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ADB:Nicolai, Georg Hermann

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Artikel „Nicolai, Georg Hermann“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 784–785, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nicolai,_Georg_Hermann&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:29 Uhr UTC)
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Nicolai *): Georg Hermann N., Professor und Vorstand des akademischen Ateliers für Baukunst in Dresden, sowie Mitglied des akademischen Rathes in Dresden, geboren zu Torgau am 10. Januar 1811, † zu Bodenbach in Böhmen am 10. Juli 1881. N. erhielt seinen Unterricht in der Architektur in den Jahren 1829–1832 auf der Bauschule in Dresden und arbeitete dort im Atelier des Professors Thürmer. Hierauf setzte er seine Studien bis zum Jahre 1834 in München fort. Von dort wandte er sich nach Italien und Paris. Als er im J. 1837 nach Dresden zurückgekehrt war, fing er an, sich durch den Bau der v. Seebach’schen Häuser unter seinen Fachgenossen einen Namen zu machen. Im J. 1840 reiste er zum zweiten Male nach Italien und drang von da bis nach Griechenland und nach der Türkei vor. Im J. 1842 erhielt er eine Anstellung als Hofbaumeister in Coburg. Dort schuf er das Haus des Barons v. Wangenheim und stand den Restaurationsbauten am herzoglichen Schlosse vor. Von 1844–1847 war er am Winterpalais des Kurfürsten von Hessen in Frankfurt a. M. beschäftigt. Ebenso bediente sich der Großherzog für seine Darmstädter Bauten Nicolai’s künstlerischer Kraft. Nachdem er noch in den Jahren 1848 und 1849 England und Spanien bereist hatte, wurde er am 20. Februar 1850 als Nachfolger Semper’s zum Professor und Vorstand des akademischen Ateliers sowie als Mitglied des akademischen Raths nach Dresden berufen, in welcher Stellung er Gelegenheit fand, eine Reihe tüchtiger Architekten heranzubilden, die große Stücke auf ihren Lehrer hielten. Als selbständiger Baukünstler bethätigte sich N. bei dem Hause des Dr. Struve an der Prager Straße (1851 bis 1852), an dem Wohnhaus des Herrn Johann Meyer, Beuststraße 1 (1867–1868), sowie an dem des Herrn Medicinalrath Dr. Seiler (1867 bis [785] 1868). Auch wurde ihm der Umbau des Secundogenitur-Palais an der Zinzendorfstraße (1855–1857) übertragen. Die nach den Kriegen nöthig gewordenen neuen Militärbauten in Dresden-Albertstadt waren seiner Oberleitung unterstellt. Ein gefährliches Halsleiden nöthigte ihn im J. 1881 um seine Pensionirung einzukommen. Noch ehe sein Gesuch erledigt werden konnte, starb er unterwegs in Bodenbach, doch wurde er auf dem Dresdener Trinitatiskirchhof zur letzten Ruhe bestattet. In dem ihm vom Dresdener akademischen Rath gewidmeten Nachruf heißt es: „Ein ausgezeichneter, feinsinniger Architekt von hervorragendem Einflusse auf die baukünstlerische Bauthätigkeit in Dresden und Sachsen überhaupt, fand derselbe, unterstützt durch glückliche persönliche Gaben, seinen hauptsächlichen Beruf in der Thätigkeit des akademischen Lehrers, die ihm bis zum letzten Augenblick seines Wirkens Genuß und Freude war, und von welcher zahlreiche Schüler, darunter bedeutende Architekten in ansehnlichen Stellungen, ein glänzendes Zeugniß ablegen“.

Katalog der von der Kgl. Akademie der bildenden Künste in Dresden alljährlich veranstalteten Kunstausstellung 1882. Dresden o. J., S. 3. – Dresdener Anzeiger 1881, Nr. 193, S. 3. – Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, 16. Jahrg. Leipzig 1881, S. 641 u. 673. – Dresdener Architektur-Album. Bauten und Entwürfe herausgegeben vom Dresdener Architekten-Verein. Dresden o. J., Fol. – Ad. Rosenberg, Geschichte der modernen Kunst, 3. Bd. Leipzig 1889, S. 398. – Allgemeines Künstler-Lexikon, 3. Aufl. Hsg. von Hans Wolfg. Singer, 3. Bd. Frankfurt a. M. 1898, S. 304.

[784] *) Zu S. 616.