ADB:Schuch, Christian Theophil
[641] um sich dem Studium der Philologie zu widmen. Hier gewann Fr. Creuzer, Ch. F. Bähr und F. C. Schlosser vornehmlich Einfluß auf die Richtung seiner Studien, noch mehr der fast gleichaltrige K. Fr. Hermann, mit dem er bis zu dessen Tode eng befreundet blieb. Nachdem S. Ostern 1827 die Lehramtsprüfung bestanden hatte, wurde er zwar in die Zahl der badischen Candidaten für das Lehramt an höheren Schulen aufgenommen, sah sich aber den Eintritt in eine staatliche Stellung fast verschlossen, da damals weltliche katholische Philologen in Baden noch nicht angestellt zu werden pflegten. Er ließ sich daher zunächst als Privatlehrer in Sinsheim nieder, siedelte dann 1830 nach Ladenburg über und gründete hier ein Privatinstitut („gelehrte Bürgerschule“), welches er zwei Jahre leitete. Im Sommer 1832 wurde er als ordentlicher Lehrer am damaligen Pädagogium in Tauberbischofsheim angestellt, von dort Ostern 1838 an das Gymnasium in Bruchsal versetzt und endlich 1848 als Professor an das Gymnasium in Donaueschingen überwiesen. In diesem Amte ist er am 25. März 1857 gestorben. Während sonach seine schulmännische Wirksamkeit schon äußerlich nur eine bescheidene war und auch „nicht so erfolgreich und fruchtbringend, als man bei seiner großen Liebe für seine Studien und bei seinen vielen und allseitigen Kenntnissen hätte erwarten sollen“ (Nekrolog S. 5), hat er als Philologe sich nennenswerthe Verdienste erworben und einen guten wissenschaftlichen Namen hinterlassen. Außer einer größeren Anzahl kleinerer und größerer Aufsätze über die verschiedensten sachlichen und sprachlichen Gebiete der Alterthumswissenschaft, die er u. a. auch in Pauly’s Real-Encyclopädie zum Theil veröffentlichte, sind namentlich seine Arbeiten über „Die lateinischen Präpositionen“ 1831, „Aussprache, Accente und Prosodie der französischen Sprache“ 1838, „Der Objectscasus oder Accusativus der lateinischen Sprache“ 1844, „Privatalterthümer der Römer“ 1842 und 1852, „De poësis latinae rhythmis et rimis“ 1851, „Gemüse und Salate der Alten“ 1853 und 54, „Curae boum ex corpore Gargilii Martialis“ 1856, sowie die nach seinem Tode erschienene Ausgabe des „Caelius Apicius, de re coquinaria“ 1867 zu nennen. Um die Kunde seiner Heimath hat er sich durch die Schrift „Das Großherzogthum Baden, geographisch, historisch und statistisch geschildert“ und die „Geschichte von Ladenburg und der Neckarpfalz“, beide 1843, verdient gemacht.
Schuch: Christian Theophil S., Philologe und Schulmann des 19. Jahrhunderts. Er wurde in dem badischen Dorfe Reihen im Bezirksamte Sinsheim am 5. August 1803 als Sohn eines wohlhabenden Landwirthes geboren, erhielt seine erste Bildung durch Privatunterricht und dann auf dem Gymnasium in Rastatt, von welchem aus er 1824 auf die Universität zu Heidelberg überging,- Nekrolog im Progr. des Gymnasiums in Donaueschingen 1857, S. 2 bis 7, wo auch eine vollständige Uebersicht von Schuch’s wissenschaftlichen Arbeiten gegeben ist.