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ADB:Schweins, Franz Ferdinand

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Artikel „Schweins, Ferdinand“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 364, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schweins,_Franz_Ferdinand&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:17 Uhr UTC)
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Schweins: Franz Ferdinand S., geboren am 24. März 1780 zu Fürstenberg im Bisthum Paderborn, † am 15. Juli 1856 zu Heidelberg. S. erhielt seine erste Gymnasialbildung in Paderborn und sollte der Theologie sich widmen. Als aber eine ausgesprochene Vorliebe für mathematische Studien sich bei ihm geltend machte, durfte er seiner Neigung folgen und bezog von 1801 bis 1802 die Akademie der zeichnenden Künste in Kassel, dann 1802 die Universität in Göttingen. Bereits 1808 hielt er in Darmstadt Vorlesungen über Mathematik. Im gleichen Jahre doctorirte er in Göttingen und ließ sich ebenda als Privatdocent der Mathematik nieder. In gleicher Eigenschaft siedelte er 1810 nach Heidelberg über, wurde aber schon 1811 zum außerordentlichen, dann 1816 zum ordentlichen Professor ernannt, nachdem er eine Berufung nach Greifswald ausgeschlagen hatte. Seine 46jährige Lehrthätigkeit an der Heidelberger Universität beschränkte sich fortwährend auf die elementarsten Theile der Mathematik. Seine ziemlich zahlreichen Schriften sind, soweit sie Neues enthalten, combinatorischen Gegenständen gewidmet. Leider bewegt er sich dabei in dem ungenießbarsten Formelkrame der combinatorischen Schule, so daß nur wenige Leser sich durchzuwinden vermochten und beispielsweise erst 1884 entdeckt wurde, daß die „Theorie der Differenzen und Differentiale“ von 1825 unter dem Namen der Producte mit Versetzungen die Determinantenlehre ziemlich ausführlich behandelte. S. zeigt durch die dort vorkommenden Citate, daß er mit den verwandten Schriften von Wronski, nicht aber mit denen von Cauchy bekannt war.

Vgl. Heidelberger Jahrbücher für 1856. – Poggendorff, Biogr.-literar. Handwörterbuch II, 876. – Muir im Philosoph. Magazine, Ser. 5, Vol. XVIII, p. 416–427.