Zum Inhalt springen

ADB:Quaglio

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Quaglio“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 4–8, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Quaglio&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 04:45 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Quaisser, Joseph
Band 27 (1888), S. 4–8 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Quaglio in der Wikipedia
Quaglio in Wikidata
GND-Nummer 119505215
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|4|8|Quaglio|Hyacinth Holland|ADB:Quaglio}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119505215}}    

Quaglio. Der Name einer seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Italien mehrfach (auch als Quaglia und Qualia) vorkommenden Künstlerfamilie, welche sich nach Oesterreich und Baiern verpflanzte und viele Baumeister, Architekturmaler, Zeichner, Lithographen, Radirer, Genre-, Landschafts- und Decorationsmaler (neuestens auch einen Romanschreiber und Arzt) lieferte, die durchweg immer Hervorragendes leisteten. Ein Giulio Q. (geb. 1601 zu Como), schuf in der Manier des Jacopo Robusti viele Fresken und Oelbilder zu Salzburg und Wien und wurde von Kaiser Leopold in den Adelstand erhoben. Sein gleichnamiger Sohn malte viele Wand- und Altarbilder in Laibach und Wien, kehrte aber nach Oberitalien zurück und starb zu Laino um 1720. Ein Giovanni Maria v. Q., geboren um 1700 zu Laino, bildete sich zu Mailand, trat in kaiserliche Dienste und starb als General-Ingenieur um 1765 zu Wien. Sein am 23. Juli 1730 zu Laino geborner Sohn Lorenz v. Q. studirte an der Wiener Akademie, wurde 1750 von Kurfürst Karl Theodor nach Mannheim zu verschiedenen Bauunternehmungen berufen; ging 1772 auf eine mehrjährige Kunstreise nach Italien, um zu Rom, Pompeji und Neapel weitere Aufnahmen und Studien zu machen. Im J. 1778 kam er mit dem Kurfürsten als Hofarchitekt nach München, erhielt den Titel als kurfürstl. Rath und wurde in den Adelstand erhoben, trat aber 1800 in den Ruhestand (an seine Stelle kam der jüngere Bruder Giulio Q., geb. 1764, ein vielseitig gebildeter Architekt, welcher jedoch schon 1801 starb). Lorenz Q. galt als ein vorzüglicher Künstler, [5] sowohl als Architekt wie als Decorateur; er baute 1783–90 das schöne Rathhaus zu Lauingen, das Theater und den Redoutensaal in Mannheim und das Schauspielhaus zu Frankfurt. In München waren die damals vielbewunderten Decorationen zu Abbé Vogler’s Oper „Castor und Pollux“ sein Werk, ebenso zum Trauerspiel „Agnes Bernauer“ (von Jos. Aug. Graf v. Törring-Cronsfeld). Verschiedene seiner „Prospecte“ und Compositionen wurden von Schramm, Langlois und C. Schleich gestochen; auch sind etliche Blätter eigenhändiger Radirungen bekannt. Er starb am 7. Mai 1804 zu München. Sein Sohn Giovanni Maria Q., geboren 1772 zu Laino, erhielt den ersten Unterricht bei seinem Vater, lernte dann unter Roman Boos und errang als Lohn seiner Fortschritte ein Reisestipendium nach Italien; zeichnete in Rom die vorzüglichsten Façaden und versuchte sich auch in eigenen Inventionen und Constructionen. „In der Umgegend Neapel’s skizzirend fiel er sardinischen Werbern in die Hände und wurde zu Militärdiensten gezwungen, bis ihm sein Kurfürst die Freiheit ermittelte. Nach seiner Rückkehr weilte Q. einige Zeit zu Mannheim, erhielt 1793 Anton Pinchetti’s Stelle als Hoftheatermaler zu München und trug als solcher viel zum Glanze der Bühne bei. In der Folge wurde Q. Professor der Zeichnungs- und Kriegsbaukunst an der Militärakademie, 1805 Ober-Ingenieur beim technischen Central-Straßen- und Wasserbau-Bureau, trat 1809 in Kriegsdienste und starb 1813 als Hauptmann der k. Nationalgarde. Ein Domenico Q. (Bruder des vorgenannten Lorenzo v. Q.), geb. 1723 zu Laino, malte zu Mailand, Salzburg und Wien, wo er um 1760 starb, viele Bildnisse und historische Darstellungen. Sein ältester Sohn Giuseppe Q., geb. 1747 zu Laino, genoß den Unterricht des Lorenz v. Q. in Wien, bereiste Italien und Deutschland, überall Zeichnungen von interessanten Gebäuden und Ansichten fertigend, die ihm bei seinen Theaterdecorationen wohl zu statten kamen. Desgleichen malte er für die Theater in Mannheim (hier trat Q. 1770 in kurfürstliche Dienste), Frankfurt, Schwetzingen, Ludwigsburg, Speier und besonders in München, wo Q., wie erwähnt, 1801 an der Stelle seines Bruders Julius zum Hoftheater-Architekten ernannt wurde, mit der Verpflichtung, Zeichnungen und Decorationen, letztere mit der ausführenden Beihülfe Gaspari’s zu machen. Sein großes Talent im Arrangement von Festen und Auszügen bekundete Q. bei den Feierlichkeiten der Kaiserkrönung, bei der Festdecoration der alten Reitschule in München (1783), insbesondere aber der Schaubühne, welche durch seine Leistungen als Maler zu einer wahren Kunstanstalt gehoben wurde. Er war nicht allein ein trefflicher Maler und ein gebildeter Architekt, sondern auch vollkommener Meister in der Perspective, wodurch er, sowie durch seine künstlichen Beleuchtungs-Effecte, große Erfolge erreichte[WS 1]. Er starb am 23. Januar 1828 (vgl. Nekrolog aus dem Stuttgarter Kunstblatt im Kunstvereinsbericht für 1828 S. 35) und hinterließ vier Söhne (Angelo, Domenico, Lorenz und Simon), welche, jeder in seiner Weise, ihrem Vater zu hohen Ehren gereichten. Antonio Q., ein Bruder des Vorigen, geb. 1749 zu Laino und gebildet zu Mailand, that sich als Architekturmaler hervor, malte im Winterpalast zu St. Petersburg historische Bilder in Fresco und zog dann nach Spanien, wo jedoch seine Spur verschwindet. Bei ihm lernte sein 1764 zu Laino geborner Bruder Giulio Q., welcher in jungen Jahren Norditalien bereiste, nach Deutschland kam und zu Mannheim 1789 eine Stelle als Hofarchitekt fand. An Stelle des erstgenannten Lorenz v. Q. 1800 nach München berufen, starb Giulio schon im folgenden Jahre (1801); er galt für einen ausgezeichneten Theatermaler.

Größere Bedeutung gewannen die vier Söhne des vorgenannten Giovanni Maria Q., welche hier nach ihrem Alter folgen:

[6] Angelo Q., geb. 1778 zu München, genoß ebenso wie seine Brüder den ersten Unterricht im väterlichen Hause, malte dann Landschaften in Ruysdael’s Manier, Architekturbilder und Theaterdecorationen (insbesondere zum „Donauweibchen“ und den „Kreuzfahrern“), welche wegen der, auch seinen übrigen Arbeiten eigenen perspectivischen Wirkung gerühmt wurden. Wichtig wurde für diesen Künstler die Bekanntschaft mit Sulpiz Boisserée; in dessen Auftrag zeichnete Q. eine Ansicht des Kölner Domes und Anderes. Leider starb Angelo Q. schon am 2. April 1815, ehe es ihm vergönnt war, aus der reichen Sammlung seiner Studien weiteren Nutzen zu ziehen. Alle die Vorgenannten übertraf

Domenico Q., geb. am 1. Januar 1787 zu München als der zweite Sohn des Giovanni Maria Q. Anfänglich zum Studium bestimmt, brach doch sein der ganzen Familie eigener Zug zur Kunst so rechtzeitig durch, daß der Vater mit ihm den Unterricht in der Perspective, Baukunst und Theatermalerei beginnen konnte. Seit seinem sechszehnten Jahre in letzterer Technik geübt, widmete er sich von 1808–1819 derselben, verließ aber dann seine Stellung, um sich ganz der Oelmalerei zu widmen, worin er in der Folge auch einen europäischen Ruf errang. Q. hatte schon früher jede Mußestunde des Tages zu Landschaftsstudien nach der Natur benutzt, Abends nach den Modellen in der Akademie gezeichnet und unter Joh. Michael Mettenleiter und Karl Heß mit Versuchen im Radiren und Lithographiren (unter Mitterer’s Leitung) sich beschäftigt; seine ersten 1810 auf Stein gezeichneten Blätter gehören zu den Incunabeln dieser Kunst. Den größten Einfluß aber übten Angelo Quaglio’s Zeichnungen zum Kölner-Domwerk Boisserée’s, welche bei Domenico eine begeisterte Vorliebe für die Spitzbogen-Architektur des Mittelalters erweckten. Eine Reihe von Lithographien, in welchen er theilweise ideale oder auch wirklich historische „gothische“ Burgen, Schlösser und Kirchen mit einer wirkungsvoll componirten Landschaft verband, gibt den ersten Beleg für diese anfangs mehr poetische als wissenschaftliche Richtung, die jedoch alsbald in eine sehr ernste, diplomatische Treue überging und höchst achtenswerthe Leistungen nach sich zog. Nachdem Domenico Q. die „Ansichten merkwürdiger Gebäude in München“ gezeichnet und radirt (in 2 Heften von je 6 Blatt, 1811) herausgegeben hatte, begann er eine Wanderung durch Altbaiern und publicirte als Frucht derselben die „Denkmale der Baukunst des Mittelalters im Königreich Bayern“ (München 1816 in 12 Blatt) mit der Ansicht der romanischen Portale zu Moosburg, des Regensburger Schottenklosters und der Freisinger Krypta und deren merkwürdigen Säulen und Capitälen (vgl. Büsching in dem Wiener Jahrbuch 1821. XIII, 198 ff.). Darauf folgte die „Sammlung merkwürdiger Gebäude des Mittelalters in Deutschland“ (München bei Zeller und Karlsruhe bei Velten, mit histor. Erläuterung von A. Schreiber), wozu Q. auf seinen Reisen in Schwaben, Tirol, Franken und in den Rheinlanden sein musterhaft reproducirtes Material, gesammelt hatte. Ein trefflich durchgeführtes Oelbild mit der Ansicht des Regensburger Domes erwarb König Max I., welcher den Künstler zum Hofmaler ernannte und mit Aufträgen vollauf beschäftigte. Q. unternahm nun verschiedene Reisen an den Rhein, nach den Niederlanden, Frankreich, Italien und der Schweiz, überall Ansichten zeichnend von den interessanten Plätzen, Straßen, Domen und Gebäuden; Vieles davon verarbeitete Q. zu sorgsam durchgeführten Oelbildern, Anderes vervielfältigte er selbst (oder andere Künstler, wie Borum, Kraus, Bergmann, Scheuchzer u. A.) durch Lithographie und Kupferstich (Poppel). Im J. 1830 unternahm Q. eine neue Reise nach Italien, um die daselbst befindlichen alten Bauten vom 5. bis 12. Jahrhundert im Auftrage eines Engländers zu einem großen architektonischen Werke aufzunehmen. Er besuchte [7] deshalb Verona, Venedig, Ravenna, Rimini, Ancona, Lucca, Orvieto (das schöne Bild mit der Façade dieses Domes in der Neuen Pinakothek zu München entstand 1831), Florenz, Siena, Rom u. s. w. und zeichnete an 120 Gebäude mit Grundplänen und Details. Die danach gemalten, höchst subtil ausgeführten Oelbilder gingen nach allen Seiten in den Besitz von hohen Sammlern und Galerien. Zu seinen besten, durch Genauigkeit, Treue und perspectivische Richtigkeit ausgezeichneten Gemälden zählen die Dome zu Köln, Ulm, Regensburg, Straßburg, Bamberg, Freiburg, Rouen, Rheims, Lausanne, Thann, Marburg, Worms. In der Neuen Pinakothek zu München erregen die Ansichten aus den älteren Theilen der bairischen Hauptstadt das besondere Interesse der Beschauer; in der National-Galerie zu Berlin befinden sich unter Andern der Fischmarkt zu Antwerpen, die Klosterkirche zu Kaisheim u. s. w. Die Zahl seiner Bilder, welche Nagler beiläufig nach deren früheren Besitzern erwähnt, ist sehr groß; sie zeigen in Auffassung und Vortrag das fleißige Studium der holländischen Interieur-Maler des 17. Jahrhunderts. Q. ist Meister in der Construction und Perspective, leidet aber zuweilen an einem trockenen Ton und einer etwas ängstlich nüchternen Behandlung. Der Wunsch, seine vielfachen Erfahrungen und Kenntnisse auch im praktischen Baufach bethätigen zu können, erfüllte sich, als ihm der damalige Kronprinz Maximilian die Wiederherstellung oder vielmehr den Neubau und die ganze Decoration des Schlosses Hohenschwangau übertrug. Diese, die ganze Signatur der für den deutschen Spitzbogenstil schwärmenden Romantiker tragende Burg war auch in der inneren Detail-Ausstattung das Werk Quaglio’s, welcher indessen vor der Vollendung, am 9. April 1837 starb, worauf Ohlmüller, gleichfalls schon den Tod im Herzen, das Ganze zum Abschluß brachte. Dominik Q. handhabte auch die Radiernadel in geistreicher Weise. Die Reihe seiner, meist sehr seltenen Blätter ist bei Nagler verzeichnet.

Lorenz Q., Genremaler und Lithograph, geb. am 19. December 1793 zu München als der dritte Sohn des Giovanni Maria Q., war zum Theatermaler bestimmt und erhielt deshalb in der Architektur und Perspective, sowie in allen dazu gehörigen Kenntnissen und Fertigkeiten theils von seinem Vater, theils von seinem ältesten Bruder Angelo die ersprießlichste Unterweisung, ging aber, sobald sein Talent zur Genremalerei hervortrat, auf die Akademie und warf sich mit Eifer auf das Figurenzeichnen, sowohl nach den Vorbildern der Antike wie nach dem Leben. Dazu holte er auf fleißigen Ausflügen in das baierische Hochland, weitere Stoffe. Seine Bilder, welche das charakteristische Volksleben in Verbindung mit der großartigen Alpenlandschaft zur Darstellung brachten, fanden allgemeinen Beifall und lenkten die Aufmerksamkeit des kunstliebenden Königs Max I. auf den jungen, strebsamen und talentvollen Künstler; der hohe Maecen kaufte mehrere seiner Bilder, ließ selbe im Schlosse zu Tegernsee ausstellen und verlieh dem Maler eine Pension. Andere Bilder erwarben der baierische Kronprinz Ludwig, der Kronprinz von Preußen (ein Tiroler-Wirthshaus mit kartenspielenden Bauern 1824 in der Berliner Nationalgalerie), der Kurfürst von Hessen, der Herzog von Leuchtenberg und verschiedene andere Kunstfreunde des In- und Auslandes. Anfänglich wählte Lorenz Q., dem Zuge der Romantiker folgend, mehr mittelalterlich-staffirte Scenen (eine aus dem Kirchenportale tretende Dame vertheilt Almosen, vom Künstler auch auf Stein gezeichnet), dann aber wählte er, als Vorläufer Heinrich Bürkel’s und der späteren Dorfgeschichten-Dichter, ausschließlich das häusliche Stillleben der Gebirgsbewohner, ihrer Spiele, Trinkgelage und Feste, und befließ sich der treuesten Auffassung und Wiedergabe in Kostüm und Sitte. Dabei führt er auch mit Vorliebe nur unter gute und fröhliche Menschen, wo kein Mißton das Glück der friedlichen und behaglichen [8] Jäger und Sennen stört. Dazu gehören z. B. das stille Walten eines Schnitzlers, allerlei Wirthsstuben und Hochzeiten, ein Scheibenschießen, eine Brautwerbung, die Darstellung des Münchener Fischmarktes u. s. w. Bei aller Heiterkeit und Klarheit des Tons erscheinen uns heute seine Bilder doch in der Farbe kalt und trocken und trotz der sicheren, ja strengen Zeichnung etwas steif und hölzern. Nach den Skizzen von Chr. Ruben malte Lorenz Q. die Bilder aus der Sage vom Schwanritter und nach Schwind’s Entwürfen die Scenen aus dem Jugendleben Karl’s des Großen und zwar als Fresken in dem von seinem vorgenannten Bruder erbauten Schlosse Hohenschwangau. Als vorzüglicher Lithograph bethätigte Lorenz Q. sich mit eigenen Blättern (für das große Münchener Gallerie-Werk) nach Fra Bartolomeo, Velasquez, Pietro de Hooch, Tilborgh, Gerard Ter-Borch und C. Netscher, dessen Familienconcert (sowie eine Madonna und ein Kopf nach Velasquez) zu den besten früheren Werken des Münchener Steindruckes gehören. Lorenz Q. starb am 15. März 1869 (vgl. R. Marggraff in Beil. 80 der Allg. Ztg. vom 21. März 1869).

Simon Q., der vierte Sohn des Giovanni Maria Q., geb. am 23. October 1795 zu München, ein Schüler seines Vaters und seines ältesten Bruders Angelo, excellirte frühzeitig als Theaterdecorations-Maler und erhielt deßhalb schon 1814 eine Anstellung in dieser Branche. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählen die Decorationen zur „Zauberflöte“, zum „Maskenball“, „Glöckner von Notre-Dame“, insbesondere zu Meyerbeer’s „Hugenotten“. Simon Q. verbesserte vielfach den Bühnenmechanismus und reiste 1840 zu weiteren Studien nach Paris. Nach seiner Rückkehr entstanden die Decorationen zu „Guido und Ginevra“ und zu Lachners „Katharina Cornaro“ und er gewann damit den ungetheiltesten Beifall. Er bethätigte sich als hervorragender Zeichner und Lithograph, dann auch als Aquarellmaler und durch seine köstlichen Oelbilder, in welchen er viele Kathedralen und Dome (Rheims, Freiburg, Ebrach, Bamberg, Como u. s. w.) viele Klostergänge und Städteansichten, ebenso trefflich in Perspective wie von großer Klarheit und Feinheit des Tons zur Darstellung brachte. Hochbetagt blieb der Meister als ausübender Künstler unermüdlich thätig, bis der Tod am 8. März 1878 seine fleißige Hand berührte. Sein Sohn Angelo Q. (geb. am 18. December 1829) trat in würdigster Weise in die Fußstapfen seines Vaters und wird in der Ausübung seiner gefeierten Werke abermals durch zwei derselben Kunst zugewendete Söhne unterstützt, so daß der Name Q. noch lange Zeit in erneutem Flor zu glänzen verspricht.

Vgl. Lucanus, über die Künstlerfamilie Quaglio in Nr. 71 u. 72 des Stuttg. Kunst-Blatt vom 6. September 1836. S. 294 ff. – Nagler’s Lexikon. 1842. XII. 185 ff. – Söltl, Die bildende Kunst in München, 1842. S. 322 ff. – E. Förster, Gesch. d. deutschen Kunst 1860. V, 193 u. s. w.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ereichte