichte der Straßburger Kirche zum Alten St. Peter“ heraus, 1827 folgten seine „Beiträge zur deutschen Literatur und Literärgeschichte mit einer Biographie Sebastian Brandts und einer Ausgabe des Heiligen Namenbuches von Konrad von Danckrotzheim“. Dann befaßte er sich eingehend mit der Straßburger Chronik Fritsche Closener’s, von deren Pariser Handschrift er Abschrift nahm. 1846 widmete er Uhland seine „Französischen Volksdichter in Biographien, Uebersetzungen und Auszügen“, eine Arbeit, in der er sich als feiner Kenner der französischen Dialekte bewährte. Inzwischen hatte er das Hauptwerk seines Lebens, die „Vaterländische Geschichte des Elsasses“ begonnen, von der 1841 der erste Band erschien. Er konnte dasselbe noch bis zum fünften Bande, bis zum Ausbruch der Revolution führen. Mit völliger Beherrschung der gedruckten Quellen, oft im Anschluß an die Sprache derselben, unter theilweiser Benutzung der Straßburger Archive gearbeitet wird diese Geschichte noch lange den Werth einer zuverlässigen Materialiensammlung behalten. Entbehrt sie auch der kritischen Schärfe wie der lebendigen Darstellung, immer wird sie ein Denkmal seines Fleißes, seiner Belesenheit und seiner Heimathsliebe bleiben. Sein Werk ist dann von seinem Collegen Engelhardt von 1789 bis 1815 weitergeführt worden, während ihn der Tod noch andern, lange vorbereiteten Arbeitsplänen entriß, wie einer Geschichte der Reformation in Frankreich und einer Bibliographie der französischen Sprach- und Litteraturgeschichte.


*) Zu Bd. XXXVI, S. 602.