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ADB:Segeberg, Bertold

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Artikel „Segeberg, Bertold“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 592, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Segeberg,_Bertold&oldid=- (Version vom 6. November 2024, 01:59 Uhr UTC)
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Segeberg: Bertold S., als Vertrauter Rubenow’s und Mitschöpfer der pommerschen Landesuniversität namhaft, lebte seit 1436 in Greifswald; † 1460 ebendaselbst. Immatriculirt wurde er 1410 zu Leipzig, bekleidete seit 1420 ein Lehramt an der Universität zu Rostock und siedelte 1436 mit anderen Amtsgenossen nach Greifswald über, wo er bald darauf Mitglied des Rathes wurde und zugleich an der Universität lehrte, während sie sich daselbst befand. Nachdem die übrigen Universitätsmitglieder im J. 1443 nach Rostock zurückgekehrt waren, vereinigten sich Rubenow und S. mit den fünf in Greifswald zurückgebliebenen Professoren zu einem innigen Freundschaftsbunde, aus welchem in der Folge Wunsch und Plan hervorging, eine neue Universität in Greifswald zu begründen. Nachdem dies 1456 geschehen, erhielt S. das erste Decanat der Artistenfacultät, leitete als solcher die Promotionen und begründete mit Rubenow die älteste Bibliothek. Auf dem Rubenowbilde in der St. Nicolaikirche vom J. 1400 ist er in braunem, mit Hermelin besetzten Gewande dargestellt, während sich um die Schultern ein rother Ueberwurf schlingt, das Haupt mit derselben weißen Haube geschmückt, welche auch sein Amtsgenosse Bernhard Boddeker trägt, und erfahren wir aus der Unterschrift des Bildes, daß er in der Marienkirche bestattet wurde. Aus seiner Ehe mit einer Tochter des Rathsherrn Jakob v. Grimmen entstammt Arnold S. Im Frühjahr 1465 in Greifswald und im Sommer 1466 zu Rostock immatriculirt, ward er in der Folge Professor der Rechte und im Frühjahr 1479 Rector der Greifswalder Universität, während er von den gelehrten Graden das Baccalaureat im geistlichen, dagegen das Doctorat im Römischen Rechte erlangte. Zugleich führte er die Würde eines Ordinarius der Juristenfacultät und war Kanonikus am Domstift der Nicolaikirche sowie Official des Bischofs von Cammin. Nachdem er aufs neue das Rectorat im Herbste 1481 und 1483 bekleidet hatte, ward er nach Rostock berufen und führte dort das Rectorat 1486, 1491 und 1493, ging sodann 1500 als Rathsherr nach Stralsund und starb in diesem Amte 1506 ebendaselbst.

Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald I, 30, 37–38; II, 203. (Greifsw. 1857.) – Gesterding, Beitrag zur Geschichte Greifswalds, 1. Fortsetzung S. 118. – Pyl, Pommersche Geschichtsdenkmäler III, 37 ff. Greifswald 1867. (Die von Balthasar, vitae jurec. berichtete Ehe Bertold Segeberg’s mit Anna Rubenow beruht auf einer falschen Lesart anna statt legitima und ist nach dem Greifsw. Stadtbuche lib. obl. XV. Fol. 218 von Dr. Pyl berichtigt.) – Kosegarten, Gesch. d. Univ. Greifsw. I, 147–148; II, 191. – Arnold Brandenburg, Geschichte des Magistrats der Stadt Stralsund.