ADB:Maler, Matthäus
Panzer, Annal. typogr. VI. p. 503 und Anderen würde zwar noch ein Druck des Jahres 1533 seinen Namen tragen, doch beruht dies ohne allen Zweifel auf einem Irrthum. Uebernommen hatte M. die Presse vermuthlich von dem Erfurter Buchdrucker Wolfg. Schenck, wenn auch vielleicht nicht direct, da letzterer nur bis 1507 druckte; die Gemeinsamkeit mancher Typengattungen scheint auf dieses Verhältniß hinzuweisen. Er wohnte im Hause „zum schwarzen Horn“ bei der Krämerbrücke und bezeichnete daher manche Drucke, ohne seinen Namen zu nennen, nach dieser Localität. Auch das Monogramm, das durch zwei ineinander geschobene M, das eine aufrecht stehend, das andere umgekehrt, gebildet wird, ist auf Maler’s Presse zu deuten. (Sein Druckerwappen dagegen ist sofort als ihm zugehörig kenntlich, da es neben der Zeichnung – einem Löwen, der einen Schild mit dem beschriebenen Monogramm hält – noch ein Spruchband mit Maler’s Namen hat.) Im Ganzen sind es etwa vierzig datirte Drucke, meist geringen Umfangs, die man aus der Officin dieses Druckers besitzt. Der Erfurter Humanistenkreis hat ihn wie seinen Berufsgenossen in Erfurt, Joh. Knapp, fast ausschließlich beschäftigt; als Luther auftrat, machte er seine Presse zugleich dessen Sache dienstbar.
Maler: Matthäus M. (Pictor, Pictorius) druckte zu Erfurt in den Jahren 1511–1525. Nach- Vgl. Panzer, Annal. typogr. VI. p. 497–503, IX. p. 458 sq., XI. p. 411–414. Ders., Annal. der älteren deutschen Litt. I. S. 388, II. S. 74, 85, 119. Zuss. S. 190. Weller, Repert. typogr., S. 470. Suppl. S. 62 u. Maler’s Drucke.[1]
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 138. Z. 8 v. u. Vgl. jetzt auch: J. Braun, Geschichte der Buchdrucker und Buchhändler Erfurts im 15. bis 17. Jahrhundert in dem Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels X, 1886, S. 59 fgg., bes. S. 74, 83–85, 114, wo im wesentlichen ein in dem Erfurter Stadtarchiv befindliches Manuscript K. Herrmann’s verwerthet ist, nach welchem zwar auch schon der Unterzeichnete bei Abfassung des Artikels Maler gefragt hatte, das aber damals nicht zu finden war. (Es wurde erst im J. 1885 wieder aufgefunden.) Nach den hier gegebenen Notizen nun verlängert sich die Thätigkeit Maler’s über die von uns angegebenen Zeitgrenzen (1511–1525) hinaus. Zwar, ob M. schon vor 1511, nämlich seit 1503 gedruckt habe, ist auch jetzt noch fraglich; wenigstens weiß Braun weder urkundliche Belege hierfür beizubringen, noch Drucke aus dem genannten Zeitraum anzuführen. Dagegen ist es nun nicht mehr als ein – auf einen Druckfehler zurückgehender – Irrthum zu betrachten, wenn Panzer, Annal. typogr. VI, p. 503 einen Maler’schen Druck aus dem Jahre 1533 verzeichnet. Denn dieser Druck ist jetzt nicht mehr der einzige nach 1525; vielmehr kennt Braun a. a. O. S. 84 je einen solchen aus den Jahren 1529 und 1535 und in der ebd. S. 114 citirten Stelle Serapeum XXIII, 1862, S. 29 ist sogar einer aus dem Jahre 1536 nachgewiesen, dessen Datum nach dem Inhalt des Textes ganz unzweifelhaft ist. Maler’s Thätigkeit erstreckt sich also jedenfalls bis 1536, und da er doch wohl auch in den zwischen 1525 und 1529 und wieder zwischen 1529 und 1533 liegenden Jahren gedruckt haben dürfte, und da auch die oben erwähnten drei Drucke aus den Jahren 1533–36, wohl nicht die ganze Thätigkeit während dieser vier Jahre darstellen, so ist es wahrscheinlich, daß noch manches Erzeugniß aus seiner Presse hervorgegangen ist, das wir nicht mehr kennen. Außerdem weiß Braun a. a. O. S. 84 fg. zu den von uns nachgewiesenen Drucken hin noch sieben anzuführen, die in die Zeit vor 1525 fallen, so daß die Gesammtzahl der bekannten Maler’schen Drucke sich jetzt bereits auf ca. 50 stellt. [Bd. 26, S. 829 f.]