Zum Inhalt springen

ADB:Korffmaker, Gert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Korffmaker, Gert“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 703–704, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Korffmaker,_Gert&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:16 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kordes, Berend
Band 16 (1882), S. 703–704 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Gert Korffmaker in Wikidata
GND-Nummer 136421997
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|703|704|Korffmaker, Gert|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Korffmaker, Gert}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136421997}}    

Korffmaker: Gert K., ein Lübecker Bergenfahrer, war auf dem Schiff des alten Karsten Tode als ein von Bergen heimkehrender Kaufgeselle, als dieses vom berüchtigten Fehmarer Seeräuber Martin Pechlin 1526 bei „Hyltem ummetient[1] der Neeze“ an der norwegischen Küste überfallen wurde, aber im tapferen Kampfe den Piraten überwand und nahm. K., ein guter Schütze, schoß den Hauptmann mit dem Rohre, „daß er die Beine aufkehrte“; nachher verfaßte er eine Schilderung dieser Heldenthat deutscher Kauffahrer, die in seiner eigenen Handschrift in Hans Reckemans (Regkmanns) Lübecker Chronik auf der Hamburger [704] Stadtbibliothek erhalten ist und in ihrer schlichten, einfachen und treuherzigen Weise den Namen eines klassischen Stückes historischer Chronistik und eines Musters niederdeutscher Sprache verdient; Professor Dietrich Schäfer hat sie jetzt in den Hansischen Geschichtsblättern abdrucken lassen. Der Ruf dieses siegreichen Seetreffens lief über den ganzen Norden und Nordwesten, umsomehr da Pechlin auch im Dienste Christians II. von Dänemark stand und der gefürchtetste Räuber war. Im November 1535 war K. mit auf der lübischen Flotte, welche Kopenhagen entsetzen sollte, aber nichts ausrichtete; auch diesen Zug beschrieb er und seine Originalhandschrift befindet sich an derselben Stelle. Noch eine Reihe anderer Schriftstücke, darunter die von Waitz benutzten über Wullenweber’s unglücklichen Ausgang, hatte Reckeman von K.; dieser war sicher ein eifriger Lutheraner, da Reckeman von ihm sagt, „daß er Gottes Wort lieb hatte“, auch nennt er ihn „einen aufrichtigen gottesfürchtigen Mann“. K. starb 1548 in der großen Pest. Die Pechlinschlacht besang Hans von Göttingen nach Korffmaker’s Aufzeichnungen.

Dietrich Schäfer, Die Lübeckische Chronik des Hans Reckeman in den Hansischen Geschichtsblättern, Jahrg. 1876 (VI.), Leipzig 1878. v. Liliencron, Histor. Volkslieder, III. 534, Nr. 398.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 703. Z. 6 v. u. l.: ummetrent (st. ummetient). [Bd. 18, S. 796]